Romana Extra Band 2

hatte klargestellt, dass die Beziehung zwischen ihrem Mann und seiner ehemaligen Schulfreundin rein geschäftlich bleiben sollte. „Tatsächlich?“
    „Tut mir leid, Damon, für dich ist der Zug längst abgefahren“, ließ sich Alexei in diesem Moment spöttisch vernehmen. Kurzerhand legte er ihr den Arm um die Taille und führte sie auf die Tanzfläche.
    „Was soll das?“, zischte Billie, erschrocken über sein plötzliches Auftauchen und die Anspielung auf ihre frühere Schwärmerei für Damon.
    „Ich will nur deinen Ruf retten“, erwiderte er missbilligend. „Ilona ist letzte Woche mit den Kindern zu ihren Eltern gezogen. Und wenn Damon sich jetzt an dich heranmacht, kursiert bald das Gerücht, dass du die Ehe zerstört hast.“
    „Mein Ruf interessiert dich doch überhaupt nicht“, warf sie ihm vor.
    Unter gesenkten Lidern betrachtete er sie. „Damon sucht Trost, also bleib lieber auf Abstand. Denk an den Typen von damals, der dich auf der Fähre wie Luft behandelt hat. In Grün siehst du übrigens sehr sexy aus …“
    „Das ist ziemlich unpassend, Alexei“, erklärte sie, während sie sich der intimen Nähe seines muskulösen Körpers und seiner Hand auf ihrem Rücken überdeutlich bewusst war. Vor lauter Nervosität konnte sie kaum atmen. „Wo ist Tia?“
    „Bei ihren Freunden. Sie ist betrunken und wütend, weil ich nächste Woche nicht mit ihr zum Pferderennen gehen will. Buche für morgen einen Rückflug für sie.“
    „Okay.“ Tia war also auch Geschichte. Aber immerhin hatte er es sechs Wochen mit ihr ausgehalten, also gut vier Wochen länger als mit den meisten anderen Frauen.
    „Oh, sieh mal deine Eltern da hinten!“, rief sie und blieb stehen, um zu beobachten, wie das ältere Paar am Rand der Terrasse allein tanzte. „Sie genießen die Feier.“
    Billie lächelte. Alexeis Eltern gaben ein wunderschönes Bild ab. Weder ihr noch irgendeinem anderen der Anwesenden an diesem Abend kam in den Sinn, dass dies vielleicht das letzte von dem Ehepaar war …

5. KAPITEL
    Drei Wochen später traf die Neuigkeit von dem tragischen Unfall per Telefon ein. Helios, der Leiter von Alexeis Sicherheitsteam, informierte sie. Es war mitten in der Nacht, und sie war noch ganz verschlafen, als sie sich meldete. Traurig berichtete er ihr die Einzelheiten. Nachdem sie bestürzt geschwiegen hatte, fragte Billie ihn, warum er Alexei nicht direkt benachrichtigt hatte.
    „Sie kennen ihn gut. Sie sind eine Frau und können es ihm schonender beibringen“, erwiderte er und seufzte schwer. „Es ist wirklich furchtbar.“
    „Ich gehe zu ihm und rede mit ihm.“ Nachdem sie das Gespräch beendet und sich mit bebenden Fingern durchs Haar gestrichen hatte, stand sie auf und zog sich ihren Morgenmantel an. Dann rannte sie zu seinem Schlafzimmer, klopfte laut an die Tür und öffnete sie.
    Alexei schaltete das Licht auf dem Nachttisch ein, bevor er sich abrupt aufsetzte, unrasiert und das schwarze Haar zerzaust. Sofort fiel ihr Blick auf seinen bloßen Oberkörper. Wahrscheinlich schlief er nackt.
    „Was ist los?“, brachte er hervor.
    „Helios hat angerufen. Deine Eltern …“
    „Was ist mit meinen Eltern?“, unterbrach er sie schroff, als wüsste er bereits, dass sie schlechte Nachrichten hatte.
    „Sie hatten einen schrecklichen Autounfall und sind nach Athen ins Krankenhaus gebracht worden. Es sieht sehr ernst aus“, sagte Billie vorsichtig.
    Besorgt beobachtete sie, wie er trotz seiner Bräune blass wurde. Ruckartig warf er die Bettdecke zurück. „Aber sie leben noch?“
    Schnell wirbelte sie herum, damit sie ihn nicht nackt sah. „Sie schweben in akuter Lebensgefahr. Noch sind keine Einzelheiten bekannt. Ich werde mich mit deinem Piloten in Verbindung setzen …“
    Während des Flugs war Alexei ungewöhnlich still und die Atmosphäre gedrückt. In den Nachrichten wurde über den Unfall berichtet, aber man nannte keine Namen. Im Foyer des Krankenhauses wurden sie vom Verwaltungsdirektor und einem Arzt empfangen, die Alexeis Fragen zum Zustand seiner Eltern beantworteten. Seine Mutter lag mit schweren Kopfverletzungen auf der Intensivstation. Vermutlich würde sie nicht wieder aus dem Koma erwachen. Auch Constantines Zustand war nach einer Notoperation kritisch.
    Billie, die sich im Hintergrund hielt, war schockiert beim Anblick der sonst so lebhaften älteren Frau, die nun regungslos dalag. Nachdem er eine Weile am Bett seiner Mutter gesessen und leise mit ihr geredet hatte, eilte Alexei zu seinem