Romana Extra Band 3
kundige Hände, mit denen er sie so leidenschaftlich berührt hatte.
„Wir haben unsere Pläne ein wenig geändert, während du im Hotel warst“, sagte Lucas. „Ich habe Salvador angerufen. Er fährt gerade seine Schwiegermutter nach Hause. Deshalb habe ich vorgeschlagen, dass wir zuerst zu Mittag essen und unseren Spaziergang machen und danach erst bei Salvador und Maria vorbeischauen. Ist dir das recht?“
„Ja, das klingt gut.“ Penny war erleichtert, dass das Treffen mit Lucas’ Anwalt herausgezögert wurde.
Sie fuhren ein paar Kilometer; dann parkte Lucas den Wagen. „Das Restaurant ist dort hinten.“ Er zeigte auf ein in der malerischen Bucht gelegenes Gebäude. „Wir könnten am Strand entlang dorthin laufen. Was meinst du?“
„Klar. So weit ist es doch nicht.“
Lucas grinste. „Ich wollte nur sichergehen, dass du nach den Strapazen der letzten Nacht nicht zu müde bist.“
Penny errötete tief, und Lucas lachte schallend.
„Ich weiß nicht, was an dieser Bemerkung lustig sein soll.“
„Nicht?“ Sein Grinsen wurde noch breiter. „Du solltest mal dein Gesicht sehen. Du scheinst doch altmodischer zu sein, als du mich gestern glauben machen wolltest.“
„Millie ist nicht altmodisch“, schaltete sich Isobel ein. „Millie ist cool.“
„Danke, Isobel.“ Penny lächelte das kleine Mädchen gerührt an. Dann sah sie Lucas triumphierend an. „Siehst du?“
„Ihr Frauen müsst immer zusammenhalten, wie?“
Penny zwinkerte Isobel zu. „Klar!“ Die Kleine nickte lächelnd.
„In der Schule müssen wir auch immer zusammenhalten. Colin Sal ist der frechste Junge in unserer Klasse.“ Isobel nahm Pennys Hand, während sie den Strand entlangschlenderten. „Einmal hat er eine Kakerlake in einer Streichholzschachtel mit in die Schule gebracht und sie auf Miss Jenkins Schreibtisch laufen lassen.“
„Igitt.“ Penny verzog das Gesicht. „Arme Miss Jenkins.“
„Ja.“ Isobel nickte. „Eine riesige Kakerlake. Aber Miss Jenkins hat sie mit einem Blatt Papier in den Garten gebracht. Das war toll.“
„Miss Jenkins ist mutig.“
„Ja, und Colin Sal ist kein netter Junge.“
„Du hast sicher Freundinnen, mit denen du dich gegen ihn verbünden kannst, wenn er zu dir frech wird, oder?“, schlug Penny vor.
„Oh ja …“ Isobel ließ Pennys Hand los und stürmte glücklich mit Flint zu einer kleinen Felsengruppe hinüber, um sie zu erklimmen.
„Vorsicht auf den Felsen!“, mahnte Penny.
„Klar.“ Isobel drosselte ihr Tempo kein bisschen.
„Langsam, Isobel“, rief Lucas strenger. „Ich sage ihr immer, sie soll vorsichtig sein. Aber es nutzt nichts.“ Sie kamen an den kleinen Felsen an, und Lucas reichte Penny seine Hand.
„Geht schon.“ Penny streifte ihre Sandalen ab und folgte Isobel ohne Lucas’ Hand zu nehmen.
Am Ende der Felsen zögerte sie. Der Sprung war doch recht tief. Lucas tat einen Satz in den Sand und hielt ihr dann die Hände entgegen. Als sie im Sand landete, lehnte sie sich einen Moment an Lucas. Sie roch sein Aftershave und spürte seine starken Arme. Unsicher blickte sie zu ihm auf, und ihre Blicke trafen sich. Sie wollte seine Lippen auf den ihren spüren.
Lucas trat einen Schritt zurück. „Es ist etwas unwegsam hier, aber der Aufwand lohnt sich“, sagte er leichthin, als habe er gar nicht bemerkt, was sich zwischen ihnen abspielte.
Vielleicht hatte er es ja wirklich nicht bemerkt. Und vielleicht hatte ihm die letzte Nacht wirklich nichts bedeutet. Sie wünschte, dasselbe könnte sie von sich behaupten. Aber ihr Körper verzehrte sich noch immer nach ihm …
Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her und beobachteten Isobel, die vor ihnen mit Flint herumtobte. Meilenweit war niemand anderes zu sehen.
„Es ist wunderschön hier.“ Penny sog die salzige Meeresbrise ein.
„Genau das Richtige nach einem Bürotag“, stimmte Lucas zu.
Isobel kam angelaufen, um ihnen eine Muschel zu zeigen.
„Die ist aber toll.“ Penny hielt die Muschel ins Licht, und sie glitzerte silbrig. „Du solltest sie aufheben, als Erinnerung an diesen schönen Tag.“
„Ich werde sie auf meine Schmuckschatulle kleben“, erklärte Isobel. „Kannst du sie für mich aufbewahren?“
„Natürlich.“ Penny steckte die Muschel vorsichtig in ihre Handtasche.
„Du kannst gut mit ihr umgehen“, stellte Lucas beiläufig fest, als sie ihren Weg fortsetzten. Isobel war wieder vorgerannt. „Du hast eine so natürliche Art. Es wundert mich, dass du keine
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