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Rosarote Nachrichten: Roman (German Edition)

Rosarote Nachrichten: Roman (German Edition)

Titel: Rosarote Nachrichten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Lamb
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Helfer aus den Tierheim kamen schichtweise, genau wie drei lärmende Gruppen von Jugendlichen aus der Kirche, viele mit Irokesenschnitt und pink gefärbten Haaren. Kunden aus der Bäckerei, Bao und Belinda, Freunde aus der Tagespflege, Nachbarn und fast die ganze restliche Gemeinde, einschließlich des Bürgermeisters und der Stadträte; Feuerwehrmänner, Polizisten und Lehrer aus Cecilias Schule kamen ebenfalls zu Besuch.
    Wie gut, dass Henry schließlich sechs Tage blieb, sonst hätte es nicht für alle Besucher gereicht.

    Als Henry aus dem Krankenhaus entlassen wurde, umarmte er seine Ärztin. »He, tun Sie diese Hunde verheiraten! Die sind verliiiiebt!«
    Dr. Remmer versicherte ihm, das zu tun.
    Henry klatschte den Krankenpfleger ab, einen Mann, der Tätowierungen von seiner Mutter und Großmutter auf den Armen hatte. Gemütliche Frauen. »Sei brav, Henry. Pass auf dich auf.«
    »He he! Bin immer brav. Bis bald, Mac. Mac der Big Mac.« Er lachte.
    Vor dem Krankenhaus reichte ich Henry einen Helm.
    »Hier kommt Henry! Auf dem Motorrad mit Isi!«
    »Ich kann es immer noch nicht fassen, dass du das machst«, protestierte Momma.
    Dad legte ihr die Hand auf die Schulter. »Henry möchte es aber doch.«
    Sie wollte erneut protestieren.
    »Lass ihn, River«, sagte Dad. »Lass ihn gehen.«
    Momma schniefte, als Henry auf den Sozius stieg.
    Ich ließ das Motorrad an und setzte es langsam in Bewegung. Henry hatte die Arme um meine Taille geschlungen und kreischte vor Freude. Vorsichtig fuhr ich los. Im Rückspiegel sah ich Momma ununterbrochen winken.
    Sie winkte Henry und mir nach.
    Henry klammerte sich fest an mich, kreischte, lachte, grinste. »Das macht Spaß, Isi! Das macht Spaß! Fahr schneller! Schneller!«

    Als wir vor dem Haus anhielten, sahen uns Grandma und Velvet von der Veranda entgegen. Velvet winkte, Grandma salutierte.
    Sobald Henry ebenfalls salutierte, kam Grandma zum Motorrad gelaufen.
    »Mein Kopilot ist siegreich zurückgekehrt!«, rief sie. »Siegreich! Ich habe unser Geheimnis im Tower verstecktgehalten!«
    Henry wieherte vor Lachen und umarmte erst sie, dann Velvet. »Du brauchst Kartoffelbrei und Soße, damit du wieder zu Kräften kommst, Henry!«, näselte Velvet. »Und ein großes Stück von Grandma Ellens Pecan-Pie!«
    »Ja, ja«, sagte Henry, immer noch schwach, aber kämpferisch. »Henry ist zu Hause! Henry ist wieder da!« Er breitete die Arme aus wie ein Flugzeug und hüpfte hinter Grandma her.

27. Kapitel
    Am Abend trafen wir uns im Wintergarten, Mondstrahlen schienen durch die Bäume. Inzwischen hasste ich die Mondstrahlen, aber so richtig.
    Für drei Schwestern, die fast ununterbrochen reden, wenn sie zusammen sind, waren wir fast geisterhaft still.
    Nach ungefähr fünf Minuten hörte ich Janie murmeln.
    »Was zählst du denn?«, fragte ich.
    »Die Fliesen auf dem Boden.« Sie machte Striche in dem Tagebuch auf ihrem Schoß.
    »Das hast du doch schon getan«, sagte Cecilia. »Schon oft.«
    »Dann zähle ich sie halt noch mal.« Janies Stimme war nur ein Hauch, wie der Wind. Ein einsamer Wind.
    Cecilia verschlang einen Kirschkuchen direkt aus der Kuchenform, als wäre alles wieder in Ordnung, wenn sie nur schnell genug aß. Ihr Mund öffnete sich, und ich sah, wie sie Bissen auf Bissen hineinschaufelte. Vielleicht war ich deswegen so selten hungrig: Wenn Cecilia so viel aß, fühlte ich mich pappsatt.
    Ihr Haar fiel nach vorne, eine goldene Strähne tauchte in den roten Glibber. Als sie den Kopf wieder hob, landete der Glibber auf ihrem Pullover.
    »Du hast Kirschglibber am Pullover, Cecilia«, sagte ich.
    »Wen kümmert’s?«
    Ich schwieg verblüfft. Wen kümmert’s? Mich! Cecilia verschlang im Affenzahn einen ganzen Kirschkuchen. Sie wurde immer fetter. Und das sollte mich nicht kümmern?
    Sie aß noch einen Bissen, riss den Mund immer weiter auf. Diesmal tauchte das Haar auf der anderen Seite in den roten Glibber.
    Plötzlich stieg wahnsinnige, schäumende Wut in mir auf. Wollte sich Cecilia mit Macht umbringen? Würde zuerst Henry sterben und als Nächstes sie?
    »Himmel nochmal, Cecilia, hör auf zu essen !«
    Ruckartig schoss ihr Kopf hoch, Kirschsaft tropfte ihr aufs Kinn, die Gabel wackelte. Eine Kirsche fiel ihr in den Schoß.
    Janie hörte auf zu zählen.
    »Hör auf!« Ich schlug Cecilia die Gabel aus der Hand und entriss ihr die Kuchenform.
    Instinktiv griff sie danach und nuschelte mit vollem Mund: »Was zum Teufel soll das, Isabelle?«
    Sie zerrte an der Form, aber ich

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