Romana Extra Band 8 (German Edition)
hier? Ich finde allein zurück.“
„Ein Gentleman bringt seine Begleitung immer bis zur Tür.“
„Ich bin nicht deine Begleitung.“
„Ich dachte, du würdest sagen, ich sei kein Gentleman.“
Ihre Mundwinkel zuckten. „Der Gedanke kam mir.“
Sehr gut. Sie scherzte wieder. „Megan Calhoun, du bist wirklich eine Klasse für sich.“
„Als Nächstes wirst du sagen, ich hätte einen tollen Charakter.“
„Dazu kenne ich dich noch nicht gut genug.“ Allerdings war es genau das, was er dachte. „Aber ich sage dir, wenn dein bester Freund, dieser Rob, dich in die Kumpelzone abgeschoben hat, dann geht es dir ohne ihn besser. Er scheint ein Idiot zu sein.“
„Rob ist intelligent. Er ist Ingenieur.“
Adam wünschte, sie würde ihn nicht so reflexartig verteidigen. Eine Frau wie Megan verdiente etwas Besseres, als darauf zu warten, dass dieser Dummkopf, der auch noch so weit entfernt lebte, endlich aufwachte. Es gab hier in L. A. genug Männer zur Auswahl. „Diese Art von Intelligenz zählt hier nicht. Such dir einen anderen. Einen, der dich zu schätzen weiß, dich verwöhnt, dich küsst, bis du nicht mehr geradeaus gucken kannst.“
Ihre Lippen öffneten sich.
Bei jeder anderen Frau hätte Adam das als Aufforderung verstanden. Bei Megan war er sich nicht sicher.
Misstrauisch sah sie ihn an. „Und wo genau soll ich mir einen suchen?“
„Er ist vielleicht zum Greifen nah“, sagte er. „Aber wenn du weiter darauf wartest, dass Rob dich vom Kumpel zur Freundin kürt, dann verpasst du deinen Märchenprinzen wahrscheinlich.“
4. KAPITEL
Am Sonntagnachmittag ging Adam noch einmal zum Drehort, um in seinem Trailer nach dem Rechten sehen.
Als er sich umblickte, stellte er fest, dass all die Dinge vorhanden waren, mit denen er sich in den Drehpausen am liebsten entspannte: Hanteln, eine Trainingsbank und eine Videospielkonsole. „Sieht gut aus. Danke.“
Veronica Tully, seine extrem effiziente Assistentin, blickte auf ihren Tablet-Computer. „Du bist auf zwei Partys eingeladen heute Abend und zu einem Event im Wilshire. Falls du nicht hingehen willst, schicke ich höfliche Absagen.“
Adam überlegte. Der Drehbeginn war für Dienstagfrüh angesetzt, den letzten freien Abend sollte er unbedingt nutzen. Aber irgendwie hatte er keine Lust, mit der üblichen Clique zu feiern.
Anscheinend färbte der Charakter von Maxwell Caldecott, den er im Film verkörpern würde, bereits auf ihn ab. Maxwell war ein hart arbeitender Idealist, ein Familienvater, der sich der Liebe seiner Frau würdig erweisen wollte. Schade nur, dass die am Ende eine Hexe war.
Zu Hause bleiben erschien Adam jedoch auch nicht verlockend. Die letzten Abende hatte er dort verbracht, um seinen Text zu lernen. Und manchmal musste er bei gewissen Partys oder Events auftauchen, weil das von ihm erwartet wurde. Er seufzte, immer ging es ums Geschäft. „Muss ich da hingehen?“
Veronica blickte auf ihr Display. „Nein.“
„Dann schick höfliche Absagen“, erwiderte er ohne zu zögern.
Veronica ging zur Tür. „Wenn du mich brauchst …“
„… bist du nur eine SMS entfernt.“
Und nicht nur sie. Da war auch noch Megan. Warum nur ging sie ihm nicht aus dem Kopf? Er zog sein Handy aus der Tasche und begann zu tippen.
Arbeitest du heute?
Sie war neu und anders als seine sonstigen Bekannten und Freunde. Wahrscheinlich war sie unterwegs und schaute sich die Stadt an.
Sein Handy piepte. Er blickte aufs Display. Megan hatte geantwortet.
Ja, aber ich bin fast fertig.
Das klang vielversprechend, vielleicht konnten sie heute ein bisschen Spaß haben. Er tippte.
Bist du mit dem Auto unterwegs oder im Studio?
Studio.
Sie hatte praktisch sofort geantwortet. Adam lächelte. Wenn sie im Studio war, könnten sie miteinander reden anstatt zu texten. Ihm kam eine Idee.
Immer nur Arbeit …
Hahaha.
Das war nicht die Antwort, die er wollte. Sie sollte sagen, dass sie bereit war für ein bisschen Spaß. Unterhaltung. Entspannung. Er versuchte es noch einmal.
Lass mich dich ausführen, wenn du fertig bist.
Keine Antwort. Merkwürdig, zuvor hatte sie so prompt reagiert. Er tippte weiter.
Habe mein ganzes Leben in L. A. gelebt. Möchte dein Stadtführer sein.
Die Zeit verging. Er begutachtete das Regal mit Videospielen. Es waren ein paar ganz gute dabei. Endlich piepte sein Handy.
Zu müde. Keine Lust auf Verkehrsstaus und lange Schlangen.
Ja, natürlich war sie müde, aber sie sollte jetzt nicht allein sein. Man konnte sehr
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