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Romana Extra Band 2

Romana Extra Band 2

Titel: Romana Extra Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts , Christina Hollis , Lucy Gordon
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stehen.
    Es war … Liebe.
    Rissa stand am Fenster und beobachtete, wie der letzte Lieferantentransporter vom Haus wegfuhr. Im Geiste sah sie Antonio vor sich, und in ihre Augen traten Tränen. Sie hatte ihm nachlaufen, seine Nachrichten auf dem Anrufbeantworter abhören und seine E-Mails öffnen wollen, aber sie hatte allem widerstanden. Seine Lügen verletzten sie zutiefst, und sie konnte sich dem Schmerz einfach nicht mehr aussetzen.
    Er hatte sie getäuscht und sich seinen Weg in ihr Herz und dann in ihr Bett erschlichen. Und trotz allem liebte sie Antonio immer noch so sehr, dass es wehtat. Nur indem sie sich völlig von ihm trennte, konnte sie auf Heilung der Wunden hoffen, die ihre Liebe zu ihm ihr zugefügt hatte.
    Als sie den roten Ferrari die Auffahrt hochkommen sah, versteckte sich Rissa schnell. Sie hatte eine Entscheidung getroffen, und ihre Reisetaschen waren gepackt. Mit dem Verkauf von Obst und Gemüse auf dem Markt hatte sie einigermaßen gut verdient, und sie hatte eisern gespart. Auf ihrem Konto war inzwischen genug Geld für einen Billigflug nach England.
    Weglaufen ist es ja nicht, dachte sie, während sie ihren Reisepass vom neuen Toilettentisch nahm. Sie hätte ihre Adoptiveltern schon längst besuchen sollen. Bald würde sie wieder hier sein.
    Trotzdem fühlte es sich wie ein endgültiger Abschied an, als sie sich noch einmal im Zimmer umsah. Antonio würde eine halbe Ewigkeit brauchen, bis er seinen geliebten Ferrari untergestellt hatte. Bevor sie das Haus verließ, konnte sie noch einige Minuten davon träumen, wie alles hätte sein können.
    Unbemerkt schlüpfte Rissa aus dem Seiteneingang und vergaß nicht, Antonios Ersatzschlüssel mitzunehmen, die unter einem losen Pflasterstein versteckt waren. Mr Michaeli-Isola brauchte nicht zu glauben, er könne während ihrer Abwesenheit den Gutsherrn spielen. Das Vergnügen wollte sie ihm für immer verweigern.
    So, wie sie in Monte Piccolo angekommen war, reiste Rissa ab: in einem Taxi. Ihr blieb keine andere Wahl. Sie musste jetzt fort, denn eine einzige weitere Begegnung mit Antonio würde ihr auch noch ihren Stolz rauben. Sie fuhren um eine Biegung und Antonio und der Palazzo Tiziano waren außer Sicht. Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn.

12. KAPITEL
    Rissa war völlig durcheinander. Die Zugfahrt vom Florentiner Hauptbahnhof zum Flughafen Pisa und der Flug vergingen wie in einem Nebel. Nachdem sie sich quer durch London durchgeschlagen hatte, war sie jedoch mit ihrer Entscheidung im Reinen. Und dann war sie enttäuscht, weil ihr die Keir Hardy Buildings nicht mehr wie ihr Zuhause vorkamen. Die Sozialbausiedlung mit den Graffiti und den ausgebrannten Autos auf dem Ödland um die Hochhäuser hatte sich nicht verändert, aber sie war nicht mehr dieselbe.
    Eine gewisse Normalität kehrte zurück, sobald Rissa an die Tür von Wohnung dreiundachtzig klopfte. George und Jane Silverdale freuten sich sehr, sie zu sehen. Nach wenigen Minuten wurde Rissa schon mit einer Tasse Tee verwöhnt. Es war schön, zu Hause zu sein. Bei ihren Adoptiveltern konnte sie die Zeit der Einsamkeit hinter sich lassen.
    In den letzten Jahren ihrer Ehe war Luigi immer unnahbarer geworden, und Rissa hatte sich isoliert gefühlt. Die alte Contessa war eine willensstarke schweigsame Frau gewesen, die nach der ersten Begegnung zwischen ihnen bis zu ihrem Tod drei Jahre später kein einziges Wort mit Rissa gesprochen hatte. Luigis Mutter hatte sie ignoriert, wie es nur die wirklich Hochmütigen konnten. Wenn Laura Alfere-Tiziano ihrer Schwiegertochter etwas mitzuteilen gehabt hatte, hatte sie es von ihren Dienstboten ausrichten lassen. Das war schlecht für Rissas Autorität und katastrophal für ihre Selbstachtung gewesen.
    Ihre Eltern machten sich so viele Umstände mit ihr, dass sich Rissa dem ganzen Theater schließlich taktvoll entzog, indem sie anbot, einkaufen zu gehen. George und Jane Silverdale hatten darauf bestanden, dass sie in ihrem alten Zimmer wohnte, anstatt sich ein Hotel zu suchen. Und sie war froh darüber. Aber sie wollte ihnen möglichst nicht zur Last fallen. Ihr Angebot, die Extraeinkäufe zu bezahlen, lehnten sie jedoch ab. Ihre Mutter drängte ihr Geld auf und eine Liste mit den typisch englischen Lebensmitteln, die Rissa am liebsten aß.
    Sie wollte ihren Eltern auch noch aus einem anderen Grund entwischen. Auf dem Weg zum Supermarkt musste sie an der Stadtteilbücherei vorbei. Vielleicht würde sie online einige weitere interessante Informationen

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