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Romana Gold Band 15

Romana Gold Band 15

Titel: Romana Gold Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Hamilton , Emma Richmond , Mary Lyons
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– dachten sie. Plötzlich fragte jemand nach Martin.“
    Jenna sah die Szene deutlich vor sich. Martin war Helens Enkel, sechs Jahre alt. Er lag bewusstlos unter einem Sitz. Ohne zu überlegen, kroch Jenna in das Wrack, zog den Jungen unter dem Sitz hervor und übergab ihn einem Lehrer. Doch ehe sie selbst herausklettern konnte, kippte der Bus über, sie wurde ins Innere zurückgeschleudert und rollte mitsamt dem Bus den steilen Abhang hinunter. „Ich habe einfach Glück gehabt.“
    „Wirst du jemals wieder tanzen können?“, fragte Bayne besorgt.
    „Ich weiß nicht. Vielleicht in einem Jahr. Warum siehst du mich so seltsam an?“
    „Weil du mir unbegreiflich bist. Ich habe dich völlig falsch eingeschätzt. Du klingst kein bisschen verbittert, nicht einmal ärgerlich.“
    „Warum auch?“, gab Jenna schlicht zurück. „Ich bin nicht verkrüppelt, nicht entstellt. Niemand hat mich gezwungen, in den Bus zu klettern, es war mein freier Entschluss. Außerdem war ich ja keine Primaballerina, sondern nur eine bescheidene Tanzlehrerin in einer Kleinstadt. Ich habe vieles, um das andere mich beneiden würden, liebe Eltern, einen schönen Beruf …“
    „Hast du immer eine so philosophische Einstellung, Jenna?“
    „Natürlich nicht“, bekannte sie mit einem Lachen. „Wenn mein Bein mir besonders zu schaffen macht, kann ich ziemlich ungnädig werden. Aber im Grunde bin ich unkompliziert. Vielleicht sogar eine langweilige Person.“ Das war ein bisschen kokett, sie hoffte, dass Bayne widersprach.
    Doch er tat ihr den Gefallen nicht. Immer noch ungläubig starrte er sie an. „Bist du tatsächlich so? Ganz genau so?“
    Verwundert hielt Jenna inne und nickte. Wo lag das Problem? „Ich glaube, ja. Jedenfalls brauche ich nicht viel, um glücklich zu sein.“
    „Sonnenschein und ein Lächeln?“
    „Oder Regen und ein Lächeln. Ich wünsche mir Liebe und Wärme, ein Dach über dem Kopf und genügend Geld, um ein paar kleine Träume zu verwirklichen.“ Und hier war der Mann, der alle ihre Träume verwirklichen konnte – nur waren die nicht mit Geld zu erkaufen.
    „Ich frage mich …“, begann Bayne zögernd.
    „Was denn?“, forschte Jenna sanft.
    „Ach, nichts.“ Doch in seinem Blick standen eine Menge Fragen. Er lächelte und hüllte sie fürsorglich in die Bettdecke. Genüsslich begann er, Jenna zu küssen, bis aus den Küssen mehr wurde.
    Es könnte alles Glück der Welt sein, dachte Jenna, als sie sich an ihn kuschelte. Diesen warmen, starken Körper zu spüren, die glatte Haut zu streicheln, diesen beruhigenden Herzschlag zu hören, sich aufgehoben und beschützt zu fühlen. Doch die Liebe fehlte, und das trübte das Glück.
    Ob Bayne ähnlich empfand? Vielleicht war es ihm nur noch nicht klar. Es konnte nicht sein, dass alles dies völlig an ihm vorbeiging.
    Gegen neun Uhr bereitete Jenna eine Kleinigkeit zu essen. Anschließend gingen sie wieder ins Bett, liebten sich, schliefen ein. Kurz vor acht weckte Bayne sie, indem er zart auf ihre Augenlider blies.
    Jenna murmelte verschlafen, warf sich herum, öffnete die Augen und sah Baynes warmes Lächeln. Er war fertig angezogen, sie schrak angstvoll zusammen. „Gehst du?“
    „Soll ich denn?“, fragte er mit Grabesstimme, doch er zwinkerte mit den Augen.
    „Nein.“
    „Schön, denn ich wollte nur meinen Koffer aus dem Wagen holen.“ Er rieb sich angelegentlich das unrasierte Kinn. „Ich habe Tee gemacht.“
    „Oh, danke.“ Da Bayne sich nicht rührte, sah sie ihn verwundert an. Plötzlich wurde ihr klar, auf was sie sich hier einließ. Er würde sich stets entziehen, wenn ihm danach war, egal, was er wirklich fühlte.
    Mit einem bemühten Lächeln bat sie: „Reich mir meinen Morgenmantel, ja? Er hängt an der Tür.“
    Er hob die Augenbrauen und schüttelte den Kopf.
    „Schuft“, schimpfte sie, stieg nackt aus dem Bett und holte sich den Mantel selbst. „Voyeur.“
    Schamlos sah er ihr zu, wie sie sich anzog, ungerührt hörte er ihre Schelte an. Dann ging er hinunter, um seinen Koffer zu holen.
    Jenna lehnte den Kopf an die Tür. Das konnte nicht gut gehen. Andererseits konnte sie den Gedanken nicht ertragen, Bayne zu verlieren.

10. KAPITEL
    Die folgenden Tage vergingen viel zu schnell. Jenna zeigte Bayne die Umgebung, die Kathedrale von Wells, Glastonbury, den berühmten Badeort Bath. Sie wanderten über Hügel und am Strand entlang, und nachts liebten sie sich leidenschaftlich.
    Unangenehme Themen – Clarissa oder Maureen – wurden

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