ROMANA EXKLUSIV BAND 231
Fernseher anmachen?“, fragte sie schließlich und schlug erst das rechte Bein über das linke, kurz darauf das linke über das rechte. Ihr behagte es nicht, im Mittelpunkt seines Interesses zu stehen.
„Ja, gleich“, antwortete er. Die Frage hatte ihn in der Konzentration anscheinend nicht gestört, und er sah sie, Joelle, weiterhin unverwandt an. „Ich wollte dir nur sagen, dass ich dich am Mittwoch zur Ärztin bringe.“
Er hatte es also nicht vergessen! Und jetzt wusste sie, warum er sie zu sich ins Zimmer gebeten hatte: Nicht weil ihm an ihrer Gesellschaft lag, sondern nur, weil er etwas mit ihr besprechen wollte. Ihr wurde schwer ums Herz.
Gabriel räusperte sich. „Noch eins: Mir ist heute Abend deine Jeans aufgefallen.“
„Meine Jeans?“, wiederholte sie erstaunt. „Was ist denn damit?“
„Sie wird dir allmählich zu eng. Wir müssen dir wahrscheinlich neue Sachen kaufen.“
Empört sah sie ihn an. „Wir?“
Er lachte kurz. „Hör mal, ich meinte doch nur, dass ich dich nach deinem Untersuchungstermin zum Einkaufen begleite, und du kaufst dir größere Sachen.“
„Größere Sachen? Größere? Willst du damit andeuten, dass ich dick werde?“
„Nein, Ames – ich meine, Joelle –, du verstehst mich völlig falsch.“
Sie verschränkte die Arme. „Ach wirklich?“
„Ja, wirklich! Ich meinte doch nur, dass es wahrscheinlich Zeit für dich wird, etwas lockerer sitzende Sachen zu tragen. Du weißt schon: Hosen, die sich dehnen, wenn dein Bauchumfang zunimmt.“
Joelle sah ihren Ehemann hitzig an, dann senkte sie den Blick auf ihren Bauch und legte die Hände darauf. Sie seufzte. „Ja, Lafleur, du hast recht! Mein Bauch wird sichtlich dicker.“
„Weil du mein Baby erwartest.“ Gabriels Stimme klang seltsam heiser.
Joelles Herz klopfte wie rasend, als sie ihn ansah. Sie konnte den Blick nicht von seinem lösen, und ihr stockte der Atem. „Ja“, flüsterte sie schließlich. „Weil ich dein Kind erwarte.“
„Das gefällt mir.“
„Ehrlich?“
„Ja, sehr gut sogar“, bekräftigte er.
Darauf fiel ihr keine Erwiderung ein.
Nach einigen spannungsgeladenen Augenblicken lehnte Gabriel sich zurück und atmete tief durch. „Gut, ich wollte dich nur wissen lassen, dass ich nichts dagegen hätte, dich zum Einkaufen zu begleiten.“
Von dem Angebot beeindruckt, nickte Joelle. „Danke.“
„Gern geschehen.“ Er lächelte sie flüchtig an. Dann griff er nach der Fernbedienung und schaltete den Fernsehapparat ein.
Das bedeutete offensichtlich, dass das Gespräch zu Ende war. Überraschenderweise hatte es diesmal nicht mit einem Missklang aufgehört. Joelle streckte sich, den Kopf auf die Armlehne des Sofas gelegt, aus und sah fern.
Und wie üblich dauerte es nicht lang, bis ihr die Lider schwer wurden. Flüchtig dachte sie daran, aufzustehen und ins Bett zu gehen, aber es war so behaglich hier neben dem Kaminfeuer … Richtig gemütlich. Außerdem war Gabriel da und saß dicht neben ihr …
Schließlich versuchte sie nicht länger, sich wach zu halten, und schlief ein.
Gabriel blieb im Schaukelstuhl sitzen und betrachtete Joelle unverwandt. Verdammt, er hatte sein Bestes versucht, sich von ihr fernzuhalten. Er hatte sich gesagt, dass er nur hart auf den Zuckerrohrfeldern zu arbeiten brauche, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang an sieben Tagen der Woche, und er würde das brennende Verlangen nach Joelle überwinden. Das war ein Irrtum gewesen. Seine Anstrengungen hatten nichts genutzt, sie hatten ihm sogar nur noch mehr Schwierigkeiten beschert. Als einziges Resultat hatte er erzielt, dass Sadie wütend auf ihn war. Und sein Verlangen nach Joelle war weiterhin lebendig, ja, es wuchs sogar. Seit sie heute Abend in die Küche gekommen war – in dieser Jeans, die nun wirklich so knapp saß, dass es ihm auffallen musste –, hatte er sich sein weiteres Vorgehen zurechtgelegt.
Und nun war er am Ziel: Joelle lag schlafend und wehrlos auf dem Sofa wie auf dem Präsentierteller.
Selbstverständlich wollte er sich nicht an einer schlafenden Frau vergreifen. So tief war er noch nicht gesunken, so verzweifelt war er keineswegs. Er plante vielmehr, Joelle in sein Bett zu bringen, wo sie am nächsten Morgen aufwachen würde. Und nach dem Frühstück würde er Sadie sagen, sie solle die Sachen seiner Frau in sein Zimmer bringen. Das müsste Sadie freuen, denn sie brannte seit der Hochzeit darauf, dass er und Joelle das Bett teilen sollten.
Gabriel wusste jedoch, dass er bei
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