Romana Extra Band 3
Grimasse. „Daddy hat gestern Abend das Essen anbrennen lassen“, erzählte sie Penny und kletterte auf einen Stuhl. „Es hat grässlich geschmeckt.“
„Herzlichen Dank.“ Lucas zerzauste seiner Tochter das Haar, und Isobel grinste.
Eine Weile schwiegen sie, während Lucas das Essen vorbereitete und Isobel Penny beim Arbeiten zusah. Vielleicht war sie zu weit gegangen, Lucas so zu verdammen, dachte Penny als sie den Draht zurechtschnitt.
„Magst du meinen Daddy?“, fragte Isobel unvermittelt.
Die Frage überraschte Penny. „Nun … ja …“
„Er mag dich auch“, erklärte Isobel glücklich. „Nicht wahr, Daddy?“
Penny sah zu Lucas hinüber, und ihre Blicke trafen sich. Doch während Penny die Fragen des Kindes aus dem Gleichgewicht brachten, lächelte Lucas einfach amüsiert. „Ja, meistens schon. Obwohl ich auf die Überraschung heute früh gut hätte verzichten können.“
Lucas schaltete den Ofen aus. „Das Essen ist fertig. Wie weit bist du, Penny?“
„Ich bin gleich so weit.“ Penny klebte das letzte Stück Stoff an den Draht.
„Komm, Issy, wir decken schon mal den Tisch.“
Lucas nahm die Schüssel mit dem Gemüse und wollte gerade ins Esszimmer gehen, da klingelte das Telefon. „Penny, kannst du rangehen? Wer auch immer es ist, ich rufe zurück.“
Es war Emma, und sie schien nicht begeistert, als sie Pennys Stimme erkannte. „Sie arbeiten aber lange“, bemerkte sie spitz.
„Ich habe Isobel mit ihrem Schulkostüm geholfen“, erklärte Penny.
„Verstehe.“
„Lucas bereitet das Essen vor. Kann er Sie zurückrufen, Emma?“
„Richten Sie ihm einfach aus, bei Maria haben die Wehen eingesetzt. Salvador hat sie heute Nachmittag ins Krankenhaus gebracht.“
„Das sind ja gute Nachrichten. Obwohl sie etwas zu früh dran ist, oder? Ich hoffe, alles läuft glatt.“
„Das hoffe ich auch. Ach, und danken Sie Lucas doch bitte in meinem Namen für die schönen Blumen, die er mir geschickt hat. Ich rufe ihn morgen an.“
„Ich richte es ihm aus.“ Penny legte auf. Lucas hatte Emma also Blumen geschickt. Hieß das, er versuchte einen Neuanfang mit ihr? Penny wollte sich einreden, dass das eine gute Wendung war. Dann könnte er die Vergangenheit hinter sich lassen, und Isobel hätte eine weibliche Bezugsperson.
„Penny, dein Essen wird kalt“, rief Lucas aus dem Esszimmer.
„Tut mir leid.“ Penny ging ins Esszimmer und setzte sich Lucas gegenüber an den Tisch. „Das war Emma. Maria ist in den Wehen, und Salvador ist mit ihr in der Klinik.“
Lucas lächelte. „Das sind aufregende Neuigkeiten. Hoffentlich wird es eine leichte Geburt.“
„Ja, das wünsche ich ihr auch.“ Penny sah auf ihren Teller. „Das sieht aber gut aus.“
„Pommes frites wären besser“, wandte Isobel ein. „Die esse ich am liebsten. Mit Ketchup.“
„Meine Tochter hat einen exquisiten Geschmack, findest du nicht, Penny?“
„Definitiv.“ Penny zwinkerte Isobel zu und wandte sich dann wieder Lucas zu. „Emma bedankt sich für die Blumen. Sie hat sich sehr gefreut und ruft dich morgen an. Heute Abend ist sie im Kino.“
Lucas nickte. „Schön, dass sie ihr gefallen haben.“
Penny stocherte in ihrem Essen herum. Sie war so hungrig gewesen, aber jetzt war ihr der Appetit vergangen. Der Gedanke, Lucas könnte wieder mit Emma zusammenkommen, schnitt ihr ins Herz. Dass ihre Eifersucht vollkommen lächerlich war, machte es noch schlimmer. Sie würde Puerto Rico verlassen. Zwischen ihr und Lucas würde es keine Beziehung geben. Selbst wenn Lucas ihr die Lüge verzeihen könnte, würde sie ihrem Vater das Herz brechen, wenn er herausfände, dass sie mit Lawrence Dariens Sohn zusammen wäre.
„Wie schmeckt es dir?“, fragte Lucas und schenkte Penny Wein nach.
„Überraschend gut.“ Sie lächelte ihn an. „Mrs Gordon wäre stolz auf dich.“
„Es regnet, Daddy“, sagte Isobel plötzlich. Alle sahen zum Fenster. Dicke Regentropfen prasselten auf die Blätter der Bäume im Garten nieder.
„Himmel! Ich hoffe, das bleibt nicht so, sonst bin ich durchnässt, wenn ich im Hotel ankomme.“
„Du kannst hier übernachten“, schlug Lucas vor.
Die Einladung klang beiläufig, aber Pennys Nerven waren zum Zerspringen gespannt. „Ich fahre lieber zurück, Lucas.“ Sie brachte es nicht fertig, ihn anzusehen. War seine Einladung auch eine Einladung in sein Bett? Oder sollte sie im Gästezimmer schlafen? Wie auch immer. Penny musste stark bleiben.
„Ich helfe euch noch beim Spülen,
Weitere Kostenlose Bücher