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Romana Gold Band 15

Romana Gold Band 15

Titel: Romana Gold Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Hamilton , Emma Richmond , Mary Lyons
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nicht angesprochen. Jennas Eltern stellten keine lästigen Fragen.
    Am dritten Tag stand Bayne um fünf Uhr früh auf, weckte Jenna und teilte ihr mit, dass er gehen müsse.
    „Jetzt? Sofort?“, wunderte sie sich.
    „Ja, Liebes, jetzt.“
    Sie wusste, dass er sie nicht liebte. Hatte sie etwas Falsches gesagt, getan? Noch halb im Schlaf zog Jenna den Morgenrock an und begleitete ihn nach unten. Was gab es noch zu sagen?
    Im grauen Morgenlicht zwischen den alten Möbeln nahm Bayne sie in die Arme und küsste sie. Es war kein hastiger, ungeduldiger Abschiedskuss, sondern eine intensive, lange Liebkosung. Doch Jennas Angst blieb. Die unabweisbare Ahnung überkam sie, dass sie Bayne nie wiedersehen würde.
    „Ich fahre nach Oxford zu Mark“, erklärte er. „Ich versuche, während des Schuljahrs jedes Wochenende bei ihm zu sein.“
    War schon Wochenende? Jenna hatte jegliches Zeitgefühl verloren. „Fahr vorsichtig“, war alles, was sie herausbrachte.
    „Mache ich. Und du pass gut auf dich auf“, gab er zurück. „Ich rufe dich an.“
    Nach einem letzten Kuss nahm Bayne seine Tasche, schloss die Tür auf und war gegangen. Jenna hörte seine Schritte in der stillen Straße. Er hatte nicht gesagt, dass er wiederkommen würde. Aber so kann es doch nicht enden, dachte sie verzweifelt. Natürlich kann es, naives Ding.
    Langsam verriegelte Jenna die Tür und ging in ihre Wohnung. Er würde anrufen, das hatte er versprochen. Vielleicht war er sogar am Montag wieder da.
    Bayne rief nicht an und schrieb nicht. Es wurde Montag und Dienstag und wieder Wochenende.
    Zunächst war Jenna irritiert, dann wurde sie besorgt, schließlich wütend. Sie fiel von einer Stimmung in die andere. Unablässig dachte sie an Bayne. Er war erst eine Woche weg, doch er fehlte ihr bereits entsetzlich. Minuten kamen ihr vor wie Stunden, Stunden wie Tage. Wie sehr sie sich auch zur Vernunft rief, sie spürte, ein Teil von ihr war abgestorben.
    Bayne hatte nichts versprochen, keine Erwartungen geschürt. Sie ganz allein hatte sich unsinnige Hoffnungen gemacht. Wie weh das tat. Ablenkung half nicht, Arbeiten half nicht, das ganze Leben schmeckte schal. Natürlich lag sie in den Nächten wach und sehnte sich nach Baynes Umarmungen, seinen Küssen.
    Es wurde kälter, der Himmel war häufig grau. Mehr als einmal stand Jenna kurz davor, nach Bayne zu suchen und ihn zu bitten, zu ihr zurückzukommen. Noch hielt ihr Stolz sie davon ab.
    Und dann, am Montag, neun Tage nach seiner Abreise, war Bayne wieder da. Er lehnte im Türrahmen, sein Gesicht war ernst, fast düster. Er sah erschöpft aus.
    „Willst du nicht wissen, wo ich war, warum ich mich nicht gemeldet habe?“, fragte Bayne leise.
    Jenna konnte nur schwach erwidern: „Es war ja bloß eine Woche.“
    „Hat es sich auch bloß wie eine Woche angefühlt?“
    „Nein“, flüsterte sie. „Wie ein Jahr. Wolltest du für immer gehen?“
    „Ja. Nein. Ich weiß nicht.“ Er sah zu Boden. „Ich dachte, wir könnten eine offene Beziehung haben. Uns hin und wieder sehen, Freunde sein. Ohne Verpflichtung, ohne Stress. Ich dachte, du hättest die Spielregeln akzeptiert, aber so war es nicht, oder?“
    „Nein“, bekannte Jenna fast schuldbewusst.
    „Eben“, bestätigte Bayne. „Und ich war zu verbohrt, um zu erkennen, dass diese Spielregeln längst nicht mehr galten. Es war kein Spiel mehr. Sag, können wir irgendwo in Ruhe reden?“
    Wortlos ging Jenna voran nach oben. Mitten in ihrem Wohnzimmer blieb sie ratlos stehen. Bayne trat ans Fenster, den Rücken ihr zugewandt.
    „Warum hast du in Spanien etwas vorgespiegelt, das du nicht warst?“, fragte er abrupt.
    Jenna beschloss, rückhaltlos offen zu sein. Schließlich hatte das Versteckspiel auch nicht dazu geführt, dass Bayne bei ihr blieb. „Weil du es von mir erwartet hast. Weil ich es anfangs lustig fand. Und dann, weil ich dir meine wahren Gefühle nicht zeigen wollte.“
    „Liebst du mich, Jenna?“
    „Ja.“
    Langsam drehte Bayne sich um. „Ist das so einfach für dich?“
    „Einfach wahrhaftig nicht, aber ich kann es nicht ändern. Ich weiß, du liebst mich nicht, du willst dich nicht binden. Trotzdem war ich nicht stark genug, mit dir zu brechen.“
    Bayne lehnte sich mit dem Rücken ans Fensterkreuz und schob die Hände in die Hosentaschen. Nachdenklich betrachtete er seine Füße, als wollte er sich sammeln. „Ich war in unserem alten Haus in Oxford“, begann er, „in der Nähe von Marks Schule. Ich habe es nach dem Tod unserer

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