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Romana Gold Band 11

Romana Gold Band 11

Titel: Romana Gold Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE O'CONNOR Helena Dawson Anne Mather
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bezaubernd“, wiederholte Martin leise, als Lorna an ihm vorüberging. Lorna hätte am liebsten die ganze Welt umarmt.
    Sie führte die Gäste in ihr Zimmer, und beide kamen gleich wieder mit herunter. „Wir packen später aus“, erklärte Mrs Collins. „Der Abend ist so schön, und wir möchten noch möglichst viel entdecken, ehe es dunkel wird.“
    Lorna gab ihr einen Hausschlüssel. „Sie können zurückkommen, wann Sie möchten. Und machen Sie es sich gemütlich, falls ich noch nicht zu Hause sein sollte. Zur Küche geht es dort entlang. Sicher möchten Sie später etwas Heißes trinken.“
    „Wollen wir nicht auch auf Entdeckungsreise gehen?“, fragte Martin, als er neben Lorna im Landrover saß. „Jetzt, wo Sie wissen, dass ich nichts Böses vorhabe, sind Sie vielleicht eher geneigt, mir etwas von der Insel zu zeigen. Oder widerstrebt es Ihnen immer noch, die Schönheiten Ihrer Heimat mit anderen zu teilen?“ Lorna sah ihn misstrauisch an, aber er schien es völlig ernst zu meinen.
    „Natürlich nicht“, antwortete sie. „Wir haben gern Gäste und freuen uns, wenn sie Sinn für den besonderen Charakter unserer Insel haben.“ Sie ließ den Motor an, lenkte den Landrover aus dem Hof und fuhr vorsichtig den schmalen Weg hinunter, der zur Straße führte. „Es ist nur … Aber warum noch einmal von vorn anfangen? Sie wissen ja, wie ich darüber denke.“ Sie lächelte verlegen. „Nur zu gut.“
    Martin war höflich genug, das nicht zu bestätigen.
    „Sehen Sie nur!“ Lorna zeigte nach vorn, wo sich das hügelige Heideland ausbreitete. „Ist es nicht wunderschön? Sie müssen verstehen, dass ich den Wunsch habe, es so zu erhalten.“
    Die späten Sonnenstrahlen vergoldeten den kleinen Fluss, der sich durch das Tal schlängelte, in dem Lornas Haus stand. An seinen Ufern wuchsen Birken und Ebereschen, deren rote Beeren weithin leuchteten. Hätte Lorna angehalten und den Motor abgestellt, wäre es so still gewesen, als hätte nie ein Mensch dieses Paradies betreten.
    Martin ließ sich mit der Antwort Zeit. „Ich verstehe Sie, Lorna“, sagte er endlich, „aber das Leben steht nicht still, und die Verhältnisse ändern sich. Denken Sie nur an diese Landschaft. Sie war nicht immer so einsam und verlassen. Vor der Umsiedlung lebten hier Bauern mit ihrem Vieh und bestellten ihre Äcker.“
    „Das wissen Sie?“, fragte Lorna überrascht.
    Martin nickte. „Aus dem Buch, das ich mir von Ihnen geliehen habe. Darin wird genau beschrieben, wie man die Bauern vertrieben hat, um Weideland für die Schafe zu gewinnen.“
    „Und was soll jetzt aus den Schafen werden?“, fragte Lorna. „Und den Menschen?“ Sie schloss die Hände fester um das Steuer. „Viele Bauern zogen nach Kanada und Australien, und ihre Nachkommen werden ebenfalls vertrieben. Betrachten Sie nur die Schonungen an den Hängen. Wo früher Schafe grasten, sollen jetzt Wälder entstehen.“ Als Martin nichts dazu sagte, sah sie ihn ängstlich von der Seite an. „Rege ich mich schon wieder zu sehr auf?“
    Martin lächelte. „Nur ein bisschen. Ich weiß, wie Ihnen zumute ist. Sie haben es mehr als deutlich gemacht. Warum sprechen wir nicht lieber über etwas anderes? Zum Beispiel über eine äußerst tüchtige, in jeder Beziehung ungewöhnliche Pensionswirtin?“
    Lorna sah konzentriert auf die Straße. „Ich dachte, Sie interessierten sich für die Insel und wollten möglichst viel über sie erfahren“, verteidigte sie sich. „Sehen Sie … dort drüben! Diesen See mag ich besonders gern.“ Sie verminderte das Tempo. „Ein idyllischer Spazierweg führt um ihn herum. An einer Stelle kommt man durch eine künstlich geschaffene Senke sogar bequem bis ans Ufer. Wenn Sie möchten, führe ich Sie einmal dorthin.“
    Sie sah Martin kurz von der Seite an, aber er blickte nicht, wie sie erwartet hatte, zum See hinüber. Seine ganze Aufmerksamkeit galt ihr.
    „Sie sollen die Landschaft betrachten“, ermahnte sie ihn, denn es machte sie verlegen, so beobachtet zu werden. „Die Landschaft und ihre einzigartige Schönheit.“
    „Oh, das tue ich“, meinte er und lehnte sich behaglich zurück. „Glauben Sie mir, das tue ich.“
    Lorna fühlte sich leicht benommen, schob es aber darauf, dass sie seit dem Morgen nichts gegessen hatte. Trotzdem war es nicht gut möglich, Martins letzte Bemerkung misszuverstehen. Er fand sie attraktiv, und das beflügelte sie. Ihre Augen strahlten heller, und sie bemühte sich noch mehr, ihm die herben

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