Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Romana Gold Band 13

Romana Gold Band 13

Titel: Romana Gold Band 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird , Charlotte Lamb , Jane Donnelly
Vom Netzwerk:
Zimmer betreten hast, wirkte dein Lächeln ziemlich gekünstelt. Und du warst auch nicht sehr erfreut zu hören, dass sich meine Bilder gut verkaufen. Warum bekümmert dich das?“
    Caroline fragte sich, ob er ihre Sorgen jemals verstehen würde. Sie beugte sich vor, die Hände fest um die eisernen Stuhllehnen geklammert. Ihre Stimme zitterte ein wenig, denn sie musste sich zurückhalten, um nicht laut zu schreien.
    „Wie Christopher schon sagte“, begann sie. „Deine Bilder verkaufen sich gut, weil dir alles gelingt, was du anfasst. Du warst immer der Sieger. Christopher arbeitet so hart, und doch kann er nie gewinnen, wenn du dabei bist. Deine Mutter überschlägt sich fast deinetwegen, und dein Vater tut, als seist du der einzige Sohn, den er braucht. Es ist nicht fair, dass dir alles immer in den Schoß fällt, während Christopher sich stets abmühen muss und dennoch gegen dich den Kürzeren zieht.“ Sie wusste, dass Christopher es genauso empfand.
    „In den Schoß fallen?“, wiederholte Rafe. Sein dunkles Gesicht glich einer Maske und zeigte keinerlei Regung. „Nichts ist mir in den Schoß gefallen. Ich habe mein ganzes Leben gekämpft. Aber wie solltest du das auch verstehen? Deine größte Leistung war, an mich geleint auf einen Berg zu klettern.“
    Er beugte sich plötzlich vor, und Caroline schrak zurück. Sie war nicht schnell genug. Er packte ihre linke Hand. „Diesen Ring auf deinen Finger zu bekommen war vermutlich leicht genug. ‚Komm zurück und finde ein Mädchen wie Caroline‘, hat meine Mutter geschrieben. ‚Mädchen wie Caroline‘ sind nicht schwer zu finden. Du warst einfach zur rechten Zeit am rechten Ort. Das nenne ich in den Schoß fallen.“
    Er hielt ihre Hand auf Armeslänge von sich und betrachtete den Ring. „Er ist schon ziemlich alt. Chris hat ihn dir sicher auf dem Bildnis der alten Harriett gezeigt. Die zweite von links auf dem Weg zum Esszimmer. In der Kirche gibt es eine Plakette mit ihrem Namen. In unserer Familie gibt es viele Plaketten. Harriett Drayford, Ehefrau von William Drayford, Parlamentsmitglied. Sie hat ein Tagebuch über ihre guten Taten geführt. Ein bisschen frömmelnd, aber eine wohltätige alte Schachtel.“ Er ließ ihre Hand los, als wäre er mit ihr fertig.
    „Ich würde ihr Tagebuch gern lesen“, sagte Caroline, um das plötzlich entstandene Schweigen zu überbrücken.
    „Es gibt sie haufenweise. Meine Mutter führt wahrscheinlich auch eines. Die Frauen der Drayfords haben nicht viel literarisches Talent, aber über ihre guten Taten schreiben sie gern.“
    Nicht jeder hat deine rastlose Energie, dachte Caroline. Männer wie Christopher oder Frauen wie ich sind zufrieden mit einem ruhigen Leben, das einem sogar Zeit dafür lässt, Tagebuch zu schreiben. Rafe gehörte nicht in diese Welt. „Also, was willst du wirklich hier?“, fragte sie ihn.
    Rafe lachte spöttisch. „Weißt du es nicht mehr? Wenn du es bis zum verlassenen Dorf schaffst, wollte ich zu deiner Hochzeit kommen.“
    Daran hatte sie nicht mehr gedacht. Natürlich war sein scherzhaftes Versprechen nicht der Grund für ihre Bemühungen gewesen, das Dorf zu erreichen. „Ich habe dir doch gesagt, dass wir erst im Frühjahr heiraten werden“, wandte sie ein.
    „Das muss ich falsch verstanden haben.“
    „Unsinn“, platzte sie heraus, und er lachte erneut.
    „Ich habe tatsächlich eine Ausstellung in London geplant“, erklärte er, „und musste deswegen herüberkommen. Warum sollte ich bei der Gelegenheit nicht meine Familie besuchen? Der Brief meiner Mutter und die Gespräche mit dir haben den Ausschlag gegeben. Ich hatte es nicht so geplant, aber dann dachte ich mir, warum nicht?“
    Ja, warum nicht? Seine Eltern jedenfalls waren glücklich. Wenn er nur nicht so aufgetreten wäre, als wollte er Virginia Grove übernehmen. Caroline war bei Weitem noch nicht beruhigt.
    „Dieser Ort hat etwas Besonderes“, fuhr Rafe fort. „Ich spüre es, wenn ich im Haus herumgehe oder über die Hügel reite. Vielleicht bedeutet droit de seigneur , dass einem sein Besitz am Herzen liegt.“
    Das klang nun wieder alarmierend. Caroline musste ihre Lippen mit der Zungenspitze befeuchten, ehe sie sprechen konnte. „Ich werde nicht zulassen, dass du Christopher alles wegnimmst.“
    „Wie würdest du mich denn aufhalten wollen?“, fragte er spöttisch. „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.“ Er musterte sie eindringlich und schien die ohnmächtige Wut zu spüren, die in ihr

Weitere Kostenlose Bücher