Romana Gold Band 15
Kanarischen Inseln zu verbringen. Er hatte das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden, um bei der Gelegenheit einige bekannte Bodegas auf La Palma und Teneriffa zu besuchen. Für Gina war ihr Hochzeitstag einer der schönsten Tage ihres Lebens gewesen.
Antonio, der verzweifelt versuchte, die altmodische Bodega Ramirez in Jerez vor der Weinlese auf Vordermann zu bringen, hatte es ihr überlassen, die Hochzeit zu organisieren. Allerdings hatten sie vor seiner Abreise nach London beschlossen, nur im Kreis der Familie zu heiraten.
„Wir müssen an deinen Großvater denken“, hatte Antonio erklärt. „Es geht ihm nicht gut, und ich möchte nicht dafür verantwortlich sein, dass sich sein Gesundheitszustand noch mehr verschlechtert.“
„Er wird schockiert sein, wenn er von unseren Hochzeitsplänen erfährt“, hatte Gina lachend erwidert.
Doch Antonio fand das Ganze nicht so amüsant wie sie und wirkte beinah nervös. Offenbar freute er sich nicht auf die Begegnung mit Sir Robert Brandon.
„Keine Angst. Grandpa wird sich bestimmt freuen“, versicherte sie ihm. „Außerdem werde ich natürlich auch dabei sein.“
„Nein. Solche Dinge regelt man am besten von Mann zu Mann. Und es ist richtig so“, hatte er energisch hinzugefügt. „Schließlich ist dein Großvater sehr altmodisch, stimmt’s? Deshalb erwartet er sicher von mir, dass ich in aller Form um deine Hand anhalte.“
Sie wusste nicht genau, was die beiden Männer miteinander besprochen hatten. Doch nachdem Gina eine Weile in dem großen Wohnzimmer in dem Haus in der Pall Mall gewartet hatte, war sie erleichtert gewesen, als Antonio sie in das Arbeitszimmer ihres Großvaters geführt hatte und dieser überglücklich gewesen war.
„Ich habe keine Bedenken hinsichtlich dieser Ehe“, sagte er strahlend. „Ich bin ziemlich sicher, dass Antonio der ideale Ehemann für dich ist.“ Dann wandte er sich an Antonio und zwinkerte ihm zu. „Ich hätte keinen besseren für dich aussuchen können.“
Da er offenbar befürchtete, ihr Großvater könnte sich überanstrengen, verkündete Antonio daraufhin, er würde mit ihr essen gehen. Und beim gemeinsamen Abendessen einigten sie sich darauf, drei Wochen später zu heiraten.
„Ich muss dir einen richtigen Verlobungsring kaufen“, erklärte Antonio. „Am liebsten hätte ich es schon in Ipswich getan, aber ich wollte nichts überstürzen, weil ich dir ja noch keinen Heiratsantrag gemacht hatte. Außerdem dachte ich, dass du den Ring bestimmt selbst aussuchen möchtest.“ Er nahm ihre Hand und führte sie an die Lippen.
„Und deswegen“, fuhr er fort und verteilte zarte Küsse auf ihren zittrigen Fingern, „habe ich dir nur das Armband geschenkt. Ich wollte, dass du etwas von mir hast – auch wenn du meinen Antrag abgelehnt hättest.“
„Oh, Antonio!“ Verträumt betrachtete Gina das Armband an ihrem Handgelenk. „Es ist wunderschön! Und ich brauche wirklich keinen Verlobungsring. Schließlich heiraten wir schon in drei Wochen.“
„Trotzdem werde ich dir einen Ring schenken“, beharrte er. „Schaffst du es denn, die Hochzeit in so kurzer Zeit vorzubereiten?“, erkundigte er sich stirnrunzelnd. „Es tut mir leid, dass ich alles dir überlassen muss, aber ich muss so schnell wie möglich zurück nach Jerez.“
„No problema!“, erwiderte sie lächelnd und nahm sich vor, sich gleich am Montagmorgen um die Formalitäten zu kümmern.
Natürlich waren es drei hektische Wochen. Nachdem sie ihren Großvater um Rat gefragt hatte, ernannte Gina den Verkaufsleiter in der Filiale in Ipswich zu ihrem Nachfolger. Die restliche Zeit verbrachte sie praktisch damit, zwischen Ipswich und London hin- und herzufahren, um ihren Nachfolger einzuarbeiten und in London die Hochzeit vorzubereiten.
Daher kamen Antonio und sie überhaupt nicht dazu, sich Gedanken darüber zu machen, wo sie nach der Hochzeit wohnen würden. Während eines Telefonats einigten sie sich darauf, erst nach dem großen Tag darüber zu entscheiden.
Und so heiratete sie an einem warmen Samstagnachmittag den Mann, den sie von ganzem Herzen liebte, in einem schlichten dreiviertellangen Kleid aus elfenbeinfarbener Seide und mit einem Kranz aus weißen Rosenknospen und dunkelgrünen Blättern im Haar.
Es war eine schlichte Trauzeremonie mit nur wenigen Gästen. Leider hatten Antonios Schwestern beide nicht kommen können – Isabella hatte wegen ihrer Schwangerschaft nicht fliegen können, und Roxana musste an dem Abend zu einer
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