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Romeo & Julian (German Edition)

Romeo & Julian (German Edition)

Titel: Romeo & Julian (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissie
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hier oben. Frisch und eiskalt.
    "Ich
wasche Dir jetzt die Farbe aus dem Gesicht", meinte ich. Er holte Seife
und ein Handtuch aus dem Haus. "Du siehst ja aus. Wie hast Du das denn
geschafft? Sogar hinter den Ohren!"
    Da
die Farbe noch nicht angetrocknet war bekam ich sie ganz gut von ihm ab.
    "Danke",
sagte er und gab mir einen Kuss auf die Wange. Sonst sagte er nichts, sondern
machte sich wieder an die Arbeit.
    Das
war also mein erster Kuss von einem Mann. Warum hatte er das getan? Bedeute ich
ihm etwas?
    Ich
saß noch bestimmt zwei Minuten am Brunnen und grübelte, bis ich mich auch
wieder an die Motorhaube machte. Während der restlichen Arbeit schwiegen wir.
    "Fertig!",
unterbrach er die Stille. "Sieht doch ganz gut aus, findest Du
nicht?"
    "Hmmm,
doch". Zu mehr brachte ich es nicht.
    "Was
ist denn auf einmal los mit Dir, Du bist so ruhig geworden?", fragte er
mich.
    "Das
vorher am Brunnen..."
    "Du
hast wohl noch nie von einem Jungen einen Kuss bekommen, was?"
    Ich
erklärte ihm, dass ich eigentlich noch überhaupt keine Erfahrungen mit Jungs
gemacht habe und dass ich das vorhin eine sehr schöne Geste fand.
     
    Nach
dem Abendessen machten wir es uns auf einer alten Couch im Wohnzimmer bequem. Irgendwo
hatte Julian noch eine Flasche Rotwein aufgetrieben. Wie schön dachte ich, ich
glaube ich werde mir wohl heute Abend ein bisschen Mut antrinken.
    Wir
unterhielten uns bestimmt drei Stunden angeregt über Gott und die Welt. Er erzählte
mir, dass er noch daheim wohne und nur seine Mutter über ihn Bescheid wusste.
Für sie war das kein Problem, für den Vater schon eher. Julian spielt dreimal
die Woche Handball im Verein und ist auch sonst recht sportlich, was auch nicht
zu übersehen ist. Jetzt fand ich den Zeitpunkt passend, die Frage zu stellen,
ob er denn schon mal einen Freund hatte.
    "Ja,
das ist aber schon bestimmt zwei Jahre her. Er ist dann von hier weggezogen
nach Berlin. Beruflich. Er war schon 27. Damals habe ich gedacht, die Welt
bricht zusammen. Heute glaube ich nicht, dass es die große Liebe war. Na ja,
und ab und zu mal ein paar kleinere Sachen, nichts Ernstes eben".
    Er
stand auf, ging zum Schrank und kam mit einem Buch zurück.
    "Hier,
das ist das Gästebuch. Immer wenn früher irgendwelche Wanderer hier
vorbeikamen, haben sie was in dieses Buch geschrieben. Es ist glaube ich über
50 Jahre alt".
    Während
ich in dem Buch blätterte, stellte er sich hinter mich und begann leicht meinen
Nacken zu massieren. Es gefiel mir. Ich sagte nichts, er sagte auch nichts – eine
ganze Weile.
    Nach
einiger Zeit fasste ich nach seinen Händen und zog ihn zu mir auf die Couch.
Was für zarte und weiche Hände er doch hatte.
    "Küsst
Du mich noch mal?", fragte ich ihn.
    Ohne
zu zögern, schlang er seine Arme um meinen Hals und zog mich zu sich heran.
    Das
ist der schönste Moment in meinem Leben – das war das einzige, was mir durch
den Kopf ging.
    Dann
schaltete sich mein Gehirn ab und die Gefühle übernahmen das Kommando.
    Diesmal küsste
er mich auf meinen Mund. Ich spürte seine kräftigen und festen Lippen auf
meinen und erwiderte seinen Kuss. Ich tastete mit meiner Zunge seine Lippen und
seinen Mund ab und spürte schließlich auch seine Zunge. Ich bekam eine
Gänsehaut am ganzen Körper. Ich habe ja schon ein paarmal Mädchen geküsst als
ich noch nicht wusste, dass ich schwul bin, aber mit Julian ist das etwas ganz
anderes.
    Ich zog
sein T-Shirt aus der Hose und berührte mit meiner Hand seine nackte Brust. Wie
schön warm und weich sie war. Aber Julian war immer ein Schritt weiter als ich.
Er knetete schon die Beule, die sich in meiner Hose gebildet hatte und
flüsterte in mein Ohr: "Lass uns ins Bett gehen, dort ist es viel
schöner".
     
    Wenn
ich es noch richtig weiß, sind wir morgens um halb sieben eingeschlafen.
    Dieses
erste Mal mit einem Jungen war das Schönste, was ich bisher erlebt habe. Ich
habe Julian sogar am nächsten Tag noch in mir gespürt. Dieses Gefühl hatte ich
seither nie wieder.

 
    Von Aliens belagert
     
    "Sag
mal, Schatz, wann kommt eigentlich Independence Day im Kino. Kann es sein, dass
er am Donnerstag schon anläuft?"
    Wir
sind jetzt seit 6 Monaten zusammen, ich und Julian, und wir sagen eigentlich
mehr Schatz zueinander, als dass wir uns beim richtigen Namen nennen.
    "Kann
schon sein, schau doch mal in die Zeitung rein".
    Stimmt,
ich lag mit meiner Vermutung richtig. Er läuft schon in dieser Woche an. Neben
den Anzeigen der Stadtkinos fiel mir auch die Anzeige

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