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Romantic Christmas - Verlockung (German Edition)

Romantic Christmas - Verlockung (German Edition)

Titel: Romantic Christmas - Verlockung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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den kleinen Finger reichte, würde er die ganze Hand nehmen. Sie mochte keine dominante Frau sein, dennoch war es ihr wichtig, dass er sie respektierte. Selbstverständlich war das wichtig, aber die Intensität, mit der sich dieser Gedanke aufgedrängt hatte, war ihr ein Rätsel.
    Dann ergriff Zach wieder das Wort und unterbrach ihre Gedanken. »Dann schwänzen Sie das Abendessen.« Es klang wie ein Befehl.
    Annie öffnete den Mund und hörte sich sagen: »Nein – ich nehme Sie einfach mit.«

5
    Zach war sichtlich erfreut. »Was wird denn Ihr Blind Date dazu sagen?«
    Annie konnte nicht glauben, was sie da gerade getan hatte: Sie hatte gesagt, was er tun sollte. Und noch weniger konnte sie glauben, dass er ihr gehorchte. »Wahrscheinlich ›Gott sei Dank‹.«
    »Wie?«
    »Meine Cousine Caroline arbeitet auch an der Uni. Die Männer, die uns besuchen, erwarten eine klassische Schönheit, blond und gebildet. Und dann müssen sie mit mir vorliebnehmen.«
    »Und?«
    Ihr Gesicht verfinsterte sich. Nahm er sie wieder hoch? »Und ich bin genau das Gegenteil von Caro, wie Sie ja vielleicht schon bemerkt haben.«
    »Wenn die Typen Sie links liegen gelassen haben, dann haben sie Pech gehabt.« Er zuckte mit den Schultern. »Wollen Sie ein bisschen Musik hören?«
    Er wischte ihre jahrelangen Enttäuschungen mit einer einzigen Bemerkung einfach beiseite. Wenn sie ihn nicht ohnehin schon ins Herz geschlossen hätte, dann spätestens jetzt. »Nein, ich muss Ihnen noch etwas über meine Mutter sagen.« Annie schluckte schwer, irgendwie hatte sie die Dinge verkompliziert. Wenn sie doch nur dieses Essen nicht erwähnt hätte, dann hätte sie das gesamte Thema umgehen können.
    Zach stöhnte. »Ist sie etwa Vegetarierin?«, fragte er, als wenn es das Schlimmste auf der Welt wäre.
    Womöglich war es das für einen Raubtiergestaltwandler auch. »Nein.« Diesmal war ihr nicht zum Lachen zumute. »Meine Mutter ist nicht ganz …« – sie rang nach Worten – »… vorurteilsfrei gegenüber Gestaltwandlern.«
    »Verstehe. Darf ich raten: Sie meint, wir seien nur eine Stufe vom Tier entfernt?«
    Ihr war dieses Gespräch mehr als peinlich, aber ohne Vorwarnung konnte sie ihn nicht mit nach Hause bringen. »So schlimm ist es nicht. Sonst hat sie anderen gegenüber wenig Vorurteile, und die Medialen bewundert sie geradezu. Aber sie hat nie gewollt, dass ich mit jemandem ausgehe oder mich anfreunde, der …« – sie malte Anführungszeichen in die Luft – »… ›zu den rohen Gestaltwandlern‹ gehört.«
    »Und wie stehen Sie dazu?« Trügerisch harmlos klang die Frage.
    »Wollen Sie mich beleidigen, Zach?«, fragte sie leise. »Wenn Sie so von mir denken … «
    Er fluchte. »Tut mir leid, Annie, Sie haben ja recht. Ich führe mich wie ein Idiot auf. Aber mit dem Thema haben Sie einen wunden Punkt bei mir angeschnitten.«
    »Ich weiß.« Sie nahm ihm das nicht übel. »Mir ist das wahnsinnig unangenehm, aber alle Versuche, sie umzustimmen, sind bislang gescheitert.«
    »Wie findet es Ihre Mutter denn, dass Sie ausgerechnet an einer Schule unterrichten, in der es einen hohen Prozentsatz an Gestaltwandlern gibt?«
    »Das ist wohl meine Form der Rebellion.« Sie lachte, als er ein Gesicht zog, die gedrückte Stimmung löste sich allmählich auf. »Sie scheint noch nicht mitbekommen zu haben, dass ich eine Große bin, wie die Kinder sagen würden.«
    »Warum lassen Sie sich das von Ihrer Mutter bieten?«
    Inzwischen rechnete sie schon mit seinen direkten Fragen. »Meine Mutter war damals mit im Zug. Sie hat fieberhaft versucht, mich aus den Trümmern zu befreien, auch wenn es aussichtslos schien.« Bei der Erinnerung verspürte sie einen Kloß im Hals. »Ihr Arm war gebrochen, doch sie hat nicht mit der Wimper gezuckt, hat immer weiter gegraben.«
    Zach strich ihr sanft mit dem Knöchel über die Wange. »Sie liebt Sie.«
    Annie fand Trost in seiner Berührung, und als er die Hand wieder ans Lenkrad nahm, wurde ihr bewusst, dass er ihr mit dieser Geste Kraft gegeben hatte. »Ja. Deshalb lasse ich ihr so viel durchgehen.« Sie lehnte den Kopf ins Polster. »Ihre beinahe abgöttische Verehrung der Medialen rührt auch von dem Unfall.«
    »Ah ja?«
    »Da war auf einmal dieser Junge, ich weiß nicht, woher er kam. Er war vielleicht so alt wie ich oder jünger. Mit Kardinalenaugen.« Ein Schauder lief ihr über den Rücken, als sie an die Kälte in diesen außergewöhnlichen samtschwarzen Augen mit den weißen Sternen zurückdachte. Die

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