ROMANA EXKLUSIV BAND 231
Handtücher, Betttücher, Kissenbezüge und Decken. Auf dem untersten Brett standen Zahnpasta, Seife und Deos, die sie aber nicht brauchte, da sie ihre eigenen Kosmetiksachen mitgebracht hatte. Sie hatte alles aus dem Apartment in San Diego mitgenommen, was sie brauchen konnte. Die Wohnung war abgesperrt. Die Möbel und andere Habseligkeiten hatte sie eingelagert, bis sie wissen würde, was sie damit anfangen wollte.
Die sogenannte Dusche war eine fix montierte Brause über einer alten Wanne mit Klauenfüßen, der Duschvorhang war an einer zerbrechlich aussehenden Stange befestigt. Wäre sie in Eile gewesen, hätte Joelle sich wegen der geringen Stabilität der Konstruktion Sorgen gemacht. Da sie aber keinerlei Zeitdruck ausgesetzt war, kletterte sie vorsichtig in die Wanne und zog behutsam den Vorhang zu, wobei sie darauf achtete, dass er sich nicht verhakte. Sie wollte auf keinen Fall Gabriels Dusche gleich beim ersten Benutzen ruinieren.
Als Joelle ein leises Klopfen hörte, glaubte sie, es seien nur die Rohre in der Wand. Sie ließ sich das heiße Wasser über den Nacken fließen und gratulierte sich zu dem Entschluss, noch zu duschen, denn es entspannte sie und würde ihr helfen, rasch einzuschlafen.
Plötzlich vernahm sie ein leises Knarren, so als würde eine Tür geöffnet, aber auch das alarmierte sie nicht. Sie shampoonierte sich das Haar und summte leise vor sich hin, um sich von dem Gedanken abzulenken, wo Gabriel jetzt sein mochte.
Obwohl sie völliges Vertrauen in sein Anstandsgefühl setzte, hatte sie nicht vergessen, dass sich das Bad nicht abschließen ließ.
Und dann hörte sie, wie sich jemand räusperte.
„Joelle … ich bin’s nur“, sagte Gabriel.
Dass es „nur“ er war, genügte, um sie in Panik zu versetzen. Der durchsichtige Plastikvorhang erlaubte eine ungehinderte Sicht auf sie im Evaskostüm! Joelle raffte ihn mit beiden Händen und hielt ihn vor sich. Hätte sie nur einen Moment lang ruhig überlegt, hätte ihr klar sein müssen, was passieren würde – und was nun tatsächlich eintrat: Die Vorhangstange stürzte mit erschreckend lautem Getöse in sich zusammen.
Schockiert und wie gelähmt stand Joelle da und umklammerte den Vorhang weiterhin mit festem Griff. „Ach, du meine Güte! Das … tut mir wirklich leid“, entschuldigte sie sich stockend.
Gabriel sah sie fassungslos an, dann deutete er auf den Wäscheschrank. „Ich wollte nur zwei Decken für dein Bett holen. Wie hätte ich denn ahnen können, dass dich das so erschreckt?“ Er ließ den Blick über sie gleiten. „Es tut mir leid.“
Plötzlich flammte Zorn in ihr auf. Es tat Gabriel leid? Das war ja großartig! Wütend runzelte sie die Stirn, und es war ihr nun völlig egal, dass sie nackt vor ihm stand. Der ganze Schlamassel war seine Schuld, nicht ihre!
Sie hob das Kinn. „Würdest du mir meinen Bademantel reichen, Gabriel?“
Endlich wandte er den Blick von ihr und schaute in die Richtung, in die sie zeigte, dann nahm er den rosa Frotteebademantel und reichte ihn ihr. Er sah zu, wie sie ihn sich anzog.
Joelle war sich klar darüber, dass Gabriel dabei ihre Brüste sehen konnte, schlüpfte jedoch so würdevoll wie möglich in den Bademantel und knotete den Gürtel zu. Unverwandt sah sie Gabriel an. „Diese Konstruktion ist ein Witz von einer Dusche!“
„Bisher hat trotzdem noch niemand sie aus der Verankerung gerissen“, rief er aufgebracht.
„Reparier das Türschloss“, forderte Joelle ihn auf und ging an ihm vorbei. „Die meisten Gäste legen Wert darauf, im Badezimmer ungestört zu bleiben.“
„Ames?“
Sie blickte zu ihm auf. „Was denn?“
„Du bist kein Gast in diesem Haus, du lebst, wie du dich vielleicht erinnerst, jetzt hier.“
„Ein Grund mehr, das Schloss auszutauschen, Lafleur!“
Darauf erwiderte er nichts.
Joelle sammelte ihre Siebensachen ein und marschierte durch die Diele in ihr Zimmer. Dort zog sie das Nachthemd an.
Jemand klopfte an die Tür. „Ames!“, rief Gabriel draußen energisch. „Ich komme jetzt rein.“
„Also das …“ Bevor Joelle antworten konnte, war er schon da.
„Hier sind noch Decken“, sagte er und ließ sie aufs Bett fallen. „Du wirst sie brauchen, es ist sehr kalt heute Nacht.“
Dass er ständig bei ihr hereinplatzte, brauchte sie allerdings nicht!
Er fuhr sich durchs Haar und sah sie stirnrunzelnd an.
„Was ist denn?“, fragte sie, und plötzlich wurde ihr heiß. Ein Prickeln überlief sie.
Gabriel drehte sich um und ging
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