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Romana Gold Band 13

Romana Gold Band 13

Titel: Romana Gold Band 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird , Charlotte Lamb , Jane Donnelly
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aber, der nicht mitkommen wollte.“
    Sie ließ den Wagen vor der Garage stehen, und ihre Mutter folgte ihr ins Haus. Wegen der Nachbarn und der Kunden im Laden sprach sie nur noch leise. Es gingen schon genug Gerüchte im Dorf um. „Christopher wollte wissen, wo du dich aufhältst, aber wir hatten ja keine Ahnung. Niemand wusste etwas. Und dann tauchte plötzlich auch noch Rafe auf Virginia Grove auf.“
    Der Nebeneingang führte in einen kleinen Flur, von dem man zur einen Seite in den Laden und zur anderen ins Wohnzimmer und in die Küche kam. „Du hast uns nie erzählt, dass du auf deiner Reise Rafe Drayford besuchen wolltest“, sagte ihre Mutter vorwurfsvoll, nachdem sie die Wohnzimmertür geschlossen hatte.
    „Das wusste ich ja selbst noch nicht so genau“, verteidigte sich Caroline. „Seine Mutter hatte mich gebeten, ihm einen Brief zu überbringen.“
    „Die beiden Brüder sind nie gut miteinander ausgekommen“, fuhr ihre Mutter vorwurfsvoll fort. „Wenn du doch nur etwas gesagt hättest! Wir hätten dir geraten, dich von Rafe fernzuhalten.“
    Sie hätte nicht darauf gehört, aber im Nachhinein wusste Caroline, dass es ein guter Rat gewesen wäre. „Hast du ihn schon gesehen?“, fragte sie.
    „Dein Vater hat ihn gesehen. Ich musste im Laden bleiben. Er soll sehr nett sein, sagt Vater, aber er konnte ja schon immer jeden um den Finger wickeln, wenn er nur wollte.“
    „Jedenfalls wird sich seine Mutter freuen, ihn zu sehen“, gab Caroline zu bedenken.
    „Mehr jedenfalls als sein Bruder“, erwiderte Mary Hammond grimmig. „Und wer kann es dem armen Christopher verdenken? Er hat immer in Rafes Schatten gestanden.“
    Sie schien selbst zu merken, wie taktlos diese Bemerkung war. „Aber Christopher ist ein guter Mann“, fuhr sie deshalb schnell fort. „Er hat sich sein Erbe verdient, und es wäre eine Schande, wenn Rafe jetzt zurückkäme und es ihm streitig machte. Hast du Rafe den Brief seiner Mutter überbracht? Hat sie ihn gebeten, nach Hause zu kommen?“
    „Ja.“
    „Du hättest ihn besser nicht aufgesucht.“ Mary Hammond seufzte tief. „Jetzt ist er hier, und Christopher sieht aus, als hätte er bereits aufgegeben. Du hättest Rafe nicht herbringen sollen.“
    „Aber Mutter!“, entgegnete Caroline scharf. „Niemand hat ihn hergebracht. Sollte er wirklich beschlossen haben, sich in die Familiengeschäfte einzumischen, dann muss Christopher sich rasch auf die Hinterbeine stellen, sonst wird Rafe ihn einfach niederwalzen. Aber mit mir soll er das gar nicht erst versuchen.“
    Mary Hammond sah ihre Tochter mit großen Augen an. So hatte sie Caroline noch nie reden gehört. „Du wirst doch nichts … Unüberlegtes tun?“, fragte sie ängstlich.
    „Die Chance habe ich verpasst“, sagte Caroline bissig. „Ich hätte ihn vom Berg stoßen sollen.“
    Mit ihrer Mutter im Schlepptau trug Caroline das Gepäck in ihr Zimmer. „Soll ich Christopher anrufen und ihm sagen, dass du zurück bist?“, fragte Mary Hammond. „Ich habe ihm versprochen, mich zu melden, sobald wir etwas von dir hören.“
    „Ich rufe ihn nachher selbst an“, wehrte Caroline ab. „Es war eine lange Reise, und ich will mich erst etwas frisch machen.“
    Sie musste einen Moment allein sein, um die Neuigkeit zu verdauen. Warum war Rafe hergekommen? Er hatte ständig betont, dass er nie nach Virginia Grove zurückkehren würde, und nun schien ihre Mutter den Eindruck zu haben, dass er sogar hier bleiben wollte. Caroline konnte das einfach nicht glauben. Sie lehnte sich schwer atmend gegen die Zimmertür, nachdem ihre Mutter gegangen war, und rang die Hände.
    Rafe hatte kein Recht, in ihr wohlgeordnetes Leben einzudringen und alles durcheinanderzubringen. Er hatte sich damals gegen die bürgerliche Welt entschieden, und daran sollte er sich nun auch halten. Sie war wütend und aufgebracht. Unwillkürlich musste sie daran denken, wie sie ihn schon einmal geschlagen hatte. Damals war sie durcheinander gewesen. Jetzt war sie bei klarem Verstand und konnte deutlich erkennen, was Rafe Drayford im Schilde führte! Er wollte ihre friedliche Existenz ruinieren und mit dem Mann, den sie liebte, sein schändliches Spiel spielen.
    Widerstrebend begann sie ihre Sachen auszupacken. Sie versuchte, den Augenblick möglichst lange hinauszuzögern, in dem sie ihr Zimmer verlassen und sich der unangenehmen Wirklichkeit stellen musste. Sie war noch mit ihrer Wäsche beschäftigt, als ihre Mutter schon wieder auf der Türschwelle

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