Romana Extra Band 8 (German Edition)
brauchen, die ich haben kann.“
Während sie weiteraßen und über ihre liebsten Baseballteams und Urlaubsziele redeten, fiel Megan auf, dass Adam seinen Vater nicht erwähnt hatte. „Du hast gesagt, es gäbe nur deine Mutter und dich. Dein Vater …“
„War ein verdammter Schuft“, fiel er ihr ins Wort. „Er ist verschwunden, als ich noch ein Kleinkind war. Hab seitdem nie mehr etwas von ihm gehört. Aber ich will nicht darüber reden.“
Das konnte Megan ihm nicht verübeln. Sie fühlte mit ihm. Zwar hatte sie beide Eltern um sich gehabt, aber ein Elternteil hatte sie immer abgelehnt. „Worüber möchtest du reden?“
Adam schob seinen Teller zur Seite – er hatte keinen Bissen übrig gelassen – und lehnte sich zurück. „Über dich.“
Megan wurde es heiß unter seinem Blick. „Wir haben die ganze Zeit über mich geredet. Aber ich will mehr über dich wissen.“
„Es gibt nicht viel mehr zu sagen.“ Sie senkte die Stimme. „Falls du es noch nicht gemerkt hast, ich bin langweilig.“
Er lächelte und in seinen Augenwinkeln bildeten sich kleine Fältchen. Megans Puls raste. „Eine Frau, die Salat, Pommes frites, ein dickes Sandwich und ein Stück Schokoladentorte bestellt, kann unmöglich langweilig sein.“
„Du hast mich eingeladen. Ich hatte Hunger“, erwiderte sie. „Und ich esse gern.“
„Ich auch.“
Das hatten sie also gemeinsam. Zwei Dinge, wenn man bedachte, dass sie beide Luft zum Atmen brauchten. Und sie hatten beide keinen Vater. Also drei Dinge. Wahrscheinlich sogar noch mehr.
Was war los mit ihr? Konnte es sein, dass sie …
Adam Noble wirkte auf den ersten Blick wie ein oberflächlicher Surfertyp mit einem Hang zur Überheblichkeit, aber das stimmte nicht. Megan fühlte sich zu ihm hingezogen. Es war nicht nur sein Aussehen, sondern die Art, wie er mit ihr redete und ihr zuhörte. Es war nicht so wie mit Rob, aber gut. Fast sogar … besser.
Nicht besser, korrigierte sie sich schnell. Anders.
Trotzdem, sich in ihn zu verlieben, wäre eine Katastrophe auf allen Ebenen. Das musste sie sich immer wieder sagen. So lange, bis sie es nicht mehr vergaß. Da war kein Platz in ihrem Leben oder in ihrem Herzen für jemanden wie Adam Noble.
Adam begleitete Megan zurück zur Kostümabteilung. Er konnte sich nicht erinnern, wann er zuletzt eine Mahlzeit so genossen hatte. Nicht das Essen selbst, obwohl es nicht schlecht gewesen war, sondern die Gesellschaft. In Megan Calhouns Gesellschaft fühlte er sich gut. Nicht dass er irgendwie schlecht drauf gewesen wäre, aber in letzter Zeit hatte er oft das Gefühl, als ob in seinem Leben etwas fehlte. Er konnte es nicht erklären, aber als er mit Megan in der Cafeteria war, da hatte er dieses Gefühl überhaupt nicht gehabt.
Er blickte zu ihr hinüber. Offenbar war sie ein Mädchen mit geringen Ansprüchen, sehr selten in dieser Stadt. Er fand es gut, dass sie ganz normale Mahlzeiten aß und sich keine Gedanken über Kalorien zu machen schien. Und doch war sie nicht übergewichtig, auch wenn man das angesichts ihrer Schlabberkleidung hätte meinen können.
Wenn er auf der Suche nach einer Freundin wäre …
Aber das war er nicht. Punkt. Eine Affäre während der Dreharbeiten war alles, wozu er bereit war. Wäre eine Praktikantin aus der Kleinstadt dazu bereit? Nach allem, was ihre Kolleginnen zu dem Thema gesagt hatten, sicher nicht.
Leider.
Megan schaute sich eifrig um. Sie schien sich alle Details einprägen zu wollen. Ihr enthusiastisches Interesse an allem, was um sie herum geschah, hatte etwas Rührendes.
Während des Essens war die steile Falte zwischen ihren Brauen zurückgekehrt und geblieben. Das bereitete Adam Sorgen. Megan sollte sich in seiner Gegenwart entspannen, nicht noch weiter verkrampfen. „Alles okay?“
„Mein Bauch ist ganz schön voll, aber ansonsten, ja.“ Interessiert schaute Megan zu, wie die Beleuchtung für eine Fotosession arrangiert wurde. „Wohin ich auch gucke, ständig sehe ich etwas Neues. Dieses Studio ist eine neue Welt für sich.“
Adam lächelte. „Während der Dreharbeiten lebt man wie in einer Seifenblase. Das Set wird zu deinem Leben.“
„Ich schätze, es gibt Schlimmeres.“
Er dachte an die vielen Apartments und die Wohnwagen in den Trailerparks, in denen er mit seiner Mutter gelebt hatte. „Viel Schlimmeres.“
Sie drehte sich um die eigene Achse und schaute in alle Richtungen. „Man kann es fast fühlen.“
Es machte solchen Spaß, Megan zuzuschauen. „Was kann man
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