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Romana Extra Band 2

Romana Extra Band 2

Titel: Romana Extra Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts , Christina Hollis , Lucy Gordon
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Firma brauchst du dich nicht abzugeben. Nur das Heim meiner Familie ist wichtig.“ Antonio legte die Hand auf die Maus und klickte auf das Feld „Adresse“. „Hast du es schon mit dem Namen ‚Michaeli-Tiziano‘ probiert?“
    „Du bist aufgetaucht, bevor ich irgendetwas aufrufen konnte.“
    Antonio tippte „Michaeli-Tiziano“ ein. „Das wird keine erfreuliche Lektüre.“
    „Wenn du nicht wirklich willst, dass ich es mir ansehe, dann …“
    „Im Gegenteil. Nichts von all dem wäre passiert, wenn ich von Anfang an ehrlich zu dir gewesen wäre, Larissa. Ich hätte mich einfach an die italienischen Behörden wenden und Anspruch auf den Palazzo erheben können. Es gibt triftige Gründe dafür, meine Familie wieder als rechtmäßige Besitzer einzusetzen. Nichts hätte dagegen gesprochen, dass ich das Landgut beschlagnahmen lasse. Dir Kaufangebote zu machen hätte ich mir sparen können, nur liegt es mir nicht, Leute zu schikanieren.“
    Rissa stieß einen ungläubigen Laut aus.
    Mit einem kühlen Blick brachte Antonio sie zum Schweigen. „Nenn es nur so eine Laune von mir, aber ich wollte zuerst den friedlichen bequemen Weg gehen. Wenn ich sofort hätte schweres Geschütz auffahren lassen, hättest du mich gehasst.“ Er zuckte die Schultern. „Nicht, dass mich das gestört hätte. Damals.“
    Jetzt funkelten seine Augen vor Leidenschaft, und Rissa rang nach Atem. Gefangen gehalten von der Macht seines Blicks, konnte sie einfach nicht wegsehen.
    „Wie kannst du dir eigentlich so sicher sein, dass mein Anwesen dir gehört?“, fragte sie schließlich, doch ihre Stimme klang noch ganz schwach und verträumt. „Luigis Familie war so vornehm und hat alle möglichen Immobilien besessen. Ein Streit über das Eigentumsrecht am Palazzo Tiziano muss doch Jahrhunderte zurückliegen. Niemand außer den Alfere-Tizianos konnte Anspruch darauf haben.“ Rissa versuchte, für sich selbst einzutreten, doch ihr kamen Zweifel.
    Sie dachte an Livias Andeutungen. Und Antonio war felsenfest davon überzeugt, der rechtmäßige Eigentümer zu sein. Andererseits war Luigi immer so stolz auf seine alte Familie gewesen. Dass Antonio einen begründeten Anspruch hatte, war doch wohl ganz unmöglich? Wer in England noch immer wegen des Kriegs zwischen Royalisten und dem Parlament einen Groll auf jemanden hatte oder sich ärgerte, dass seine Vorfahren gegen Wilhelm den Eroberer verloren hatten, musste einfach verrückt sein. Es war alles so lange her. Aber Antonio war der vernünftigste Mensch, dem sie jemals begegnet war. Sie blickte ihn an und stellte fest, dass er auf den Bildschirm sah. Als sie ihn einen Link anklicken hörte, drehte sie sich langsam zum Monitor um.
    Zuerst las Rissa schweigend den Text, dann sah sie sich das Schwarz-Weiß-Foto auf der Webseite an. Es war vor ihrem geliebten neuen Heim aufgenommen worden. Auf der Treppe standen eine große hagere Frau und ein dicker Mann in einem zweireihigen Anzug. Kinder verschiedenen Alters umgaben das Paar. Neben der Familie standen Männer in Uniform.
    Rissa tippte auf den Bildschirm. „Die Frau ist meiner Schwiegermutter wie aus dem Gesicht geschnitten! Das Foto muss vor langer Zeit aufgenommen worden sein – im Zweiten Weltkrieg vielleicht –, aber die Ähnlichkeit mit Contessa Laura Alfere ist unverkennbar.“ Diesmal ließ Rissa den Namen „Tiziano“ weg. So lange lag das Antonios Familie zugefügte Unrecht gar nicht zurück, erkannte sie, als sie den Bilduntertext laut vorlas. „‚Signor Alfere und seine Frau nehmen die Schlüssel des Palazzo Tiziano entgegen.‘ Das müssen Lauras Eltern sein, Luigis Großeltern.“
    „Die Familie deines verstorbenen Mannes ließ meine wegen Unterstützung der Partisanen verurteilen, doch meiner Großmutter gelang es zu fliehen. Mit nichts als dem, was sie auf dem Leib trug, landete sie schließlich in Neapel. Sie musste sich dort ein ganz neues Leben aufbauen. Den Fall vor Gericht zu bringen oder nach Hause zurückzukehren konnte sie sich niemals leisten. Wohlgemerkt, das Schicksal hat die Alferes bestraft. Deine Schwiegermutter war das einzige Kind aus dieser Gänseschar, das überlebt hat.“ Antonio zeigte auf das Foto. „Meine Großmutter hat sich immer die Nachrichten aus der Heimat angehört. Die Alferes wollten unbedingt den vornehmen Doppelnamen am Leben erhalten und veranlassten den Vater deines Ehemannes, ihn als seinen eigenen anzunehmen.“
    „Und ich wollte alles tun, um das Andenken an die Familie zu

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