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Romana Gold Band 11

Romana Gold Band 11

Titel: Romana Gold Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE O'CONNOR Helena Dawson Anne Mather
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blassblaue Hemd betonte die Farbe seiner Augen.
    „Ich habe Kopfschmerzen“, erwiderte sie und wich seinem Blick aus.
    „Kein Wunder. Du solltest niemals etwas trinken, das älter oder stärker ist als du – der Brandy von gestern Abend war fünfzig Jahre alt“, bemerkte er trocken. Er strich sich das blonde Haar aus dem Gesicht und lachte jungenhaft.
    „Ich hatte keine Ahnung, dass du schon so alt bist, Ron“, entgegnete sie schlagfertig.
    „Das nicht, aber ich bin stark“, antwortete er gleichmütig und betrachtete sie interessiert.
    „Wirklich?“, fragte Jamsey sarkastisch. Mit einem Schritt war er direkt vor ihr und beugte den Kopf zu ihr herunter. Sie konnte sich nicht bewegen. Ihr Herz klopfte so heftig, dass sie das Gefühl hatte, er würde es hören.
    „Glaub mir“, flüsterte er ihr heiser ins Ohr. Sein warmer Atem streifte ihren Nacken, und ihr wurde ein wenig schwindlig. Sie schluckte und trat einen Schritt zurück. Als sie sein zufriedenes Lächeln sah, straffte sie die Schultern. Sie war entschlossen, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr er sie beunruhigte.
    „Was hast du heute vor?“, fragte er beiläufig und lächelte unverbindlich.
    „Ich werde Cameron besuchen – er sagte, er hätte einige interessante Unterlagen.“ Noch während sie ihm antwortete, bereute sie ihre Worte. Ron kniff die Augen zusammen und sah sie verächtlich an.
    „Du verschwendest also immer noch deine Zeit mit dieser Geschichte“, stellte er höhnisch fest.
    Jamsey versuchte verzweifelt, das Thema zu wechseln, und deutete auf das Gebäude, das ihr aufgefallen war. „Vielleicht gehe ich auch dorthin und sehe mir das alte Haus an. Was ist es?“ Sie hoffte, ihn damit abzulenken. Eine Zeit lang blickte er schweigend auf den grauen Turm, der sich gegen den klaren Himmel abzeichnete. Dann lächelte er humorlos.
    „Geh nicht dorthin. Es ist gefährlich. Vor langer Zeit war es einmal ein prächtiges Haus – viel schöner als meins. Jetzt ist es nur noch eine Ruine. Die Dorfbewohner haben es Ziegel für Ziegel abgerissen, und niemand wagt sich mehr dorthin.“
    Jamsey lief es kalt über den Rücken. „Wie furchtbar. Was geschah mit der Familie, die dort wohnte?“
    „Sie haben ein neues Heim – in einem anderen Land. Sie haben bekommen, was sie verdienten“, erwiderte er kalt. Dann drehte er sich schnell um und ging festen Schritts hinaus. Jamsey blieb wie versteinert stehen und sah ihm nach. Ein Mann kam über die Felder auf ihn zu, und sie konnte die Unterhaltung zwischen ihm und Ron hören.
    „Es hat keinen Sinn. Die Bodenproben zeigen immer noch Rückstände. Die ganze Gegend müsste noch ein Jahr unbearbeitet bleiben, und das kann ich mir einfach nicht leisten!“ Der Mann sprach entschlossen, und seine Stimme klang besorgt. Jamsey beobachtete Ron interessiert. Er legte dem Mann freundschaftlich den Arm um die Schulter.
    „Hör zu, Andy. Was ist ein Jahr? Du kennst meine Pläne“, erwiderte Ron verschwörerisch. Trotz der Entfernung konnte Jamsey das Funkeln in seinen Augen sehen.
    „Ja, natürlich, und ich bin ganz Ihrer Meinung, Sir. Biologischer Anbau ist besser für das Land, aber von unbestellten Feldern werden meine Kinder nicht satt, und meine liebe Bridget macht da nicht mehr lange mit“, sagte der Farmer ernst.
    „Mit Bridget könnte ich reden …“, begann Ron und lachte schelmisch.
    „Dieses Recht haben die Gutsherren nicht mehr, vergessen Sie das nicht“, unterbrach Andy und lachte ebenfalls. „Aber Sie hätten wahrscheinlich bessere Chancen als ich“, fügte er hinzu und schüttelte traurig den Kopf. Rons Verhalten änderte sich schlagartig. Jamsey bemerkte, dass er nicht mehr scherzte, sondern Andy besorgt ansah.
    „Ist irgendetwas nicht in Ordnung?“, fragte er teilnahmsvoll. Seine Stimme klang warm und überzeugend. Andy murmelte verlegen etwas, und die beiden entfernten sich, vertieft in ihre private Unterhaltung. Jamsey wartete auf Rons Rückkehr, doch das Gespräch dauerte lange. Erst nach einer geraumen Weile sah sie ihn über den Rasen auf sie zukommen.
    „Du bist noch hier?“, meinte er gleichgültig.
    „Ja, ich habe überlegt …“ Sie fand nicht die richtigen Worte. Er sollte nicht den Eindruck haben, sie hätte gelauscht.
    „Was?“, fragte er ungehalten.
    „Dieser Mann – hatte er Probleme?“, fragte sie zögernd.
    Ron sah sie durchdringend an und nickte dann. „Persönliche Probleme. Als Gutsherr ist man nicht nur für die Bestellung des Landes

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