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Romana Gold Band 11

Romana Gold Band 11

Titel: Romana Gold Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE O'CONNOR Helena Dawson Anne Mather
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zuständig. Ich bin für meine Pächter in vielen Bereichen verantwortlich. Sie verlassen sich auf mich“, antwortete er stolz. Jamsey nickte. Dann senkte sie den Blick – Ron sollte ihr ihre Gefühle nicht von den Augen ablesen.
    „Ich werde jetzt gehen. Cameron wird schon warten.“
    „Sicher“, sagte er grimmig. Als sie sich umdrehte, hielt er sie zurück.
    „Halt dich von den Ruinen fern“, warnte er sie eindringlich und blickte sie finster an.
    Das bestärkte sie in ihrem Entschluss, mehr darüber zu erfahren. Vielleicht wüsste Cameron etwas über das verfallene Haus. Sie nahm sich keine Zeit fürs Frühstück, sondern machte sich sofort auf den Weg zu seinem Haus.
    Als er ihr dann seine Unterlagen zeigte, wusste sie, dass ein hartes Stück Arbeit vor ihr lag. Cameron hatte zwar alles aufbewahrt, hielt aber offensichtlich nichts von geordneter Ablage. Geburtsurkunden und andere alte Dokumente sowie Rechnungen neueren Datums lagen kunterbunt durcheinander in einer Kiste. Jamsey kniete sich auf den Boden und begann, die Papiere zu sortieren, während Cameron munter Geschichten zum Besten gab. Sie hatte den Verdacht, dass er in seiner Begeisterung manchmal wahre und erfundene Begebenheiten durcheinanderbrachte. Nach vier Stunden konzentrierter Suche hatte sie jedoch einiges herausgefunden. Die Stewarts und die McDonalds waren die mächtigsten Familien in dieser Gegend gewesen. Beiden hatten große Landstriche gehört, und sie hatten gemeinsam die Verantwortung für die Gemeinde Dunkelly übernommen. Königin Victoria hatte auf ihrem Weg nach Schloss Balmoral oft in Dunkelly haltgemacht und die alte Dorfkirche besucht. Beide Familien hatten um die Gunst der Königin und um das Privileg gewetteifert, sie zu beherbergen. Als Victorias Verlobung bekannt gegeben worden war, hatten sie sich gegenseitig mit dem schönsten Geschenk für die Königin zu übertrumpfen versucht. Zwei Tage vor der geplanten Übergabe war Duncan McDonald verschwunden – und mit ihm die kostbaren Juwelen. Der Schmuck war nie wieder aufgetaucht.
    „Aber es gibt keinen Beweis – es könnte Zufall gewesen sein“, sagte Jamsey verzweifelt und blickte Cameron ratlos an.
    „Ja, aber das wird immer ein Rätsel bleiben. Die Stewarts haben daraus Gewinn gezogen“, sagte er bitter und sog an seiner Pfeife. „Die Dorfbewohner waren aufgebracht, und William Stewart hat ihren Hass noch geschürt. Schließlich versammelten sie sich und stürmten das Haus der McDonalds. Sie waren so wütend wegen der erlittenen Schande, dass sie das Haus niederrissen.“
    Jamsey horchte interessiert auf. „Kann man das Haus vom Besitz der Stewarts sehen?“, fragte sie aufgeregt. Sie erinnerte sich an Rons scharfe Worte.
    „Ja. Und ich sitze nun hier, verarmt und in einer Hütte, die den Stewarts gehört.“ Er spuckte verächtlich ins Feuer. Jamsey runzelte die Stirn und fuhr sich mit der Hand über die brennenden Augen. Was sie eben erfahren hatte, machte sie wütend. Seufzend erhob sie sich. Sie hatte nicht bemerkt, wie lange sie in dieser unbequemen Position gearbeitet hatte, doch nun schmerzte ihr der Rücken. Langsam streckte sie sich.
    „Ich gehe jetzt, Cameron. Für heute habe ich genug erfahren – ich könnte auch nicht mehr weiterarbeiten“, sagte sie müde. Ihre Gedanken wirbelten durcheinander. Sie wusste nicht, was sie von dieser Geschichte halten sollte, fragte sich aber unwillkürlich, wie das Leben der McDonalds verlaufen wäre, hätten die Stewarts nicht eingegriffen.
    Auf dem langen Rückweg wuchs ihr Ärger. Sie war erschöpft, hatte quälende Kopfschmerzen und ein flaues Gefühl im Magen, weil sie den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte. Die bezaubernde Landschaft nahm sie kaum wahr – ihre Probleme und schmerzlichen Gedanken beschäftigten sie zu sehr. Obwohl die dichten Wälder links und rechts des Weges Schatten spendeten, schmerzten ihr die Augen. Langsam ging sie die geschwungene Auffahrt zum Haus hinauf und hoffte verzweifelt, unbemerkt in ihr Zimmer zurückkehren zu können.
    „Oh nein, ich habe heute einfach kein Glück“, seufzte sie beim Anblick der vielen Gäste vor der Eingangstür. Mehrere Autos standen in der Einfahrt – einige teure Sportwagen und solide gebaute deutsche Marken. Die meisten Besucher waren jedoch in Jeeps mit Allradantrieb gekommen, mit denen man in dieser Gegend am besten vorankam. Das Personal half, das Gepäck zu entladen, und die Gäste begrüßten sich lautstark. Jamsey blieb stehen. Es

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