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Romana Gold Band 13

Romana Gold Band 13

Titel: Romana Gold Band 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird , Charlotte Lamb , Jane Donnelly
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sind alle sehr glücklich darüber.“ Mit diesem anbetenden Lächeln, das sie jetzt Rafe schenkte, hatte sie Christopher nie bedacht. Sogar der alte Herr, wie Christopher ihn zu nennen pflegte, schien den letzten Streit mit seinem ältesten Sohn vergessen zu haben.
    Caroline griff in ihre Tasche und zog das kleine Geschenkpäckchen für Anna Drayford hervor. Wie die Manschettenknöpfe für Christopher war es nichts im Vergleich zu den Reichtümern, die Anna Drayford bereits besaß. „Nur eine Kleinigkeit“, sagte Caroline und zuckte verlegen die Schultern.
    Anna öffnete das in glänzende Folie verpackte Geschenk und zog mit spitzen Fingern mehrere Lagen Zellstoff auseinander, bis sie die kleine Dose zum Vorschein brachte. Sie gab sich begeistert und küsste Caroline auf die Wange. Caroline war sich klar, dass dieser Dank nicht nur dem kleinen Geschenk galt, sondern vielmehr dem verlorenen Sohn.
    Anna hatte das Geschenkpapier achtlos auf den Tisch neben sich gelegt. Jetzt nahm Rafe es in die Hand und las den darauf gedruckten Namen. „Nicos auf Rhodos! Die Welt ist klein.“
    „Kennst du ihn?“, fragte seine Mutter.
    „Anfangs war er nur ein Händler, aber jetzt sind wir Freunde geworden.“
    „Er verkauft deine Bilder?“, fragte Caroline erstaunt.
    „Ja.“
    Ihre Verblüffung wuchs. Caroline hatte nicht gewusst, dass Rafes Bilder verkauft wurden. Dieser Nicos führte eine erstklassige Galerie, und für das Bild im Schaufenster hatte er einen ebenso erstklassigen Preis genannt.
    „Sie verkaufen sich gut, oder?“, warf Christopher ein, und Caroline hörte die Bitterkeit aus seiner Stimme. Robert Drayford hingegen strahlte, als hätte man ihm gute Neuigkeiten von der Börse gebracht.
    „Sehr gut sogar!“, beantwortete Anna Drayford Christophers Frage. „Ist das nicht wunderbar? Rafe hatte schon Ausstellungen in Athen und Paris, und jetzt stellt er gerade Bilder für eine Ausstellung in London zusammen, die vermutlich anschließend nach New York gehen wird.“
    „Ich glaube es einfach nicht!“, rief Caroline aus. „Warum hat noch nie jemand davon gehört?“
    Wieder antwortete Anna Drayford. „Weil er nicht seinen vollen Namen benutzt hat. Er zeichnet seine Bilder mit ‚Michali‘. Er heißt nämlich Rafe Michael Drayford.“ Sie strahlte ihren ältesten Sohn an. „Aber jetzt wird bald jeder wissen, dass wir einen erfolgreichen Künstler in der Familie haben.“
    „Das ist allerdings wichtig“, stellte Caroline fest, doch Mrs Drayford schien die Ironie gar nicht bemerkt zu haben.
    Die Neuigkeit änderte nichts an Carolines Sorgen. Die Zukunft selbst eines erfolgreichen Künstlers war ungewiss. Dass Rafe seine Bilder gut verkaufte, hieß noch lange nicht, dass er die Finger von Christophers Erbe lassen würde. Caroline konnte sich nicht vorstellen, dass er nur als harmloser Besucher gekommen war. Er musste etwas im Schilde führen.
    „Du hast etwas in den Weißen Bergen vergessen“, erklärte Rafe jetzt. Caroline hielt den Atem an. Ihre ölverschmierte Unterwäsche! Wie sollte sie das jemals erklären? Den Muskelkater und die Massage würde sie gestehen müssen, aber sie würde abstreiten, dass sie dabei fast nackt gewesen war. Sie lächelte gequält. „Du hast mir etwas mitgebracht? Den weiten Weg?“
    „Aber natürlich.“ Er zog seine Brieftasche aus dem Jackett und holte die Zeichnung von Danni hervor. Caroline hatte schon auf Rhodos gemerkt, dass sie das Bild bei Georgio vergessen hatte. Sie war so froh, es nun wiederzubekommen, dass sie Rafe sein kleines Katz-und-Maus-Spiel nachsah.
    Sie musste das Bild herumzeigen und erklären, wie es ihren Großvater nach Kreta verschlagen hatte. Robert Drayford fragte nach den Männern und Frauen, die Daniel Hammond gekannt hatten und die jetzt Rafes Nachbarn in den Bergen waren.
    „Ist Elpida auch aus dem Dorf?“, erkundigte sich Anna.
    „Ja“, erklärte Rafe.
    „Wer ist sie?“ Seine Mutter interessierte sich offenbar mehr für die Frau, die ihr Sohn womöglich eines Tages ins Haus bringen würde, als für die alten Freiheitskämpfer.
    „Eine gute Freundin“, erklärte Rafe gelassen.
    Ha, dachte Caroline im Stillen. „Eine sehr schöne Freundin“, sagte sie laut und hätte am liebsten noch viel mehr ausgeplaudert, um ihn in Verlegenheit zu bringen, so wie er es ständig mit ihr machte. Doch als sie sah, wie er plötzlich die Lippen zusammenkniff, schwieg sie lieber. Sie hatte keine Angst vor ihm, doch sie wollte ihn nicht unnötig

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