Romana Gold Band 13
mag. Im Laufe der Jahre hatte ich natürlich einige Beziehungen, aber es ist nie etwas Ernsteres daraus geworden. Es war einfach nicht die Richtige dabei.“
Ein überwältigendes Gefühl von Hoffnung, Leidenschaft und Zärtlichkeit wallte in Olivia auf. Doch dann fiel ihr etwas anderes ein. „Mein Vater sagte mir auch, du würdest Leon Keras Tochter heiraten …“, sagte sie.
Max seufzte. „Ja, das war keine Lüge“, antwortete er. „Zwar waren wir nicht offiziell verlobt, aber wir sahen uns in dem Jahr häufig, und ich glaubte schon, Daphne könnte diejenige sein …“ Er zuckte mit den Schultern.
Stechende Eifersucht durchzuckte Olivia. War Daphne Kera Max’ Geliebte gewesen? Hatte sie deshalb so verbittert reagiert und ihre Anteile an Konstantin verkauft?
„Nach meiner Rückkehr aus Korfu machte ich mit ihr Schluss“, fuhr Max fort. „Natürlich musste ich ihr den Grund sagen.“ Olivia wartete mit angehaltenem Atem. „Daphne war sehr verbittert, und ich kann es ihr nicht verübeln. Sie wusste, dass ich daran gedacht hatte, sie zu heiraten, auch wenn wir noch nicht darüber gesprochen hatten. Ihr Vater hätte sich darüber gefreut, und ich mochte Leon sehr. Wenn ich dir nicht begegnet wäre, hätte ich Daphne vermutlich geheiratet, und wir wären beide sehr unglücklich geworden, sobald wir gemerkt hätten, dass wir einen Fehler begangen hatten. Ich war wirklich froh, als Daphne dann ihren großen Australier traf, denn mir war klar, dass sie mit ihm glücklich werden würde.“
„Trotzdem verkaufte sie ihre Anteile an deinen Halbbruder“, warf Olivia ein. „Wenn sie so glücklich ist, warum sollte sie noch dein Leben ruinieren wollen?“
„Ich habe sie tief verletzt“, erwiderte Max. „Ich weiß es und wünschte mir, ich hätte es nicht getan. Aber ich konnte nicht anders. Ich konnte Daphne nicht mehr heiraten, nachdem ich dich kennengelernt hatte. Und Daphne ist ein Mensch, der eine Kränkung nie vergisst, nie verzeiht. Die Tatsache, dass sie inzwischen glücklich verheiratet ist, konnte sie deshalb nicht davon abhalten, sich an mir dafür zu rächen, dass ich ihr vor fünf Jahren sehr wehgetan habe.“
Trotz allem empfand Olivia Mitgefühl für Daphne. Das Ausmaß ihrer Verbitterung war ein Hinweis darauf, wie sehr Max sie verletzt haben musste. Aber wie hatte sie in ihrem Wunsch nach Vergeltung so weit gehen können? Sie hatte Max’ Leben ruiniert. „Ich frage mich, wie sie sich jetzt fühlt“, überlegte Olivia laut. „Nachdem sie sieht, was sie dir angetan hat.“
Max lachte spöttisch. „Wie ich Daphne kenne, wird sie sehr zufrieden mit sich sein. Sie ist durch und durch abgebrüht.“ Er schaute Olivia liebevoll an. „Ganz anders als du.“
„Ich will gar nicht so sein. Ich würde mich selber hassen.“
„Mir würde es auch nicht gefallen“, neckte Max. Dann wurde er wieder ernst. „Was ich wirklich nicht begreifen kann, ist, warum dein Vater mich so hasst.“
Sie seufzte. „Ich glaube, sein Traum war es immer, ein Industriemagnat, einer von den ganz Großen, den Superreichen zu werden. Doch er hat es nie ganz geschafft, weil er zu vorsichtig ist. Genau wie ich geht er nicht gern ein Risiko ein. Er erbte ein solides Unternehmen und hat es gut geführt, aber seinen großen Traum konnte er nicht verwirklichen. Du aber hast in deinem Alter bereits mehr erreicht als er in seinem ganzen Leben. Mein Vater kann dir nicht verzeihen, dass du das bist, was er sein wollte.“
Max nickte nachdenklich. „Du weißt ihn ziemlich gut einzuschätzen, nicht? Vielleicht hast du recht. Ich weiß, dass er sich vor Neid und Ehrgeiz verzehrt. Trotzdem erscheint es mir kein ausreichender Grund, um die eigene Tochter zu einer Heirat mit jemandem zu zwingen, den sie nicht liebt, oder?“
„Ich denke, ich bin ihm völlig gleichgültig. Vermutlich ist es ihm nie in den Sinn gekommen, an meine Gefühle zu denken. Er wollte dich treffen, dazu war ihm jedes Mittel recht. Es war ihm egal, dass ich dabei verletzt werden könnte.“
Max nahm sie in die Arme und strich zärtlich über ihr Haar. „Er wird dir nie wieder wehtun, das verspreche ich dir. In Zukunft hat er es mit mir zu tun.“
Olivia schloss die Augen und schmiegte sich an seine starke Brust. Noch nie hatte sie sich so sicher und geborgen gefühlt.
Irgendwo im Haus schlug eine Uhr. Olivia riss die Augen auf und zählte die Schläge. „Mein Gott, es ist schon zehn! Wir wollten doch zur Jacht funken …“
Max ließ sie
Weitere Kostenlose Bücher