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Romana Gold Band 13

Romana Gold Band 13

Titel: Romana Gold Band 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird , Charlotte Lamb , Jane Donnelly
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stählernen Thermosflasche einschenkte und der sie erstaunlich schnell belebte. Sie saß in dieser von Menschenhand gemachten Höhle, in der es hoffentlich weniger Ungeziefer gab als in den natürlichen, und blickte hinaus auf die unwirtliche Bergwelt. Ihre müden Muskeln fühlten sich schon viel besser an. Erleichtert reckte sie sich und beugte die Schultern.
    „Alles in Ordnung?“, fragte Rafe.
    „Bestens, und der Kaffee wirkt Wunder.“
    Es war fast gemütlich hier drinnen. Erst jetzt begann sie zu spüren, wie der eisige Wind trotz der Schutzcreme ihre Haut gereizt hatte. Ihr Gesicht prickelte wie von tausend Nadelstichen. Als sie den Kopf wandte, blickte sie Rafe direkt in die Augen. Sie waren so dunkel wie schwarze Seen, und als sich ihre Blicke trafen, hatte Caroline das Gefühl, sich darin zu verlieren. Alles verschwamm um sie herum, und sie war unfähig, den Blick abzuwenden. Als Rafe es tat und zu sprechen begann, war ihr schwindlig.
    „Dort drüben hinter der Anhöhe“, erklärte er, „liegt eine der Flächen, auf denen damals die Fallschirmabwürfe gemacht wurden. Die Partisanen markierten die Stelle mit Feuern, aber manchmal wurden die Schirme vom Wind abgetrieben. Eines Nachts waren die Dorfbewohner in den Bergen, um Schnecken zu sammeln, und buchstäblich vom Himmel fielen Pakete mit Mehl und ledernen Schuhsohlen, Reichtümer damals.“ Er schwieg einen Moment. „Jetzt sollten wir besser aufbrechen“, sagte er dann.
    Vor der Hütte wehte ihnen der scharfe Wind ins Gesicht. Caroline zog die Kapuze ihrer Jacke über die Wollmütze. „Wir werden vor Einbruch der Dunkelheit unten sein“, erklärte Rafe.
    „Unten?“ Sie hatten mehr als die Hälfte zum verlassenen Dorf geschafft. Caroline beschattete die Augen mit der Hand und blickte nach oben.
    „Komm im Sommer wieder“, sagte Rafe.
    „Schaffst du es nicht mehr?“, erwiderte sie. Gleich darauf hätte sie sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Wie konnte sie nur so etwas Dummes sagen!
    Er ging nicht darauf ein. „Was willst du denn dort?“, fragte er stattdessen. „Es ist eine verlassene Ansiedlung. Weniger als ein Dutzend Häuser, alle leer.“
    „Du hast gesagt, Männer wie mein Großvater hätten dort Schutz gesucht.“
    „Wie in den meisten anderen Dörfern. Dieses war schwerer zu erreichen, deshalb galt es als sicherer.“
    Sie konnte sich selbst nicht erklären, warum ihr das verlassene Dorf so wichtig war. Vielleicht war es die Herausforderung der Berge, vielleicht war es dieser Mann. Er war sich so sicher, dass sie es nicht schaffen würde, dass sie es allein deshalb versuchen musste. Die Rast und der Kaffee hatten ihr gut getan. Nun fühlte Caroline sich frisch und ausgeruht. „Ich will dort oben hin“, wiederholte sie trotzig.
    „Ohne jeden Grund?“
    „Einfach, weil ich es mir so sehr wünsche. Ich weiß, das ist kein guter Grund. Ich weiß, dass du mich für dumm hältst.“
    „Du bist nicht dumm“, erwiderte er, „nur stur und daran gewöhnt, deinen Willen zu bekommen.“
    Trotz des heulenden Windes und obwohl die Wollmütze und die Kapuze ihre Ohren bedeckten, konnte sie ihn hören. Doch selbst wenn sie taub gewesen wäre, hätte sie seinem Gesichtsausdruck alles entnehmen können. Es machte ihr nichts aus. Sonst war sie nie so hartnäckig gewesen, sondern immer rücksichtsvoll und nachgiebig. Sie erkannte sich selbst kaum wieder.
    „Hast du ein gutes Herz?“, fragte Rafe plötzlich. Caroline glaubte, sich verhört zu haben, bis er fortfuhr: „Das letzte Stück ist am härtesten. Du bist offenbar zäher, als du aussiehst, aber ich möchte vorsichtshalber deinen Puls messen.“
    „Ich könnte nicht fitter sein“, erwiderte sie schnell. Sie zog den Handschuh aus, schob den Ärmel hoch, legte die Fingerspitzen aufs Handgelenk und zählte laut. Nach stundenlanger Anstrengung schlug er schneller als gewöhnlich, doch er war gleichmäßig. Wenn Rafe ihre Hand hielt, so fürchtete sie, wäre es damit vorbei.
    Sie zog den Handschuh wieder an. „Wie ist es, bringst du mich hinauf?“
    „Wenn du so versessen darauf bist“, gab er nach. „Ist dir klar, dass wir dann oben übernachten müssen? Ich habe einen Schlafsack dabei, und wir werden ein Dach über dem Kopf haben, aber verglichen damit wird dir die letzte Nacht wie reiner Luxus vorkommen.“
    Ihr Verstand sagte ihr, dass sie das verrückte Unternehmen abblasen sollte, doch sie brachte es nicht fertig. Nun war sie schon so weit gekommen, nun wollte sie auch den

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