Romana Extra Band 6
bezeichnet.
„Im Moment bin ich zu beschäftigt, um das Kochen zu übernehmen, und du hast auch zu viel zu tun. Ich denke, es wäre das Beste, wenn ich Annas Cousine bitte, dreimal pro Woche zu uns zu kommen und für uns zu kochen und zu putzen. An den anderen Tagen können wir essen gehen. Was hältst du davon?“
„Klingt gut. Wenn ich mich an der Bezahlung beteiligen kann.“ Weil sie sah, dass er in diesem Punkt nicht ganz ihrer Meinung war, kam sie seinen Argumenten zuvor. „Stell dir die Situation mal umgekehrt vor. Wäre es dir angenehm, wenn ich deinen Unterhalt bezahlen würde?“
„Ich hätte nichts dagegen, dein Gast und dein Geliebter zu sein“, antwortete er lächelnd. „Ich würde dir hin und wieder eine Kiste Champagner schenken oder eine Seite Räucherlachs. Das, was man als Gast üblicherweise so macht.“
Sie waren am Blumenladen angekommen, und damit endete das Gespräch. Später, auf dem Weg zum Krankenhaus, fiel Liz seine letzte Bemerkung wieder ein: „Was man als Gast so macht.“ Es sah ganz so aus, als würde er ihre Beziehung nicht als längerfristig ansehen. Nicht länger, als den Besuch eines Hausgastes, der selten länger als ein paar Wochen dauerte. Dabei hatten noch am Morgen, als sie nach ihrer ersten gemeinsamen Nacht glücklich und voller Hoffnung erwacht war, die Worte für immer eine ganz neue Bedeutung für sie gewonnen.
Anna fühlte sich erheblich wohler, als Liz im Hinblick auf ihre Vorurteile gegen Krankenhäuser erwartet hatte. Ihre Bettnachbarin war eine etwa gleichaltrige Frau mit ähnlichem Hintergrund wie Davids Haushälterin, und der war es gelungen, Annas Ängste zu zerstreuen.
Über die mitgebrachten Blumen freute Anna sich sehr und dankte den beiden überschwänglich.
Als sie jedoch mit ihren schwieligen Händen das Nachthemd aus der Schachtel nahm, war sie sprachlos. Zu Liz’ Bestürzung fing ihr Mund an zu zittern, und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
Davids Reaktion darauf fand zwar nicht die Billigung der ziemlich streng dreinschauenden Oberschwester, aber Liz schätzte ihn dafür umso mehr.
Er setzte sich neben Anna aufs Bett und legte tröstend den Arm um sie. Mit seinem Taschentuch, das er ihr reichte, konnte sie für eine Weile ihr Gesicht bedecken. Dann wischte sie sich die Augen und ergoss in schnellem Italienisch einen Redeschwall über ihn.
„Was hat sie denn?“, fragte Liz, während Anna eine Atempause machte.
„Sie sagt, dass ich jetzt wohl verstehen würde, warum sie dich aufgefordert hat, in der Villa zu wohnen. Du seiest nicht nur schön, sondern habest auch eine gute Seele, eine Seltenheit heutzutage“, übersetzte David.
„Meine Güte, was für ein Loblied!“, rief Liz aus und versuchte, ihre Verlegenheit hinter einem Lachen zu verbergen.
Anna setzte ihre Suada fort und signalisierte David, dass er dolmetschen sollte.
„Wenn du es nicht als zu große Vertraulichkeit betrachtest, möchte sie dir gern einen Kuss geben“, erklärte er.
Liz stand auf und nahm Anna in die Arme.
Als sie sich wieder gesetzt hatte, gab Anna David einen Stups und sagte etwas zu ihm, auf das er sehr zurückhaltend reagierte. Liz hatte zwar kein Wort verstanden, aber es war ihr klar, dass Anna versucht hatte, David und Liz zu verkuppeln.
Weil Liz ahnte, dass Anna jetzt bald nach ihrer Cousine fragen würde, bot sie ihr unvollkommenes Italienisch auf und erkundigte sich nach den Untersuchungen, die Anna schon hinter sich hatte, und nach dem Essen im Krankenhaus.
Dadurch wurde Anna abgelenkt und berichtete eifrig über alles, was ihr in den letzten vierundzwanzig Stunden zugestoßen war, bis eine Schwester sie zu weiteren Untersuchungen abholte.
Später an diesem Tag legte David zwei Matten nebeneinander in eine Ecke auf der unteren Terrasse, und sie liebten sich in der Sonne. Zuerst fühlte Liz sich etwas gehemmt durch die Furcht, dass jemand sie beobachten könne. Aber David gelang es schnell, sie alles vergessen zu lassen außer dem Glücksgefühl, sich ihm und der Sonne hinzugeben.
Zu dieser Tageszeit war es zu heiß, um eng umschlungen liegen zu bleiben, nachdem ihre Leidenschaft abgeklungen war. David rollte zur Seite, und Hand in Hand schliefen sie ein.
Als Liz aufwachte, hatte David eine Flasche Champagner und einen Korb mit Nektarinen aus dem Haus geholt.
„Ich müsste eigentlich arbeiten, wir beide müssten arbeiten“, sagte sie leise, als sie – noch immer nackt – am Rand des Schwimmbeckens saßen, ihre Beine ins Wasser
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