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Romana Gold Band 11

Romana Gold Band 11

Titel: Romana Gold Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE O'CONNOR Helena Dawson Anne Mather
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auf die Füße trete. Als meine Schwester Tanzunterricht bekam, wurde ich einfach mit ihr angemeldet.“
    Er verzog das Gesicht. „Ich protestierte natürlich, denn für mich war das Tanzen Mädchensache. Aber meine Mutter gab nicht nach, und nach den ersten Stunden fand ich sogar Gefallen daran – so sehr, dass vieles von dem, was ich damals gelernt habe, bis heute hängen geblieben ist.“
    Die Kapelle begann wieder zu spielen, und Martin streckte die Hand aus. „Wollen wir diesmal gleich mitmachen?“
    Sie tanzten zum zweiten Mal, aber als der dritte Reel angesagt wurde, zog jemand Martin und Jane, die sich gerade unterhielten, gemeinsam auf die Tanzfläche, sodass Lorna mit Jan zurückblieb.
    „Wollen wir ihrem Beispiel folgen?“, fragte er.
    „Um der guten alten Zeiten willen?“ Sie lächelte wehmütig, protestierte aber nicht, als er sie auf die Tanzfläche führte, wie er es während der letzten Jahre unzählige Male getan hatte.
    „Sag das nicht“, bat Jan, während sie auf den Einsatz der Musik warteten. „Die guten alten Zeiten sind nicht vorbei. Wir werden uns weiter sehen und wie früher zusammen sein.“
    Zu dritt? dachte Lorna, sagte aber nichts. Jan war zu anständig, um realistisch zu sein. Wie hätte es zwischen ihnen je wieder wie früher sein können?
    Und noch etwas anderes hatte sich verändert – das spürte Lorna, sobald Jan sie um die Taille fasste. Er war ebenfalls ein guter, für seine Größe sogar ein gewandter Tänzer, der sie sicher durch alle Figuren führte, aber seine vertraute Berührung ließ sie plötzlich kalt. Die tiefe innere Unruhe fehlte, die flirrende Erregung, die sie in Martins Armen empfand. Und auch Jans Lächeln ließ ihr Herz nicht mehr schneller schlagen. Es war, als tanzte sie mit einem Bruder.
    Die Entdeckung beunruhigte Lorna zutiefst. Sie versuchte, nicht mehr daran zu denken, und konzentrierte sich auf die komplizierten Schritte. Als die Musik endete, standen sie und Jan mitten auf der Tanzfläche einen Augenblick allein im Trubel der anderen Paare, verbunden durch die Erfahrungen eines halben gemeinsamen Lebens.
    Lorna drückte Jans Hand und fühlte, dass er den Druck erwiderte.
    „Ich freue mich für dich, Jan“, sagte sie aufrichtig, „und ich hoffe, dass du glücklich wirst – so wie Jane.“ Sie schüttelte den Kopf. „Warum war ich bloß so blind? Jeder kann sehen, dass ihr füreinander bestimmt seid.“
    Jan sah sich nach Jane um. Seine grauen Augen leuchteten auf, als er sie mit einigen Freunden in der Nähe der Bar entdeckte. „Hoffentlich kann ich sie glücklich machen“, sagte er mit ernster Miene und fuhr verlegen fort: „Heute Morgen, Lorna … Ich ahnte wirklich nicht, was du für mich fühltest, sonst hätte ich alles getan, um dir diese Kränkung zu ersparen. Das glaubst du mir doch?“
    Lorna reckte sich und küsste ihn auf die Wange. „Natürlich glaube ich dir, und wie gesagt – ich verstehe selbst nicht mehr, wie ich so blind sein konnte. Aber wir bleiben Freunde, nicht wahr? Wir alle.“
    Sie sahen sich an und lächelten traurig, denn jeder wusste, dass es nie mehr wie früher sein würde – nicht sein konnte. Ein Kapitel in ihrem Leben war beendet. Für Jan mit glücklichem Ausgang, und für Lorna …?
    Jane lächelte glücklich, als Jan wieder bei ihr auftauchte, und plötzlich war Lorna mit ihrer Kraft am Ende. Die seelische und körperliche Erschöpfung, die sie schon am Nachmittag gespürt hatte, drohte sie wieder zu überwältigen.
    Sobald sich die Gelegenheit bot, flüsterte sie Martin zu: „Ich würde gern nach Hause fahren. Wenn du noch bleiben willst, finde ich bestimmt irgendwo eine Mitfahrgelegenheit.“
    Martin bemerkte ihre Blässe, die durch zwei rote Flecken auf den Wangen noch intensiver wirkte, und auch der fiebrige Glanz ihrer grünen Augen entging ihm nicht.
    „Kein letzter Tanz mehr?“, fragte er.
    Lorna schüttelte den Kopf. Sie hatte das Gefühl, ihre Beine kaum noch bewegen zu können. „Bleib hier“, wiederholte sie. „Ich komme gut allein zurecht.“
    Doch Martin war bereits aufgestanden. „Ich bringe dich nach Hause. Schließlich habe ich dich überredet, mitzukommen, und es ist nicht meine Art, eine Partnerin sitzen zu lassen.“
    Er zog Lorna von ihrem Stuhl hoch. Sie verabschiedeten sich von Jan und Jane und bahnten sich durch die Menge einen Weg zum Ausgang. Die Kapelle machte gerade eine Pause, und diesmal konnte Lorna feststellen, dass man sich nach ihr umdrehte. Aber es waren

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