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Romana Extra Band 4 (German Edition)

Romana Extra Band 4 (German Edition)

Titel: Romana Extra Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham , Caroline Anderson , Trish Morey , Rachel Gardner
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wusste er, dass er dabei war, einen großen Fehler zu begehen. Er ahnte, dass er sich nur schwer würde beherrschen können, wenn er erst einmal mit ihr allein war. Was hatte diese Frau nur, was ihn so unwiderstehlich anzog?
    Kopflos hastete Faye den steinigen Weg entlang. Schwer atmend rannte sie weiter, bis sie das schmiedeeiserne Tor erreichte. Mit zitternden Händen drückte sie auf den elektrischen Türöffner.
    Durch den Orangenhain lief sie zur Straße und ging in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Die Finca lag oberhalb von Cadaqués, nur wenige Minuten von der Dorfeinfahrt entfernt.
    Die Straße war lang und kurvig. Faye schlug sich querfeldein und lief über ein steiniges Plateau, bis sie unter sich das malerische Dorf mit seinem kleinen Strand in der schmalen Bucht liegen sah. Als sie sich auf einen Felsen setzte, konnte sie ihren Tränen endlich freien Lauf lassen.
    So viele Dinge, die sie nicht gesagt hatte. So viele Dinge, die sie hätte sagen sollen, aber nicht sagen konnte. Alles war zu verworren und außerdem würde es nichts nutzen. Javier war überzeugt davon, dass sie ihn betrog, und er ließ sich durch nichts umstimmen. Er wollte es glauben.
    Was war da gerade in der Küche passiert? Ein Ausbruch, den er nicht hatte stoppen können, weil Männer so sind, wie sie sind? Und jetzt verleugnete er seine Gefühle wieder. Vielleicht waren es auch gar keine Gefühle, sondern nur die männliche Begierde. Aber wieso machte er dann plötzlich wieder halt? War sie für ihn nur ein Spielzeug?
    Faye blieb noch eine ganze Weile auf dem Felsen sitzen und hörte dem Zirpen der Zikaden zu. Lange nachdem ihre Tränen getrocknet waren, fasste sie einen Beschluss.
    Der Bus, der sie von Cadaqués nach Figueres brachte, brauchte ewig. Schließlich fuhr sie mit dem Zug über Girona zurück nach Barcelona. Faye hatte keinen Blick für die schöne Landschaft.
    Es würde eine Zeit lang finanziell eng für sie werden, aber sie hatte beschlossen, noch genau ein einziges Mal in die Agentur zu gehen – um zu kündigen. Dort oben auf dem Felsen war ihr klar geworden, dass ihre Kraft nicht mehr ausreichte, um auch nur noch ein einziges Mal dieses Wechselbad der Gefühle durchzustehen.
    So wie Javier sie gerade geküsst hatte, und dann, eine halbe Minute später, sah er sie an wie eine Betrügerin: Nein, das hielt sie nicht noch mal aus.
    Soweit sie wusste, hatte Javier am nächsten Tag um zehn Uhr einen Besichtigungstermin. Sie würde also erst nach zehn ins Büro gehen, mit Isabella sprechen und wäre fort, bevor er zurück war. Nie wieder wollte sie ihm begegnen. Obwohl sie sich nichts vorzuwerfen hatte, wusste sie, dass sie es nicht ertragen konnte.
    Sie hatte sich selbst versprochen, in Spanien ein neues Leben zu beginnen. Und das würde sie jetzt auch tun. Zu Hause in ihrer Wohnung angelangt, warf sie die trockene Rose und den Brief von Javier in den Müll und setzte sich an ihren Laptop.

10. KAPITEL
    Es war kurz nach zehn, als Faye durch die Fahrstuhltür trat.
    „Geht es Ihnen gut? Ich wollte gerade anrufen und fragen, ob alles in Ordnung ist.“ Eva Caballero hatte sich Sorgen gemacht, weil Faye nicht wie sonst früh erschienen war.
    „Nein, es geht mir nicht gut, Eva. Ich muss dringend mit Isabella reden. Ist sie da?“ Nur mit Mühe brachte Faye die Worte über die Lippen.
    „Ja, alle anderen sind ausgeflogen, aber sie ist in ihrem Büro.“
    „Danke.“ Faye ging zu Isabellas Büro, klopfte an und trat ein. Der Computer summte, Isabellas Tasche stand neben dem Schreibtisch, aber von der Chefin selbst war nichts zu sehen. Wahrscheinlich holte sie sich gerade einen Kaffee.
    Faye warf ihre Tasche auf den Sessel und ging im Raum auf und ab. Sie war viel zu nervös, um sich zu setzen. Jetzt trat sie ans Fenster und schaute aufs Meer hinaus. Das war nun ihr letzter Aufenthalt in der Agentur. Fast wurde sie melancholisch, doch dann drehte sie sich abrupt um. Schließlich wollte sie ihrer Chefin einigermaßen gefasst in die Augen sehen.
    Ans Fensterbrett gelehnt, fiel ihr Blick auf den Schreibtisch. Farbige Ausdrucke von herrlichen Anwesen lagen dort. Waren das neue Aufträge? Wann waren die wohl reingekommen? Oder räumte Isabella gerade auf und es handelte sich um alte Projekte? Egal, es ging sie nichts mehr an.
    Trotzdem trat sie interessiert vor und ließ ihren Blick über die Ausdrucke wandern. Zwei Fincas, eine alte Ranch westlich von Zaragoza, ein ausgesprochen luxuriöses Penthouse mit Blick über ganz

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