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ROMANA EXKLUSIV BAND 231

ROMANA EXKLUSIV BAND 231

Titel: ROMANA EXKLUSIV BAND 231 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Morgan Kathryn Ross Jennifer Taylor
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Haushälterin wünscht, dass ich noch einen Becher heiße Schokolade trinke, dann tue ich das eben, sagte sie sich.
    Sadie ging zum Herd und stellte den Topf ab, dann kam sie zu Joelle zurück und machte mit der Befragung weiter. „Halten Sie Ihr Haus selber sauber?“ Zweifelnd betrachtete sie Joelles sorgfältig manikürte Fingernägel.
    „Ja, also … in San Diego kam ein Mal pro Woche eine Putzhilfe zu mir, aber sonst habe ich Ordnung gemacht.“
    „Ich wette, Sie waren noch nie bei einer Boucherie, wie wir Cajuns sagen, geschweige denn haben Sie dabei geholfen.“
    „Wie bitte?“ Joelle lehnte sich vor. „Was heißt denn Boucherie?“
    „Hausschlachtung“, erklärte Sadie und stemmte wieder die Hände in die Hüften. „Das Schwein wird auf dem Hof getötet, und dann macht man Grieben, Blutwurst und Sülze.“
    Joelle drehte sich förmlich der Magen um. Plötzlich war ihr sehr übel. „Um Himmels willen, bei so etwas könnte ich nie und nimmer helfen.“
    Sadie schüttelte den Kopf. „Kindchen, Kindchen, Sie müssen noch viel über die Gepflogenheiten hier in Louisiana lernen.“
    Ja, das scheint mir auch so, dachte Joelle beklommen. Offensichtlich versuchte Gabriels Haushälterin, sie einzuschüchtern – und war damit sehr erfolgreich. Nervös strich sie sich mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen.
    „Hören Sie, Sadie, ich finde es sinnlos, Ihnen eine bestimmte Information noch länger vorzuenthalten. Es gibt da etwas, was Sie unbedingt wissen müssen.“
    „Und das wäre?“
    „Also, es ist so: Gabriel und ich bleiben zusammen, weil … ich ein Baby erwarte.“
    Endlich hatte ich den Mut, es zu sagen, lobte Joelle sich im Stillen.
    „Ein Baby.“ Sadie verschlug es kurz den Atem. „Na, das hätte ich doch nie …“ Sie atmete tief durch, und plötzlich änderte sich ihr Verhalten völlig. Begeistert sah sie Joelle an. „Sie bekommen Gabriels Baby?“, fragte sie ehrfürchtig.
    Joelle konnte in diesem Moment nicht sprechen, deshalb nickte sie nur.
    „So etwas! Das ist ja mal was“, meinte die Haushälterin. „Gabriel bekommt endlich einen Erben.“
    „Er hat mir schon gesagt, dass Sie darüber ganz begeistert sein würden“, berichtete Joelle.
    „Das bin ich wirklich“, bestätigte Sadie und wischte sich die Hände an der Schürze ab. „Ich hab keine Kinder, da wird Gabriels Baby für mich wie ein Enkel sein und mich zu einer Art Großmutter machen.“
    Joelle lächelte zaghaft. „Wie schön, dass Sie sich so freuen! Ich möchte Ihnen eins ganz offen gestehen: Gabriel und ich haben die Schwangerschaft nicht geplant. Eigentlich wollten wir nach dem Urlaub in Acapulco jeder unserer Wege gehen.“
    „Tatsache?“ Sadie wirkte nicht sonderlich erschüttert. „Dann hat der liebe Gott vermutlich andere Pläne mit euch gehabt.“
    Dazu fiel Joelle keine Antwort ein. Gottes Wege waren, wie es in der Bibel hieß, unerforschlich, aber menschliche Fehlentscheidungen fielen doch bestimmt nicht unter den Begriff göttliche Vorsehung! Über theologische Fragen wollte sie aber mit der Haushälterin jetzt nicht diskutieren.
    „Jedenfalls haben Gabriel und ich das Abkommen getroffen, dem Baby zuliebe zusammenzubleiben. Trotzdem wollen wir jeder, so weit wie möglich, unser eigenes Leben führen.“
    Die Haushälterin zog die Brauen hoch. „Wirklich? Da muss ich euch beiden sagen – und ich bin ziemlich lebenserfahren, denn mich gibt’s schon ganz schön lang –, dass so eine Ehe niemals funktionieren kann.“
    Verlegen stimmte Joelle ihr im Stillen zu und hoffte, dass sie dabei nicht errötete.
    Sadie sah sie flüchtig an. „Da hat es wohl auch gar keinen Sinn, Sie zu fragen, ob Sie Gabriel lieben.“
    Joelle schüttelte den Kopf. „Liebe kommt bei dem Arrangement gar nicht ins Spiel. Gabriel und ich fühlen uns lediglich für das Wohl unseres Kindes verantwortlich.“
    „Ach ja?“ Sadie lächelte breit.
    Joelle nickte. „Ja wirklich“, bekräftigte sie und straffte sich. Diesen Punkt musste sie ein für alle Mal klarstellen. Weder Sadie – noch sonst jemand – sollte glauben, sie, Joelle, sei aus irgendeinem anderen Grund hier als aus dem, das Wohlergehen des Babys zu sichern. Es war für sie äußerst wichtig, jeden wissen zu lassen, dass sie keine schwache, anlehnungsbedürftige Frau war. Eins war ihr überdeutlich bewusst: Wenn sie sich jemals in Gabriel verlieben sollte, würde er ihre Gefühle bestimmt nicht erwidern.
    Unvermittelt kam Sadie näher zu Joelle.

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