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Romanzo criminale

Romanzo criminale

Titel: Romanzo criminale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giancarlo de Cataldo
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murmelte, und hauten ab, um am Strand von Castelporziano in aller Ruhe eine Straße zu ziehen.
    Nicht einmal, als sie in der eiskalten Luft am Strand lagen, fand Libanese die Kraft, die beiden Spione zu erwähnen. Sie sprachen von allem, nur nicht davon. Sie sprachen über die florierenden Drogengeschäfte. Über die Spielhölle, die inzwischen dichtgemacht hatte, die sie aber gewiss woanders neu eröffnen würden. Freddo erzählte ihm von Neros Projekt, das Geld aus Raubüberfällen zu waschen, und informierte ihn, dass sie bereits Kontakt zu Secco aufgenommen hatten. Libanese beharrte auf seiner Idee, das
Climax Seven
zu kaufen, um Geld zu investieren. Dann zündete Freddo einen Joint an, machte zwei tiefe Züge, und während er ihn weiterreichte, sagte er, dass man Saracca so schnell wie möglich beseitigen müsse.
    – Aber er ist doch nur ein armer Teufel! Wie die Gemito-Brüder! Du brauchst ihn nur schief anzusehen und er macht sich an … es wäre schade um die Munition!
    – Ich habe es dir doch gesagt: Es war ein Fehler. Und das mit Saracca ist eine andere Geschichte …
    – Und zwar?
    – Um sie zu verstehen, hättest du an diesem Abend in der Bar dabei sein sollen, als er von unserer Zukunft sprach. Wenn du dabei gewesen wärst, würdest du denken wie ich.
    – Ich war nun mal nicht dabei. Erklär es mir.
    Die Blicke der anderen hatten Freddo überzeugt. Sechs oder sieben Jungs, die das Geschehen aufmerksam verfolgt hatten. Ein paar von ihnen hatten für Sorcio als Straßendealer gearbeitet. Jungs, die sie im Nu ausschalten konnten. Saracca war ein Irrer, einverstanden. Er hatte keinen hinter sich oder um sich. Einverstanden. Aber als er über sie und über Rom sprach und darüber, dass sie drauf und dran wären, eine Art Diktatur zu errichten, dass alle, die von ihnen unterdrückt wurden, früher oder später rebellieren würden … nun, damit hatte Saracca Recht gehabt.
    – Die haben ihm zugehört und allmählich haben sie ihm geglaubt. Das sah man an ihren Augen, Libano. Sie waren auf seiner Seite, auf Saraccas Seite, und nicht nur aus Angst …
    – Die Angst ist eine gute Freundin, Freddo, sagte Libanese weise.
    Der Joint hatte ihm gutgetan, und die kleinen Pünktchen der fernen Sterne, die immer größer wurden, machten ihm Lust zu lachen. Er wusste nicht, warum, aber er war glücklich.
    – Ja, die Angst. Aus genau diesem Grund müssen wir Saracca ausschalten. Damit die anderen die Angst spüren … denn sonst ist es heute Saracca und morgen Pippa oder Cazzintromba oder irgendwer an seiner Stelle … wir können ja nicht allen verzeihen, oder?
    – Also bringen wir ihn ums Eck … wird ja nicht der Letzte sein, oder?
    – Nein, erwiderte Freddo hart, danach müssen wir aber eine Regelung treffen.
    – Und warum? Die Dinge entwickeln sich doch prächtig …
    – Es herrscht eine Disziplinlosigkeit, die mir nicht gefällt, Libano. Es ist, als ob jemand aus unserer Mitte bereits daran dächte, zu den anderen überzulaufen … so verlieren wir unser Ziel aus den Augen … wir können nicht allen verzeihen, aber wir können auch nicht ganz Rom umbringen!
    – Ja, du hast Recht. Wir müssen Saracca umlegen.
    Freddo war also, dachte Libanese, von sich aus zu demselben Schluss gekommen. Der Augenblick war also ideal, um ein gewisses Thema anzusprechen. Aber der Joint war ihm zu Kopf gesteigen und die Sterne waren unerträgliche Funken. Sobald sie Saracca umgelegt hatten, würde Zeit für ein Gespräch sein. Und außerdem hatte er jetzt keine Lust dazu. Punktum. Nicht einmal an diesem Abend schüttete Libano seinem alten Freund das Herz aus.
VI.
    Um Saracca zu beseitigen, warteten sie, bis Nembo Kid zurückgekehrt und Dandi entlassen worden war. Die, die sich an der Rauferei in der Via Gelsomini beteiligt hatten, mussten sich nämlich auf jeden Fall raushalten, und jeder von ihnen musste sich ein wasserdichtes Alibi besorgen. Als sie zu Dandi sagten, er, Ricotta, Fierolocchio und Nembo Kid sollten die Sache erledigen, rümpfte er die Nase. Was sollte das! Er war gerade der Hölle von Rebibbia entkommen, hatte noch nicht mal Gelegenheit gehabt, ein ordentliches Wochenende mit Patrizia zu verbringen, und schon schickten sie ihn wieder auf die Straße! Warum erledigten das nicht die Buffoni-Brüder oder Trentadenari oder irgendeiner dieser ehrgeizigen neuen Jungs, die ihm nicht von der Seite wichen, weil sie unbedingt Eindruck schinden wollten! Nembo hatte ihm überdies aus Mailand ein Pumababy namens Alonzo

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