Romana Extra Band 5 (German Edition)
dicht hinter Maggie, dass sie seine Wärme spürte. „Wie ich sehe, hast du diesmal daran gedacht, dafür zu sorgen, dass die Tür nicht ins Schloss fällt.“
„Ich lerne ziemlich schnell, wenn es um praktische Dinge geht“, erwiderte sie.
„Warum bist du nicht gekommen, obwohl ich dich darum gebeten habe?“
Maggies Herz hämmerte gegen ihre Rippen. „Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich deine Anweisungen in Bezug auf deinen Sohn nicht genügend respektiert habe.“
„Sollen wir jetzt noch einmal über dieses Foto diskutieren?“ Es klang leicht genervt.
„Müssen wir nicht“, sagte sie. „Aber ich kann schlecht verdrängen.“
„Das ist nicht der einzige Grund, weshalb du mir ferngeblieben bist.“
Sie hätte nicht gedacht, dass ein Mann wie er so einfühlsam sein könnte. „Du hast recht“, sagte sie, immer noch zum Mond schauend. „Ich habe ein Problem.“
Er legte die Hände auf ihre Schultern und drehte Maggie zu sich herum, sodass sie ihn anschauen musste. „Ich kann es lösen“, sagte er. Wie immer war er viel zu selbstsicher.
„Nein. Ich glaube, du machst es noch schlimmer.“
Er neigte ungläubig den Kopf.
„Sag es nicht weiter, aber ich glaube, ich fange an, dich und Max viel zu sehr zu mögen“, flüsterte sie nach einigem Zögern.
Sein Blick wurde weich und er berührte ihre Wange. „Oh, Maggie, das ist doch kein Problem.“
„Für dich vielleicht nicht“, sagte sie. „Aber für mich. Ich werde in ein paar Wochen wieder weg sein und werde euch beide schrecklich vermissen.“
„Glaubst du, wir dich nicht?“
„Nicht so, wie ich euch“, gestand sie – und sprach damit etwas aus, was sie bis jetzt nicht zu denken gewagt hatte.
„Du irrst dich. Außerdem könntest du bleiben.“
„Mein Auftrag gilt aber nur bis …“
„Das lässt sich ändern“, fiel ihr Michel ins Wort. „Dein Auftrag kann verlängert werden. Ich kann für dich sorgen.“
Als Mätresse. „Aber das kommt mir irgendwie so billig vor“, sagte Maggie.
„Wie bitte?“
„Sich als Frau von einem Mann aushalten zu lassen. Ich wäre lieber deine Freundin. Ich möchte jemand sein, mit dem du du selbst sein kannst. Das größte Geschenk, das du mir machen kannst, ist, wenn du ganz du selbst bist. Wenn du lachst, wenn du etwas lustig findest, und schreist, wenn du wütend bist.“
„Ich schreie nicht oft. Ein Mangel an Selbstbeherrschung ist ein Beweis dafür, dass man nicht genug Macht hat.“
„Macht hin, Macht her“, sagte sie. „Es geht mir aber nicht darum, dass du ein toller Prinz bist. Es geht darum, was du wirklich, ganz ehrlich, fühlst.“
Michel schwieg einen Moment. „Ich will wirklich, ganz ehrlich, mit dir schlafen. Ich will dich lieben, die ganze Nacht“, raunte er.
Einen Moment lang konnte Maggie nicht weiteratmen. „Ich werde darüber nachdenken“, sagte sie schließlich. „Wenn mein Verstand wieder funktioniert.“
„Wann wird das sein?“ Seine Stimme klang angespannt.
„Wenn du nicht in meiner Nähe bist.“
Er sah ihr tief in die Augen. „Ich werde einen Weg finden, damit du bleibst“, sagte er. „Ich werde einen Weg finden, damit du bleiben willst.“
„Es liegt nicht daran, dass ich nicht bleiben will.“ Endlich gab sie dem wortlosen Drängen in Michels Blick nach und küsste ihn.
Zwei Tage später klopfte es an Michels Tür, und sein Assistent kündigte Maggie an. Michel nickte. Als sie den Raum betrat, schien die Sonne aufzugehen. Allein bei ihrem Anblick schlug Michels Herz schon schneller. Allerdings befürchtete er, dass ihr nicht gefallen würde, was er ihr zu sagen hatte.
„Guten Morgen, Euer Hoheit“, sagte sie mit einem strahlenden Lächeln. „Sie haben mich gerufen? Nein, warte, ich möchte dir erst etwas zeigen.“ Sie hielt ihm ein Blatt Papier hin. „Max’ Unterschrift. Ist das nicht toll? Ich bin so zufrieden mit den Fortschritten, die er gemacht hat.“
Überrascht und erfreut nahm Michel ihr das Blatt aus der Hand. „Max hasst es zu schreiben.“
„Er hasste es“, sagte sie. „Präteritum. Ich habe ein kleines Spiel daraus gemacht. Ich habe ihm gesagt, dass er ja eines Tages sehr berühmt sein wird und die Leute deshalb ganz wild auf sein Autogramm sein werden. Also müsse er anfangen zu üben, um später eine dynamische Unterschrift zu haben.“
„Clever. Wie immer“, sagte er.
„Danke“, sagte Maggie und erwiderte seinen Blick. „Euer Hoheit, ist es mir erlaubt, näherzukommen?“
Er sah sie neugierig an.
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