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Romana Gold Band 11

Romana Gold Band 11

Titel: Romana Gold Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE O'CONNOR Helena Dawson Anne Mather
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sie Hilfe und Schutz vor dem drohenden Unwetter finden konnten, aber sie entdeckte nur einen steilen Abstieg zur Straße, die unten um den Hügel herum führte.
    Es gelang ihr mit großer Geduld, Ben zur Straße hinunterzubringen. Aber als sie unten ankamen, goss es bereits in Strömen, und sie mussten den Weg nach Glenmore völlig durchnässt fortsetzen.
    Der Regen peitschte ihnen entgegen. Lorna hielt den Kopf gesenkt und war im Übrigen so mit Bens mühsamem Fortkommen beschäftigt, dass sie ein Auto erst bemerkte, als es bereits neben ihnen war. Ein großes schwarzes Auto, genau wie das von … Martin. Es war tatsächlich Martin!
    Sie erkannte ihn trotz des Regens, und er erkannte sie auch, aber seltsamerweise hielt er nicht an. Er winkte nur kurz, gab Gas und verschwand in einer Wolke aus Wasserstaub.
    „Martin“, flüsterte Lorna und lehnte den Kopf an Bens breiten Hals. „Martin, komm zurück. Ich brauche dich.“
    Sie sah die leere Straße entlang. Es war sinnlos, auf ein Wunder zu hoffen, aber vielleicht bestand eine winzige Möglichkeit, dass er umkehrte und zurückkam. Doch sie wartete vergeblich. Mit jeder Minute schwand ihre Hoffnung mehr dahin und erstarb schließlich ganz.
    „Guter alter Ben“, sagte sie, „jetzt ist es nicht mehr weit.“ Nur noch vier oder fünf Meilen, fügte sie im Stillen hinzu, in strömendem Regen, mit einem lahmen Pony und in einer traurigen Stimmung. Lorna war inzwischen so nass, dass die Tränen, die ihr über das Gesicht liefen, von den Regentropfen nicht mehr zu unterscheiden waren. Und wenn – wer konnte sie hier sehen? Sie ließ allen Kummer, den sie solange unterdrückt hatte, aus sich heraus, weinend, schluchzend, herzzerreißend. Wie konnte ein Mensch nur so unglücklich sein?
    Der Pferdeanhänger fiel Lorna zuerst auf. Er tauchte aus einem Wäldchen windschiefer Kiefern auf und kam langsam näher. Sie wischte sich Tränen und Regen aus den Augen und versuchte zu erkennen, wer im Führerhaus saß. Sie winkte mit beiden Armen, um den Fahrer auf sich aufmerksam zu machen, und atmete auf, als er dicht vor ihr anhielt.
    „Mr MacLean!“, rief sie, als sie den Mann, der von seinem Sitz sprang, erkannte. „Mein Gott, bin ich froh, dass Sie da sind! Können Sie uns helfen? Ben hat sich ein Bein verstaucht, und ich weiß nicht, ob er es bis Glenmore schafft.“
    Mr MacLean drückte beruhigend ihren Arm. „Lorna, Kind! Wie nass ihr seid – ihr beiden.“ Er lachte. „Aber wir werden euch schon warm und trocken bekommen – den braven Ben auf alle Fälle. Du selbst hast es im Auto deines Verehrers wahrscheinlich bequemer.“
    „Meines Verehrers?“
    Lorna hatte den Mercedes nicht bemerkt, denn die Straße machte eine Biegung, und der Pferdeanhänger versperrte Lorna die Sicht. Sie glaubte zu träumen, als Martin plötzlich wie aus dem Nichts auftauchte – bewaffnet mit einem großen und unpassend bunten Regenschirm.
    Ihre Beine drohten nachzugeben, als sie Martin auf sich zukommen sah.
    „Ben …“, stieß sie zitternd hervor, aber die beiden Männer hatten die Situation längst erfasst. Im Handumdrehen war das Pony verladen und unterwegs zur MacLean-Farm, während Lorna zu Martins komfortablem Wagen geführt wurde. Martin half ihr, die durchweichte Jacke auszuziehen, und hüllte sie in eine wärmende Decke, ehe er sich wieder hinter das Steuer setzte und mit einem vielsagenden Lächeln das Handschuhfach öffnete.
    „Es scheint mein Schicksal zu sein, dir aus der Not zu helfen“, meinte er belustigt. „Und dir Whisky als Medizin zu verabreichen.“
    Lorna sah ihn mit großen Augen an. „Ich dachte, du würdest nicht zurückkommen“, sagte sie mühsam, denn sie zitterte so, dass sie fast den Whisky aus dem kleinen Metallbecher verschüttete. „Ich sah, dass du mich erkannt hast, aber dann fuhrst du weiter …“
    „Ich sah, was los war, und beschloss, erst einmal Hilfe zu holen. Welchen Sinn hätte es gehabt, erst auszusteigen und dumme Fragen zu stellen?“
    „Dumme Fragen?“, wiederholte Lorna schwach. „Was für dumme Fragen?“
    Martin lächelte. „Nun … ‚Wie geht es dir? Ist es nicht ein schreckliches Unwetter? Kann ich dir irgendwie helfen?‘ Na, du weißt schon.“
    Lorna kuschelte sich tiefer in die weiche Decke. „Stimmt“, gab sie zu. „Das hätte wenig Sinn gehabt.“ Und nach einer Weile fügte sie hinzu: „Danke, dass du Hilfe geholt hast. Ich weiß nicht, ob ich es allein geschafft hätte.“
    Wieder herrschte Schweigen,

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