Romana Extra Band 3
eine zweite Haut um ihre vollkommene Figur schmiegte. Bewundernd ließ er den Blick über ihren Körper gleiten, bemerkte ihre langen Beine in den eleganten Hosen.
„Sie sind aber früh dran“, neckte er sie.
„Ich wollte ein wenig frische Luft schnappen, bevor die Hitze hereinbricht.“
„Das war klug.“ Er strahlte sie an, und ihr Herz tat einen Sprung. Lucas Darien hatte irgendetwas an sich, das ihren Puls zum Rasen brachte. Penny wollte sich einreden, es sei ihre Nervosität, weil sie ihn belog, aber im Grunde ihres Herzens wusste sie, dass das nicht stimmte. Sie fühlte sich von ihm angezogen wie eine Motte vom Licht.
„Ich finde, der Morgen ist die schönste Zeit des Tages“, sagte Lucas und öffnete ihr die Wagentür.
„Besonders, wenn man den Rest des Tages im Büro verbringt“, fügte Penny hinzu.
„Bereuen Sie, dass Sie zugestimmt haben, heute mit mir zu arbeiten?“
„Nicht im Geringsten.“
„Ich verspreche auch, dass wir es nicht übertreiben. Wir könnten gemütlich zusammen zu Mittag essen. Was halten Sie davon?“
„Schauen wir mal, wie wir vorankommen“, antwortete Penny diplomatisch.
„Wenn Sie mich mit Ihrem Fleiß beeindrucken möchten, dann gelingt Ihnen das fantastisch, Mildred Bancroft.“ Seine dunklen Augen blitzten. „Sind Sie immer so ehrgeizig?“
„Ich gebe mir Mühe.“ Penny stieg ins Auto. Normalerweise wusste sie intuitiv, welche Dinge Priorität hatten, aber in dieser Mission ließ sie sich von Lucas Darien ablenken. Er war zu attraktiv, als dass sie es hätte ignorieren können. Heute Morgen trug er eine Jeans und ein blaues T-Shirt, unter dem sich seine muskulöse Brust und der flache Bauch abzeichneten.
Hastig wandte sie den Blick ab. Denk nicht an so etwas, ermahnte sie sich. Lucas Darien ist dein Feind.
Lucas ließ sich auf den Fahrersitz gleiten und lächelte Penny zu. Sie erwiderte sein Lächeln.
„Vergessen Sie nicht, sich anzuschnallen“, ermahnte er sie.
„Natürlich nicht.“ Eilig befestigte sie den Gurt. Das Sonderbare war, dass sie sich seit Jahren nicht in diesem Maße von einem Mann angezogen gefühlt hatte. Das letzte Mal war es Nick gewesen, und das Ganze hatte in einem Desaster geendet. Wegen ihm hatte Penny damals Arbuda verlassen.
Sie war bis über beide Ohren in Nick verliebt gewesen und hatte ihre Beziehung sehr ernst genommen. Und als sie entdeckt hatte, dass er hinter ihrem Rücken andere Frauen traf, war sie am Boden zerstört gewesen. Ihr hatte er erzählt, er mache Überstunden, damit sie ihre Hochzeit bezahlen könnten. Seitdem hatte Penny sich geschworen, nie wieder einen Mann so nah an sich herankommen zu lassen.
Obwohl die Trennung von Nick bereits zwei Jahre zurücklag, schmerzte der Gedanke an seinen Betrug immer noch. Energisch richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf die vorbeiziehende Landschaft. Sie hatten die Stadt hinter sich gelassen und fuhren nun eine Anhöhe hinauf, deren Hänge mit Bananen- und Pampelmusenplantagen gesäumt waren. Die ganze Landschaft wirkte sehr exotisch, und ganz entfernt am Horizont konnte man das türkisblaue Meer sehen.
Lucas bog in eine schmale Straße ein und steuerte an kleinen Gärten vorbei bis zu einem großen Haus im Kolonialstil. Wenige Stufen führten zu der großzügigen Veranda hinauf, auf der ein Schaukelstuhl und eine Sitzgruppe aus Korb standen.
Als Penny aus dem Auto stieg, bemerkte sie zuerst die unglaubliche Stille. Nur die Vögel sangen, und der laue Wind spielte in den Palmen. So war es auch zu Hause auf Arbuda …
„Schön haben Sie es hier“, sagte Penny und folgte Lucas auf die Veranda.
„Früher war das ein altes Plantagenhaus, das unabhängig vom Land verkauft wurde. Es war in einem sehr schlechten Zustand, aber wir haben es wieder ganz gut hingekriegt, finde ich.“ Er hielt ihr die Tür auf.
Die große Eingangshalle war beeindruckend. Es schienen keine Kosten und Mühen gescheut worden zu sein, dem Haus seinen alten Glanz wiederzugeben. Die schweren Eichendielen waren mit einem Perserteppich bedeckt, und am Treppenaufgang hing eine Wanduhr aus der Zeit der Jahrhundertwende.
„Mein Büro ist auf der anderen Seite des Hauses …“ Lucas brach ab, als die Tür aufsprang und ein kleines Mädchen hineingestürmt kam, dicht gefolgt von einem schwarzen Labrador, der aufgeregt bellte.
„Rate, was heute Morgen passiert ist“, forderte das Kind eifrig.
„Verrate es mir.“ Lucas wirbelte die Kleine durch die Luft und hielt sie dann fest. Er strich dem
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