Romana Extra Band 2
Sie nicht im Baubüro wohnen?“
„Ja, nur herrscht darin zurzeit ein ständiges Kommen und Gehen. Ich lege Wert auf meine Privatsphäre. Wenn das Projekt angelaufen ist, wird es ruhiger werden. Fürs Erste ziehe ich es vor, mich von der Baustelle und meinen Arbeitern fernhalten zu können.“
„Von den Dorfbewohnern aber nicht?“
Antonio ignorierte die Neugier in ihrer Stimme. „Ich miete lieber dort Zimmer, wo mich niemand kennt.“
Eine Weile aßen sie schweigend, dann sagte Rissa: „Übrigens, ich muss dringend in einen Designerladen. Je schneller ich nach Florenz komme, desto besser.“
„Ach, meinetwegen brauchen Sie sich nicht schön zu machen. Ich finde Sie so schon unwiderstehlich“, erwiderte Antonio nachsichtig lächelnd, dann verfluchte er sich für seinen Flirtversuch. Er war ziemlich sicher, dass sie ihn am Morgen zusammen mit Donna gesehen hatte. Jetzt würde die Contessa denken, dass er nichts weiter war als ein Gigolo.
Auch Rissa tadelte sich scharf, weil seine Schmeichelei sie leichtsinnig machte, obwohl er damit doch bestätigte, was sie schon vermutet hatte. Er war der Typ Mann, der jede Frau anmachte und einer festen Beziehung aus dem Weg ging. Rissa wusste, dass es falsch war, dass sie verletzt werden würde, doch sie konnte nicht leugnen, wie stark sie sich zu ihm hingezogen fühlte.
„Freut mich, dass Ihnen mein Aussehen gefällt“, sagte sie, bevor ihr gesunder Menschenverstand sie davon abhalten konnte. Dann wurde sie rot und blickte auf ihren Teller, schockiert über ihre eigenen Worte.
Die selbst ernannte Contessa Alfere-Tiziano war wirklich kein Unschuldsengel, sondern leicht zu haben. Ihr Erröten kann das nicht bestreiten, dachte Antonio, während er beobachtete, wie unter dem dünnen Baumwolltop ihre Brustspitzen hart wurden. Sie war erregt. Und, wie er zugeben musste, er auch.
Ihr brannte das Gesicht vor Verlangen. Sie musste sich in den Griff bekommen, bevor alles außer Kontrolle geriet. Sonst kam Livia vielleicht zurück und entdeckte, dass sie beide den Küchentisch zweckentfremdeten! Rissa versuchte, das Gespräch auf ein Thema zu bringen, das ihre Leidenschaft abkühlen würde. „Lassen Sie nicht Ihre hübsche Freundin im Dorf hören, wie Sie mit mir reden, Antonio.“
An Donna erinnert zu werden machte ihm noch einmal bewusst, dass die Contessa das schlimmste Beispiel für ihren Typ Frau war, und sein vor Verlangen schmerzender Körper kämpfte gegen seinen Verstand. Donna hatte ihm erzählt, dass die Contessa Signor Mazzini verzaubert habe. Seit Monaten war Donna die Geliebte des Grundstücksverwalters, aber Antonio wusste, dass das eine Frau wie die Contessa nicht davon abhalten würde, einen reichen alten Mann auszunehmen, bis er nur noch ein armes Würstchen war. Kein Wunder, dass Donna jetzt Mitgefühl von ihm erwartete.
Rissa sah, wie sich Antonios Miene verfinsterte. Ihm hatte ihre Bemerkung offensichtlich den Spaß am Flirten verdorben. Weil ihm die junge Frau wirklich etwas bedeutete? Da er hartnäckig schwieg, atmete Rissa tief durch und kehrte zu dem Thema zurück, von dem er sie durch sein Kompliment abgelenkt hatte. „Ich möchte einige von meinen Designerkleidern verkaufen, damit ich genug Bargeld zur Verfügung habe. Dieses Projekt soll nicht durch Liquiditätsprobleme gebremst werden.“ Jetzt brannte ihr das Gesicht vor Scham. Sie konnte nur hoffen, dass Antonio nicht erriet, wie knapp bei Kasse sie wirklich war.
„Die Material- und Arbeitskosten werden sehr hoch sein, Contessa. Und ich nehme an, dass die Dienste von Signor Mazzini teuer sind. Schließlich muss er eine anspruchsvolle Geliebte wie Donna finanzieren. Sie ist die Frau, mit der Sie mich auf dem Markt gesehen haben. Aber zumindest arbeite ich ja umsonst.“
„Wofür ich Ihnen sehr dankbar bin.“
„Kein Problem. Für ein so prächtiges Haus wie den Palazzo Tiziano tue ich das gern“, sagte Antonio mit einem wissenden Lächeln.
Während ihrer Ehe hatte sich Rissa an ein Leben im Luxus gewöhnt, mit Dinnerpartys, Wochenenden in den Hamptons und Urlaub auf der Jacht der Alfere-Tizianos. Hier auf dem Anwesen in der Toskana würde alles ganz anders sein. Es würde noch lange dauern, bis der Palazzo mit allem Komfort ausgestattet war. Und Rissa würde den Besitz nur halten können, wenn sie hart arbeitete und Geld damit verdiente.
Ihr war eine weitere Idee gekommen, als Antonio ihr von seinem Gespräch mit dem Standinhaber auf dem Markt erzählt hatte. Er wollte sich zur
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