Romana Extra Band 5 (German Edition)
und küsste sie. Er strich mit der Zungenspitze über die Innenseite ihrer Lippen. Zwei Sekunden vergingen, bevor sie nachgab und seine Zunge mit ihrer berührte. Ihre Sinnlichkeit erregte ihn. Er konnte sich nicht daran erinnern, sich jemals so lebendig, so menschlich gefühlt zu haben. Er traf eine Entscheidung.
„Kommen Sie heute Abend zu mir“, sagte er.
„Nein, das ist keine gute Idee.“
„Warum nicht?“
„Weil wir uns kaum kennen.“
„Ich weiß genug“, sagte er.
Ihr Blick verriet, wie erregt sie war. Sie zitterte leicht. „Ich weiß nicht genug über Sie“, sagte sie und wich zurück. Sie begann im Zimmer auf- und abzugehen. „Ich bin nicht nach Marceau gekommen, um Ihre Geliebte zu werden. Ich tauge wirklich nicht zur Mätresse.“
„Sie möchten lieber geheiratet werden.“ Aber er wusste, das war ausgeschlossen.
Maggie sah ihn entsetzt an. „Oh nein, um Himmels willen. Es gibt noch so vieles, was ich tun möchte. Ein Ehemann wäre wirklich zu viel Ballast.“
„Dann wären Sie glücklich als meine Geliebte.“
Sie hob die Brauen. „Ich bin glücklich als Single, der seinen Interessen nachgehen kann.“
„Wie zum Beispiel, meine Geliebte zu sein.“
Sie warf ihm einen tadelnden Blick zu. „Ihr Ego ist größer als dieser Palast.“
„Stimmt es denn nicht? Sie sind an mir interessiert, oder nicht?“ Er sah sie herausfordernd an.
Sie schwieg kurz. „Doch, es stimmt. Ich bin an Ihnen interessiert. Aber das bedeutet nicht, dass ich danach handeln muss.“
„Aber das werden Sie.“
Sie hob das Kinn. „Schon wieder ein Befehl?“
„Nein“, sagte er. „Eine Tatsache.“ Er spürte, dass diese Frau für ihn bestimmt war. Er würde alles über sie erfahren. Er würde sie besitzen. „Und jetzt muss ich mich um Maximillian kümmern. Au revoir .“
Maggie starrte ihm nach. „Au revoir“ , äffte sie ihn nach, wie ein Schulmädchen. Sie seufzte schwer und blies sich eine Strähne aus dem Gesicht.
In was schlitterte sie da hinein?
In gar nichts. Mit Max kam sie klar, und Max war der eigentliche Grund, weshalb sie hier war. Nicht sein Vater, auch wenn er ein faszinierender Mann war und erstaunlich attraktiv.
Sie schlenderte durch Max’ Unterrichtsraum, strich mit den Fingern über die Möbel aus massivem dunklem Holz. Sie konnte nicht leugnen, dass sie sich zu Michel hingezogen fühlte, aber sie hatte das Gefühl, dass dieser Mann sehr gefährlich für sie werden könnte. Sie war zwar ziemlich abenteuerlustig, aber keineswegs leichtsinnig.
Doch wenn Michel sie ansah, wenn er sie küsste, dann schlug ihr Herz schneller. Es hörte sich vielleicht kitschig an, aber wenn sie miteinander redeten, dann war die Luft um sie herum wie elektrisch aufgeladen.
Dieser Mann hatte ihr vorgeschlagen, seine Geliebte zu werden. Sie rümpfte die Nase. Allein der Gedanke vertrug sich gar nicht mit ihrer Freiheitsliebe. Außerdem kam ihr das, nun ja, total kitschig vor.
Sie hatte in ihrem Leben bisher kaum Zeit für Romantik gehabt. Es hatte immer so viel Wichtigeres gegeben. Sie hatte viel zu hart daran gearbeitet, aus dem Schatten ihres Bruders und ihres dominanten Vaters zu treten, um sich noch einmal in so eine Position zu begeben.
Und auch jetzt wollte sie das nicht. Aber sie konnte nicht aufhören, daran zu denken, was für eine faszinierender Mensch Michel war. Würde sie jemals wieder einem solchen Mann begegnen? Und sollte sie die Chance ungenutzt verstreichen lassen wollte, mehr über diesen außergewöhnlichen Mann zu erfahren?
„Mademoiselle, das ist schon das dritte Mal, dass sie mit Prinz Maximillian hinausgehen“, beschwerte sich François am nächsten Tag. Er wischte sich mit dem Taschentuch über die Stirn. „Ist das nicht übertrieben?“
„Es ist eine Belohnung“, erklärte Maggie. „Er hat schon sehr gute Fortschritte gemacht, und heute Morgen hat er sich große Mühe gegeben. Nicht wahr, Max?“, rief sie dem Jungen zu, der vor ihnen hersprang.
Dieser nickte und schwenkte den Eimer. „Sie hätten Shorts anziehen sollen, Sir.“
„Vielleicht können Sie ja ihre Hosenbeine hochkrempeln“, schlug sie vor.
François blickte sie von oben herab an. „Ich glaube nicht“, sagte er. „Und Sie sollten wissen, dass Prinz Michel über all ihre Aktivitäten Bescheid weiß. Er erhält jeden Tag einen Bericht.“
Maggie blieb abrupt stehen. „Wollen Sie damit sagen, er hat Sie beauftragt, mich zu überwachen?“
François schien ihr leicht gekränkter Ton nicht
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