Romana Extra Band 6
Picknick am Strand erwähnt. Offenbar hat es ihr großen Spaß gemacht.“
Hannah lächelte. „Sie ist ziemlich erschrocken, als die Möwen sich auf die Brotrinde gestürzt haben, die sie in den Sand geworfen hat.“
„Hatte sie Angst?“
„Anfangs ja, dann fand sie es lustig. Morgen will sie die Kruste von ihrem Toast aufheben, um die Möwen damit zu füttern.“
„Dann sollten wir dafür sorgen, dass es zum Frühstück Toast gibt“, erklärte Michael.
Am nächsten Morgen gingen sie zu dritt zum Anlegesteg am Strand. Während Riley die Möwen fütterte, ging Prinz Michael ans Ende des Stegs. Hannah und Riley folgten ihm, nachdem alles Brot verteilt war. Er stand mit dem Rücken zu ihnen, das Handy am Ohr.
„Was machen Sie da?“, schimpfte Hannah.
Michael hielt mitten im Satz inne. „Ich wollte nur …“
Ehe er weitersprechen konnte, nahm sie ihm das Smartphone aus der Hand. „Wir hatten eine Abmachung.“ Zu ihrer großen Überraschung hatte er sich bislang auch daran gehalten. Daher wollte sie ihm das Telefon zurückgeben, sobald sie ihm genügend Schuldgefühle vermittelt hatte.
„Ich weiß, aber …“
„Keine Telefonate, Papa“, diesmal schnitt Riley ihm das Wort ab. Dann entwand sie Hannah das Handy und warf es in hohem Bogen über ihre Schulter.
Michael fuhr herum und beobachtete entgeistert, wie das Gerät durch die Luft segelte und mit lautem Klatschen ins Meer fiel.
Starr vor Entsetzen stand Hannah da. Riley hatte aus einem Impuls heraus gehandelt, dennoch würde ihr Vater vermutlich wütend reagieren. Sie musste ihr raten, sich sofort zu entschuldigen. Doch als sie etwas sagen wollte, konnte sie sich gerade noch ein Lachen verkneifen.
„Der Vizepräsident einer der größten Telekommunikationsfirmen war am Apparat“, schimpfte Prinz Michael.
„Das tut mir sehr leid“, brachte sie hervor, noch immer nach Fassung ringend. „Ich weiß, es ist nicht lustig …“
„Wieso lachen Sie dann?“
„Keine Ahnung“, gestand Hannah. Sie schüttelte den Kopf und spürte, wie sie vor Anstrengung errötete, weil sie sich zu beherrschen versuchte.
„Wenn das so ist … Wie gefällt Ihnen das?“
Hannah erschrak, als Michael sie packte und hochhob. Sofort vergaß sie den Grund für ihren Heiterkeitsausbruch. Seine Nähe verdrängte jeden klaren Gedanken. Sie spürte nur noch die starken Arme, die sie umfingen, seine muskulöse Brust. Am liebsten hätte sie sich an ihn geschmiegt. Könnte ich nur für immer hierbleiben, dachte sie.
Im nächsten Moment flog sie im hohen Bogen durch die Luft – dann schlug das Wasser über ihr zusammen.
Schnaubend und prustend tauchte Hannah wieder auf, ebenso perplex wie er, als Riley sein Handy ins Wasser geworfen hatte. Mit kräftigen Zügen schwamm sie zum Anlegesteg zurück.
Die Befriedigung, die es ihm verschafft hatte, sie ins Wasser zu werfen, war verflogen. Stattdessen verspürte Michael heftiges Verlangen, als er beobachtete, wie sie die Leiter hochkletterte. Obwohl er wusste, wie unhöflich es war, konnte er den Blick nicht von ihr abwenden. Das nasse T-Shirt und die weißen Shorts klebten an ihrem Körper und betonten ihre aufregende Figur.
Er schluckte.
Als sie die oberste Sprosse erreichte, bot er ihr hilfreich die Hand.
Einen Moment sah sie ihn skeptisch an, ehe sie danach griff.
Ihre Haut war kühl, dennoch schien die Berührung ihn zu verbrennen. Ich muss mich vor Hannah in Acht nehmen, schoss es ihm durch den Kopf. Er war zwar immer noch wütend auf sie, fühlte sich aber gleichzeitig unwiderstehlich zu ihr hingezogen.
„Sie haben mehr Glück gehabt als mein Handy“, zog er sie bewusst lässig auf.
„Inwiefern?“ Mit der Hand strich sie sich das nasse Haar aus dem Gesicht.
„Es ist für immer im Meer versunken.“
„Wirfst du mich jetzt auch ins Wasser?“, erkundigte Riley sich besorgt.
„Schon möglich.“ Rasch packte Michael sie und hob sie hoch.
Erschrocken schrie sie auf und schlang ihm die Arme um den Hals. „Nein, Papa, nein!“
„Du hast etwas Böses getan“, erinnerte er sie. „Dafür muss ich dich bestrafen. Welche Strafe hältst du für angemessen?“
Riley zog die Nase kraus, als würde sie über die Antwort nachdenken. Dann schlug sie vor: „Einen Monat keinen Brokkoli?“
Beinah hätte er laut gelacht. Er wusste, wie sehr sie dieses Gemüse hasste. „Netter Versuch, Prinzessin. Aber die Strafe muss direkt folgen und in Bezug zu deiner Tat stehen.“
„Eine Entschuldigung? Es tut mir
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