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ROMANA EXKLUSIV BAND 231

ROMANA EXKLUSIV BAND 231

Titel: ROMANA EXKLUSIV BAND 231 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Morgan Kathryn Ross Jennifer Taylor
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bestimmtes Maß, und dann muss sie tun, was sie tun muss.“
    Joelle runzelte die Stirn. „Ich werde hierbleiben, Sadie, egal, was noch geschieht.“
    Die alte Frau lächelte wehmütig. „Ich weiß, dass Sie das fest vorhaben.“
    Kurz senkte Joelle den Blick, dann sah sie Sadie in die Augen. „Sadie, darf ich Sie etwas fragen?“
    „Sie wissen doch, dass Sie mich fragen dürfen, was Sie wollen!“
    Joelle atmete tief durch. „War Gabriel seiner ersten Frau gegenüber auch so distanziert?“
    Die Frage erstaunte Sadie sichtlich. Kurz überlegte sie. „Nein“, antwortete sie schließlich. „Da war er das genaue Gegenteil. Er hat seine Frau mit Geschenken und Aufmerksamkeiten förmlich überschüttet, aber die hat sich gar nichts daraus gemacht.“
    „Aha.“ Joelle wurde schwer ums Herz. Sie hatte intuitiv das Richtige vermutet: Gabriels Zurückhaltung war kein Charakterzug, sondern galt allein ihr! Irgendwie hatte sie das ja schon immer gewusst, aber da sie eine erwachsene Frau war, konnte sie damit leben, oder? Richtig!
    „Manchmal denke ich, dass er deswegen jetzt so unnahbar ist. Er hat Angst, wieder verletzt zu werden“, fügte Sadie hinzu und seufzte. „Na ja, höchste Zeit, sich ums Essen zu kümmern.“
    „Ich gehe inzwischen ein bisschen spazieren“, verkündete Joelle.
    Abends kam Gabriel von der Feldarbeit zurück und ging wie üblich zuerst nach oben, um zu duschen und sich umzuziehen. Als er danach in die Küche kam, überraschte er sowohl Sadie als auch Joelle damit, dass er Joelle den Stuhl am Esstisch zurechtrückte. Erstaunt bedankte sie sich und nahm Platz. Kurz danach behauptete Sadie, nicht hungrig zu sein, und verließ die Küche.
    Gabriel versuchte tatsächlich, ein Gespräch mit Joelle zu beginnen, und fragte sie, was sie tagsüber gemacht habe. Das war schnell erzählt, da es wieder einmal ein langweiliger Tag für sie gewesen war. Gabriel überraschte sie noch mehr, als sie ihn nach seinem Tagesablauf fragte und er ihr unerwartet einen detaillierten Bericht darüber gab, bis hin zu der dreistündigen Verzögerung bei der Arbeit aufgrund eines kaputten Traktors.
    Nach dem Essen half er ihr sogar, den Tisch abzuräumen und das Geschirr in die Spülmaschine zu stellen.
    Nur widerstrebend gestand Joelle sich ein, dass sie es himmlisch fand, Zeit gemeinsam mit Gabriel zu verbringen. Sie hungerte geradezu nach seiner Zuwendung, so, wie sie früher nach der Zuwendung ihres Vaters gehungert hatte. Ja, sie fürchtete schon den Augenblick, wenn das gemütliche Zusammensein enden würde. Sie wusste nicht, ob Sadie sie und Gabriel absichtlich allein gelassen hatte, jedenfalls war sie dankbar dafür.
    „Möchtest du noch ein Weilchen zu mir ins Arbeitszimmer kommen?“, fragte Gabriel, gerade als sie dachte, es sei Zeit, in ihr Zimmer zu gehen. Und einsam zu sein.
    „Ach … ich … ja, eigentlich schon“, erwiderte Joelle stockend, und ihr Herz pochte wie wild. Sie hätte niemals erwartet, dass er sie das fragen würde! Zuerst hatte er sich beim Essen richtig mit ihr unterhalten und nun bat er sie, sich ihm anzuschließen. Das war fast zu schön, um wahr zu sein. Wahrscheinlich kneift mich gleich jemand, und ich wache aus diesem Traum auf, dachte sie. „Gibt es etwas im Fernsehen, was sich anzusehen lohnt?“
    „Wieso interessiert dich das?“, fragte Gabriel und lächelte neckend.
    Ein Prickeln überlief sie, und sie konnte nicht fassen, dass er sich plötzlich so ganz anders verhielt.
    „Du schläfst vermutlich doch ohnehin ein“, fügte er hinzu, und seine Augen funkelten vergnügt.
    Ihr Herz pochte weiterhin wie wild. Unwillkürlich erwiderte Joelle das Lächeln. „Du hast recht, ich schlafe ja fast immer beim Fernsehen ein.“
    Gemeinsam gingen sie ins Arbeitszimmer. Gabriel schichtete Holz im Kamin auf und entzündete es. Joelle setzte sich aufs Sofa, wie beim ersten und einzigen Mal, als sie sich Gabriel nach dem Abendessen in seinem Zimmer angeschlossen hatte. Er versicherte sich, dass das Feuer gut brannte, dann wischte er sich die Hände ab und setzte sich in den Schaukelstuhl. Hell flackerten die Flammen, das Holz knisterte. Im Zimmer wurde es behaglich warm, und Schatten spielten über die Wände.
    Gabriel streckte die langen Beine aus und legte die Füße auf den niedrigen Schemel. Joelle erwartete, dass er jetzt den Fernseher einschalten würde, aber Gabriel tat nichts dergleichen. Stattdessen sah er sie unverwandt an, was sie nervös machte.
    „Willst du nicht den

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