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Romana Gold Band 11

Romana Gold Band 11

Titel: Romana Gold Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE O'CONNOR Helena Dawson Anne Mather
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war selbst erstaunt, wie scharf ihre Stimme klang. Er wich überrascht zurück und hob die Augenbrauen.
    „Was ist los – würde es Sam nicht gefallen?“ Er lächelte höhnisch.
    Jamsey seufzte laut. „Ron, du bist betrunken.“
    „Na und“, erwiderte er. „Warum trinkst du nicht einen Schluck mit mir? Es würde dir gut tun.“ Offensichtlich wollte er sie zurückhalten.
    „Nein, danke“, antwortete sie schnell.
    „Wie schade“, sagte er lächelnd. „Ein Drink könnte dich innerlich erwärmen, dein kaltes Herz zum Schmelzen bringen.“ Als er mit der Hand leicht über ihren Arm strich, war sie wie elektrisiert.
    „Wenn es das Herz erwärmt, wenn man sich betrinkt, dann sollte ich dich nicht davon abhalten. Geh zurück zu deiner Flasche – es wird dir gut tun“, erwiderte sie scharf.
    Für einen Moment schwieg er. Jamsey sah einen Ausdruck in seinen Augen, den sie nicht recht deuten konnte: Zorn … Schmerz … Verletzbarkeit. Sie wusste nicht genau, was es war. Dann stieß er sie plötzlich von sich, wandte sich zur Verandatür und lief hinaus. Jamsey rief ihm nach und eilte zu der weit geöffneten Tür, die heftig gegen die Holzvertäfelung schlug. Als sie in die Dunkelheit hinausspähte, war er verschwunden. Der Wind heulte ums Haus.
    Sie stand im Türrahmen und wünschte, Ron würde zurückkommen. Ihre Worte taten ihr leid, und sie bedauerte, ihm das nicht sagen zu können.

9. KAPITEL
    Jamsey sehnte sich danach, sich bei Ron zu entschuldigen, doch er schien sie zu meiden. Jeden Morgen war er bereits vor allen anderen aus dem Haus, und beim Abendessen war die Atmosphäre so gespannt, dass sich die Gäste bereits früh zurückzogen. Jamsey sah Ron einige Male durchs Haus stürmen. Seine Miene war so abweisend, dass ihm alle aus dem Weg gingen.
    Jamsey fühlte sich sehr unbehaglich. Sie versuchte immer noch, den Geheimgang zwischen den beiden Häusern zu finden. Das Klima im Haus war jedoch so kalt, dass sie keinen Spaß mehr daran hatte. Sam war allerdings immer noch zuversichtlich – er hatte das Gefühl, dass die Suche bald vorüber sein würde. Doch sie hatten keinen Erfolg. Wenn es einen Geheimgang gab, dann war er auf dem Besitz der Stewarts gut versteckt. Plötzlich kam Jamsey ein Geistesblitz: Sie suchten im falschen Haus! Sie mussten in den Ruinen des McDonald-Hauses suchen – seit über hundert Jahren war dort nichts mehr verändert worden.
    Jamsey erzählte das jedoch niemandem. Sie wollte sich erst vergewissern, was bedeutete, weitere Nachforschungen in der Bibliothek des Ortes anzustellen. Am nächsten Morgen nahm sie sich vor, wenn nötig, den ganzen Tag in der Bücherei zu verbringen. Eilig lief sie die Treppe hinunter. Als sie das Esszimmer betrat, erschrak sie. Am Tisch saß Ron und las die Zeitung. Er blickte Jamsey über den Rand scharf an.
    „Guten Morgen. Wie geht es dir?“, fragte er betont gleichgültig.
    Jamsey lächelte verlegen. Sollte sie sich jetzt entschuldigen?
    „Ich nehme an, dass du dich immer noch auf dieser merkwürdigen Suche befindest und dabei den ganzen Haushalt in Aufruhr versetzt, indem du ständig an solide Wände klopfst“, sagte er höhnisch.
    Jamsey errötete leicht, denn genau das hatte sie getan.
    „Es gibt einen Geheimgang, und ich werde ihn finden“, verteidigte sie sich energisch.
    „Gut, das hoffe ich. Aber was genau kannst du damit beweisen? Nichts. Heather Stewart war dumm genug, sich in einen McDonald zu verlieben, und sie trafen sich heimlich. Das zeugt wohl kaum von deiner Unschuld – es zeigt nur eher die Schuld deiner Familie.“ Ron legte die Zeitung auf den Tisch und blickte starr auf die Seite vor ihm, als wollte er damit bedeuten, dass die Unterhaltung für ihn beendet wäre.
    Jamsey ging verärgert zum Tisch hinüber. Ihr zitterte leicht die Hand, als sie sich Kaffee in eine Tasse schenkte. Sie nahm sich ein Stück trockenen Toast und setzte sich schweigend.
    „Ich arbeite heute nicht“, bemerkte Ron plötzlich. Sie sah ihn erstaunt an und hob die Augenbrauen.
    „Schön für dich“, erwiderte sie unsicher. Was erwartete er von ihr?
    „Und?“, fragte er ungeduldig.
    „Und was?“
    „Und du?“
    „Was mit mir ist?“
    Er runzelte die Stirn und warf ihr einen überraschten Blick zu. „Arbeitest du heute?“
    „Eigentlich schon“, antwortete sie zögernd. „Warum?“
    „Möchtest du zum See mitkommen? Man hat die Adler gesehen.“
    Jamsey zögerte. Eigentlich wollte sie zur Bücherei gehen, aber die Aussicht, die

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