Romana Extra Band 3
du vergisst aber nicht, dass du mir versprochen hast, mit mir schwimmen zu gehen, oder?“, fragte sie schüchtern.
Lucas sah sie an und grinste. „Natürlich nicht, Spatz.“
Das Kind erwiderte sein Lächeln und kam ins Büro gestürmt, um auf Lucas’ Schoß zu klettern. „Und wie lange dauert es noch, Daddy?“
„Sagen wir eine Stunde, dann gehöre ich dir.“ Lucas strich ihr das schwarze Haar aus der Stirn. „Hast du schon Mittag gegessen?“
Isobel nickte. „Ich hatte Pizza.“
„Und auch ein bisschen Salat?“, fragte Lucas streng.
Isobel zog die Nase kraus.
„Du weißt, du sollst auch immer etwas Grünes essen, Issy“, mahnte er liebevoll. „Darüber haben wir schon einmal gesprochen, weißt du noch?“
„Es gibt Wackelpudding zum Nachtisch. Der ist grün. Den esse ich.“
„Das gilt nicht.“ Lucas kitzelte sie. „Du musst etwas Salat essen, junge Dame, sonst bekommen wir beide großen Ärger.“
„Okay.“ Die Kleine lachte, als er weiterkitzelte.
„Braves Mädchen.“ Er küsste sie auf die Stirn. „Und nun lauf, und lass Daddy arbeiten. Umso schneller bin ich dann bei dir.“
Isobel legte ihre Arme um seinen Hals. „Ich liebe dich, Daddy.“
„Und ich liebe dich, Süße.“
Isobel rannte zu Mrs Gordon, die in der Tür stand und wartete.
„Entschuldigen Sie“, bat Lucas Penny, als sie wieder allein waren. „Wie Sie sicher herausgehört haben, muss ich Sie bald allein lassen, weil meine Tochter mich braucht.“
„Das ist schon in Ordnung.“ Penny war gerührt von dem herzlichen Umgang zwischen Vater und Tochter. Lucas war offensichtlich mit Herz und Seele Vater, und das machte ihn noch sympathischer. „Es muss schwer sein, eine Firma zu leiten und alleinerziehender Vater zu sein.“
„Es ist nicht leicht“, gab er zu. „Und ich hasse es, Überstunden machen zu müssen. Aber ich kann mich auf Mrs Gordon verlassen, und Isobel liebt sie. Das macht es einfacher.“ Er griff nach der Akte vor sich.
Penny wartete, dass er auf die fehlenden Briefe zurückkam, aber er schwieg. Sie bemerkte, dass er sehr in ein Dokument vertieft war.
„Ich habe einen Packen Papiere, die meines Erachtens entsorgt werden können“, murmelte sie nach einer Weile. „Es ist alles Werbung, aber vielleicht wollen Sie zuerst einen Blick darauf werfen?“
„Legen Sie sie einfach hier auf die Ecke des Schreibtischs.“ Er sah nicht einmal auf.
Was las er denn so Interessantes?
Flint schob sich durch den Türspalt in den Raum, setzte sich auf den Boden neben seinen Herrn und legte ihm den Kopf auf das Knie. Abwesend streichelte Lucas dem Hund über das weiche Fell.
„Das ist wirklich bemerkenswert“, sagte er versonnen. „Ich habe ein paar Unterlagen von Vater und Mr Kennedy gefunden.“
„Oh?“
„Ja, und ich habe die Urkunde.“
Penny riss die Augen ungläubig auf. Sie konnte es nicht fassen. Die verdammten Papiere waren die ganze Zeit in ihrer, Pennys, Akte gewesen. Das war mal wieder typisch! „Oh … toll.“ Sie versuchte, erfreut zu klingen. „Jetzt können Sie wohl den Räumungsbefehl durchsetzen?“
„Salvador meint, es gibt noch ein paar Kopien von anderen Unterlagen, Vorwarnungen und Mahnungen und so, die ich noch brauche. Aber immerhin habe ich die Urkunde. Damit habe ich so gut wie gewonnen.“ Lucas stand auf. „Ich werde sie gleich sicher verschließen und am Montag oder, falls Salvador Zeit hat, morgen zu ihm bringen.“
Penny sah zu, wie er die Dokumente in einer Schublade verstaute, diese abschloss und den Schlüssel in der Tasche seiner Jeans verschwinden ließ.
„Ich gehe jetzt ein wenig mit meiner Tochter schwimmen“, erklärte Lucas leichtherzig. „Kann ich Sie so lange allein nach den anderen Papieren suchen lassen?“
„Natürlich.“ Penny lächelte angestrengt.
Als Lucas und Flint den Raum verlassen hatten, sank sie in ihrem Stuhl zusammen und stöhnte leise auf. Wenn sie doch nur die Akten nicht vertauscht hätte!
Ihre einzige Chance war nun, die fehlenden Papiere vor Lucas zu finden. Entmutigt sah sie die Berge von Aktenkartons, die Aktenschränke und Rollwagen an. Mit einem Mal kam ihr die Aufgabe noch schwieriger vor, und die Sorge beschlich sie, dass Mildred auftauchen würde, bevor die Unterlagen da waren.
4. KAPITEL
Den Rest des Nachmittags arbeitete Penny konzentriert durch, aber ohne Erfolg. Immer wieder wanderte ihr Blick zu der Schublade, in der sich die Urkunde ihres Vaters befand. Zu wissen, wo sie war und sie doch nicht
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