Romana Extra Band 5 (German Edition)
sein.“
„Das wird Theo erst recht dazu bringen, zu glauben, du hättest etwas zu verbergen“, erwiderte er stirnrunzelnd. „Vielleicht ist es besser, wenn du versuchst, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Ich meine, sprich mit ihm, zeig ihm, dass wir beide uns mögen. Was ja zufällig auch keine Lüge ist.“ Sein schelmisches Grinsen war so ansteckend, dass Abby nach kurzem Zögern in seinen Optimismus einstimmte.
„Mach dir keine Sorgen. In einer Woche sind wir wieder in England und kehren zur Normalität zurück. Ich werde mich jetzt anziehen, dann gehen wir frühstücken und anschließend besichtigen wir die Stadt, einverstanden?“ Er zog sie eng an sich, in eine beruhigende und zugleich Mut machende Umarmung.
Die Anspannung, die Abby in Theos Gegenwart empfunden hatte, fiel von ihr ab. Michaels Freundschaft bedeutete ihr sehr viel. Deshalb hatte sie auch der Verlobung zugestimmt.
„Du wirst ein wenig Zeit mit ihm verbringen müssen“, bat er. „Ich weiß, dass Theo manchmal ein bisschen überschwänglich ist. Aber er ist der fairste Mensch, den ich kenne.“
„Wenn er wirklich so fair ist …“
„Du hast von ihm nichts zu befürchten. Du bist nicht hinter meinem Geld her, und wir mögen uns wirklich. Also, gib mir ein paar Minuten, und dann gibt es Frühstück. Okay?“
Eine halbe Stunde später gingen sie nach unten. Mittlerweile waren auch die anderen Familienmitglieder aufgestanden. Theo beobachtete die beiden, wie sie sich mit seinen Verwandten unterhielten. Ihre Körpersprache zeugte von einer gewissen Nähe, von deren Echtheit er nicht wirklich überzeugt war.
Es ärgerte ihn maßlos, wie munter Abby sich mit den anderen unterhielt. Irgendwann wandte sie sich um und sagte etwas zu Michael. Sein Bruder antwortete mit einem breiten Grinsen und beugte sich zu ihr, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Wahrscheinlich süße Schmeicheleien, dachte Theo. Der arme Narr. Nimm eine sexy Frau und einen leichtgläubigen Mann, und man erhält innerhalb eines Jahres eine Scheidung – mit einer stattlichen Abfindung für die Heiratsschwindlerin.
Er runzelte die Stirn. Wann hatte er aufgehört, von ihr als knabenhaftem Mädchen und stattdessen von einer sexy Frau zu denken?
Aber die Hauptsache bleibt, überlegte er weiter, dass ich meinen kleinen Bruder beschütze.
Als wäre Abby sich plötzlich seiner Blicke bewusst geworden, hob sie den Kopf und sah ihn an. Theo erwiderte ihren Blick und war sehr zufrieden, weil sie den ihren hektisch wieder abwandte. Mochte sie auch seinen Bruder für einen ausgemachten Trottel halten, er würde dafür sorgen, dass sie von ihm nicht dasselbe dachte.
Er trank den letzten Schluck seines Kaffees und ging zu dem Tisch hinüber, an dem Abby und Michael zusammen mit einigen Onkels und Tanten saßen.
„Also“, meinte er und stützte sich auf dem Tisch auf, „wie lautet der Plan für heute?“ Er hatte zu der ganzen Gruppe gesprochen, seinen Blick allerdings fest auf Abby gerichtet. Die jedoch ignorierte ihn völlig und konzentrierte sich auf ihr Croissant.
Die Verwandtschaft schien in der Villa bleiben zu wollen. Die Tanten, um bei den Partyvorbereitungen zu helfen, und die Onkel, der griechischen Tradition folgend, um sich am Pool zu entspannen.
„Eine Stadtbesichtigung“, sagte Abby rasch. In der Sekunde, in der sie ihn erblickt hatte, hatte sie gewusst, dass er sie beobachtete. Sie hätte ihm ein Lächeln schenken sollen, doch es war ihr nicht gelungen. Es war, als würden seine dunklen Augen alle normalen Reaktionen verhindern. Mittlerweile hatte sie allerdings genug Zeit gehabt, sich innerlich gegen ihn zu wappnen, und sie setzte ein fröhliches Lächeln auf.
„Was ist mit Ihnen? Helfen Sie bei den Vorbereitungen, oder bleiben Sie am Pool?“
„Ich muss arbeiten“, erwiderte Theo.
„Das darf doch nicht wahr sein“, meinte Michael, woraufhin ihn Abby und Theo neugierig ansahen. „Liebling, ich weiß, ich habe versprochen, dir Santorin zu zeigen, aber …“
Im Bruchteil einer Sekunde wusste Abby, was er vorhatte, und warf ihm einen warnenden Blick zu. Um sicherzugehen, verpasste sie ihm unter dem Tisch einen Tritt gegen sein Schienbein, aber er reagierte nur mit einem kleinen entschuldigenden Lächeln.
„Kein Problem, wir können die Besichtigung auf später verschieben“, sagte Abby, um das Unvermeidliche doch noch zu verhindern.
„Ich wollte dich fragen, ob du meinen Platz einnehmen könntest, Theo. Abby hat sich so auf unsere kleine Tour
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