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Romana Extra Band 6

Romana Extra Band 6

Titel: Romana Extra Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts , Anne Weale , Margaret Way
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du?“
    „Ich bin gerade den ganzen Weg von Chelsea zu Fuß hierhergelaufen, weil ich kein freies Taxi finden konnte. Wenn du nichts dagegen hast, würde ich gern etwas trinken, bevor du mich mit Fragen bombardierst. Außerdem muss ich anfangen, mich umzuziehen, wenn wir vor dem Theater noch essen gehen wollen.“
    Einige Sekunden lang hatte Liz das Gefühl, dass er sie packen und schütteln wollte. Davids Blick glich einem hellen Laserstrahl, sein Mund bildete eine scharfe, zusammengekniffene Linie. Sein ganzes Auftreten wirkte so bedrohlich, dass sie instinktiv einen Schritt zurückwich, als er auf sie zukam.
    Er ging aber nur zum Kühlschrank. „Was möchtest du? Gin Tonic? Wodka?“
    „Gin Tonic, bitte.“
    Mit zitternden Händen begann Liz, ihr Kleid aufzuknöpfen. Sie hätte gern noch geduscht, aber dafür reichte die Zeit nicht mehr.
    „Was dachtest du denn, was ich tue? Dich schlagen?“, fragte David mit süffisantem Lächeln, als er ihr den Drink reichte.
    „Nein, natürlich nicht. Mich schütteln vielleicht, denn du scheinst sehr wütend zu sein.“
    „Wie wütend ich auch immer bin, ich behandle Frauen nicht grob“, erwiderte er kalt. „Hat dein letzter Freund dich geschlagen? Hast du ihn deswegen verlassen?“
    „Ganz bestimmt nicht! Richard war nicht brutal. Dann wäre ich nicht mal drei Wochen bei ihm geblieben, geschweige denn drei Jahre.“
    „Manche Frauen bleiben bei Männern, die sie schlagen.“
    „Nur wenn sie keine andere Wahl haben … nirgends hinkönnen“, meinte Liz.
    „Ich habe da schon ganz seltsame Dinge gehört. Manche Frauen ertragen jede Art von Bestrafung – geistig und körperlich –, wenn sie einem Mann hörig sind. Sie sind anscheinend nicht in der Lage, sich selbst zu helfen.“
    Seine Stimme hatte einen schwermütigen Klang, und Liz fragte sich, ob er von jemandem sprach, den er kannte. Hatte möglicherweise seine Schwägerin Grausamkeiten von der Hand ihres Mannes erleiden müssen? Und hatte David davon gewusst und seinen Bruder gehasst?
    „David, du hast mich zum Abschied geküsst. Willst du mir keinen Begrüßungskuss geben?“, fragte sie mit sanfter Stimme und ging zu ihm.
    Aber ihr Friedensangebot hatte nicht den erhofften Erfolg. Sein Gesichtsausdruck blieb verschlossen. „Wie lange brauchst du zum Umziehen?“
    „Nicht lange … höchstens zehn Minuten. Oh, Liebling, sei doch nicht eingeschnappt.“ Das Kosewort war ihr entschlüpft, bevor sie es zurückhalten konnte. Seine Gesichtszüge entspannten sich etwas, aber er ging nicht auf die Anregung ein, sie zu küssen.
    „Wie war dein Lunch? Was hält Jane von deinem Buch?“
    „Sie ist begeistert … und auch die anderen Bilder gefallen ihr. Sie wollte, dass ich nach dem Essen Lambert Radley kennenlerne. Er ist auch ein Klient von ihr und zieht demnächst nach Griechenland. Heute war also die einzige Gelegenheit für mich, ihn zu treffen. Er ist homosexuell, also bestand nicht die Gefahr, dass er über mich hergefallen wäre.“
    Das war zwar die Wahrheit, aber nicht die ganze Wahrheit. Sie musste auf einen günstigeren Moment warten, wenn David weniger gereizt war. Ihr Instinkt sagte ihr, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war, David den wirklichen Grund ihres Besuches bei Lambert zu offenbaren.
    Als sie den Bericht über den Verlauf ihres Nachmittags beendet hatte, hatte David seine übliche gute Laune wieder gefunden. Er lächelte, als er sagte: „Du hast mich also wegen eines Schwulen versetzt. Sehr schmeichelhaft!“
    Erleichtert, dass er nicht mehr so aufbrausend war, erwiderte Liz: „Lambert würde dir gefallen, David. Mach nicht so ein Gesicht! Er ist nicht tuntig und hat einen unglaublich guten Geschmack. Seine Wohnung kommt meiner Vorstellung vom Himmel nahe … deine Villa natürlich noch mehr.“
    Zwei Tage später saßen sie wieder auf der Terrasse der Villa Delphini, der Ausflug nach London war nur noch eine Erinnerung.
    „Zwei Tage in der Großstadt ist lange genug“, meinte David. „Ich bin froh, wieder hier zu sein, du nicht auch?“
    „Ja, ich habe den Pool vermisst, die Aussicht und überhaupt die friedliche Atmosphäre hier“, pflichtete Liz ihm bei. „Gleich morgen fange ich mit Kasimirs zweitem Abenteuer an.“
    In den Tagen danach verlief ihr Leben wieder nach dem gewohnten, ruhigen Muster: Arbeit, Gespräche, Lesen, Abendessen bei Luigi und Nächte – manchmal auch Nachmittage – in inniger Umarmung. Liz hatte das Gefühl, dass sie hier in Portofino sicher

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