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Romana Gold Band 11

Romana Gold Band 11

Titel: Romana Gold Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE O'CONNOR Helena Dawson Anne Mather
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allein war. Sie hatte keine Freunde, keine Verwandten und kaum Geld. Sie war gezwungen gewesen, eine Arbeit bei Sainsbury’s anzunehmen, und all ihre Hoffnungen auf die Zukunft waren in Yukatan begraben worden.
    Darum war die Begegnung mit Clare so prophetisch gewesen. Sie hatten sich seit fast vierzehn Jahren nicht gesehen, und ihre Briefverbindung war im Lauf der Zeit auch eingeschlafen.
    Doch Clare hatte Isabel sofort erkannt, wogegen Isabel sich nicht so sicher gewesen war. Die teuer gekleidete Frau im Tweedkostüm und mit Perlenschmuck hatte wenig Ähnlichkeit mit dem Teenager, den Isabel in Erinnerung hatte. Aus Clares Verhalten wurde rasch deutlich, dass sie sich gut verheiratet hatte.
    Sie aßen gemeinsam zu Mittag, und erstaunlicherweise hatte Clare die perfekte Lösung für ihre Probleme gehabt. Ihr Vater, der nach dem Tode seines Vaters die Stelle im Krankenhaus aufgegeben und die Praxis in Invercaldy übernommen hatte, brauchte eine zuverlässige Sprechstundenhilfe. Bis vor Kurzem hatte er mit der ältlichen Sprechstundenhilfe gearbeitet, die vierzig Jahre lang bei seinem Vater gewesen war. Jetzt aber war Miss McLeavy pensioniert, und sowohl ihre Stelle als auch ihr bequemes Häuschen waren vakant. Clare meinte, ihr Vater würde Isabel die Stelle sofort anbieten.
    Isabel war nicht so überzeugt gewesen; damals nicht. Der Gedanke, ihr Leben völlig zu verändern, erschreckte sie. Und trotz Clares Versicherungen bezweifelte sie, dass es leicht sein würde.
    Doch Clare hatte ihren Protest abgewehrt. Das Dorf Invercaldy, gehörte praktisch der Familie ihres Mannes, erklärte sie. Ihr Mann, Colin Lindsay, war der Bruder des derzeitigen Earl of Invercaldy, und deshalb zögerte sie nicht, Isabel die Stelle und das Haus anzubieten.
    Dennoch hatte Isabel Bedenken gehabt. Der Gedanke war faszinierend, daran bestand kein Zweifel. Aus den schmutzigen Straßen Londons in die klare Bergluft der schottischen Highlands zu ziehen, war geradezu himmlisch. Doch sie war praktisch genug, um zu wissen, dass das Leben in fremder Umgebung, fern von allem Vertrauten, so etwas wie ein Hirngespinst war. Zudem musste sie an Edwards Mutter denken, die schließlich Corys Großmutter war.
    Sie hatte Clare versprochen, darüber nachzudenken, und war mit einem gewissen Bedauern wieder ins Büro gegangen. Sie hatte Angst vor der Zukunft.
    Als sie an diesem Abend nach Hause kam, explodierte alles. In der Wohnung fand sie Cory schmollend in einem Sessel kauernd. Mrs Jacobson telefonierte sehr erregt mit jemandem.
    Cory wollte ihr nicht sagen, was vorging. Aber Isabel war sehr schnell im Bilde. Aus dem Gespräch von Mrs Jacobson ergab sich, dass sie mit dem Direktor der Schule sprach, die Cory besuchte. Bevor sie fragen konnte, was eigentlich vorging, hörte sie, wie Edwards Mutter dem Mann sagte, dass sie ihre Enkelin von der Schule nehmen würde.
    Darauf hatte sie versucht, das Telefon an sich zu reißen, aber die Schwiegermutter verwehrte ihr das. Isabel kochte stumm vor Wut. Als Mrs Jacobson dann schließlich den Hörer auflegte und verkündete, dass Cory von jetzt an eine private Mädchenschule in St. John’s Wood besuchen würde, was ohnehin bequemer sei, da sie jetzt ja nach Mornington Close ziehen würden, hatte es Isabel gereicht.
    Sie hatte nicht die Absicht gehabt, von der Stelle in Schottland zu reden, sondern sich vorgenommen, in Ruhe darüber nachzudenken. Jetzt aber blieb Isabel keine andere Wahl.
    Die folgende hässliche Auseinandersetzung hätte Isabel lieber nicht in Gegenwart ihrer Tochter ausgetragen. Die Information, dass Mrs Jacobson die Entscheidung getroffen hatte, weil sie erfahren hatte, dass Cory beim Klebstoff-Schnüffeln erwischt worden war, war auch so schon schlimm genug. Doch als Isabel versuchte, die Situation zu schlichten, und das Stellenangebot erwähnte, hatte Edwards Mutter diese böse Bemerkung über seinen Tod gemacht. Dass Mrs Jacobson ihr die Schuld an dem Unfall gegeben hatte, war Isabel nicht neu; doch gesagt zu bekommen, es wäre besser, sie sei tot, war etwas anderes.
    Und so hatte Isabel trotz Corys Tränen und Mrs Jacobsons Vorwürfen Clare angerufen und ihr Angebot angenommen. Es war für sie ein Trost, zu hören, dass Mr Webster mehr als glücklich über die Aussicht war, sie wiederzusehen, und als sie drei Wochen später in King’s Cross in den Zug nach Glasgow stieg, war Isabel zuversichtlich, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Zudem war es ja nichts Unumkehrbares,

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