Romana Extra Band 8 (German Edition)
sympathisch. Und … Moment mal. Um sich abzulenken, nippte Megan an ihrer kühlen Limonade. „Langeweile ist dir wahrscheinlich unbekannt“, stellte sie fest.
„Ich hab es gern, wenn mir das Adrenalin in die Adern schießt.“
„Deshalb gehst du surfen.“
„Und snowboarden. Ich mache auch Skydiving und Bungee-Jumping.“
„Du liebst also Extremsport.“
„Bekenne mich schuldig.“
„Deine Familie macht sich bestimmt oft große Sorgen.“
Er blickte in sein Glas. „Es gibt nur meine Mom und mich. Und sie ist nicht der Typ, der sich viele Sorgen macht. Jedenfalls nicht um mich.“
Es klang resigniert, aber nicht bitter. Megan wollte mehr wissen. „Seht ihr euch oft?“
„Nein“, erwiderte er. „Sie lebt in Beverly Hills, ist aber sehr beschäftigt. Sie reist gerne. Gerade macht sie eine Kreuzfahrt.“
„Sie muss stolz auf dich sein.“
„Meine Mom genießt es, einen berühmten Filmstar zum Sohn zu haben.“ Jetzt hatte sich doch ein bitterer Ton eingeschlichen. „Das ist ja auch besser als unser Leben früher – ständig hatte sie mindestens zwei Jobs, und alle sechs Monate mussten wir umziehen.“
„Das muss schrecklich gewesen sein. Für euch beide.“
Er hob sein Glas. „Man lernt, schnell Freunde zu finden.“
„Eine wichtige Fähigkeit.“ Die sie selbst nicht besaß. Freundschaften zu schließen, fiel Megan genauso schwer, wie sich einzufügen. Sie hatte nie dieselben Interessen gehabt wie die anderen. Ihr Vater hatte immer gesagt, sie sei ein City-Girl, das in einem Kuhkaff festsaß. Ihre Mutter hatte das immer geärgert. Aber Megan war froh gewesen, dass ihr Vater sie verstand. Jetzt musste sie sich allerdings eingestehen, dass sie sich bis jetzt auch hier in Hollywood nicht so gut einfügte, wie sie gehofft hatte. „Ich habe mein ganzes Leben im selben Haus gelebt, bis auf die vier Jahre am College und jetzt hier.“
„Diese Geborgenheit hat etwas für sich.“
Wenn sie öfter umgezogen wäre, hätte sie vielleicht einen Ort gefunden, wo sie hingepasst hätte. Aber ihr Vater hatte immer an der Ranch gehangen. „Ja, das mag sein.“
„Deinen Eltern gefällt es wohl in Larkville.“
„Meine Eltern sind … tot.“ Es fühlte sich komisch an, das auszusprechen. So falsch. „Tut mir leid, dass ich es so direkt sage. Ich versuche immer noch, mich daran zu gewöhnen, dass Dad nicht mehr da ist. Er ist letzten Oktober gestorben. Lungenentzündung. Meine Mom ist schon seit drei Jahren tot – sie hatte einen Herzinfarkt.“
Adam griff über den Tisch nach Megans Hand. „Das tut mir leid.“
Die Geste war tröstend gemeint, doch Megan überlief ein heißer Schauer. Sie konzentrierte sich auf Adams Gesicht. „Mein Dad hat immer gesagt, das Schicksal lädt uns nur so viel auf, wie wir verkraften können.“
Und wenn sie als Praktikantin jetzt alles richtig machen wollte, dann zog sie besser ihre Hand weg.
Sie tat es – und vermisste sofort Adams Wärme. Aber es war besser so. Sicherer.
„Steht ihr euch nah, deine Geschwister und du?“, fragte er.
„Nein. Aber das war schon immer so. Holt ist dreißig. Nate ist achtundzwanzig und Jess sechsundzwanzig. Ich war für sie immer eine Plage, dabei bin ich inzwischen auch schon zweiundzwanzig.“
Gedankenverloren aß sie von ihren Pommes. Ohne ihren besten Freund Rob wäre sie ganz allein.
„Mein Dad war der, der die Familie zusammengehalten hat, nachdem Mom gestorben ist. Jetzt ist er nicht mehr da. Jetzt ist alles … anders.“ Megan hatte drei Geschwister und zwei Halbgeschwister, aber sie fühlte sich allein. Wie eine Waise.
„Bau dir einfach hier dein eigenes Leben auf.“
Es war so gut, sich mit Adam zu unterhalten. Er gab ihr das Gefühl, verstanden zu werden. „Mein Dad wusste, dass ich nicht auf die Ranch gehöre. Er wollte, dass ich meine Träume verwirkliche. Das ist ein Grund, weshalb ich hier unbedingt Erfolg haben will. Ich will ihm beweisen, dass er recht hatte.“
Und ihre Mom unrecht.
Drei Frauen schlenderten durch den Gang zwischen den Tischen, dabei ließen sie die Hüften schwingen und warfen gekonnt die Haare über die Schultern. Adam blickte nicht einmal hin, obwohl sie wie Supermodels aussahen. Stattdessen richtete er seine Aufmerksamkeit ganz auf Megan. „Ich glaube an dich.“
„Danke.“ Es war schön, dass Adam ihr das Gefühl gab, etwas Besonderes zu sein, wo sie doch ganz offensichtlich nicht in seiner Liga spielte. „Ich habe das Gefühl, ich werde jede Unterstützung
Weitere Kostenlose Bücher