Rosarote Träume in Blau 1 -Spätes erwachen- (Junge Liebe) (German Edition)
bestückt sei. Das gefiel dem Hessen natürlich sehr. Er erkundigte sich deshalb auch gleich schon mal nach dem Profilnamen, er würde sich den gern mal anschauen. Das gefiel Benny natürlich nicht, damit hatte er auch so nicht gerechnet. Der Hesse sah ja auch ganz gut aus und er wollte nicht, dass der ihm Frank vielleicht noch abspenstig machen würde. Er teilte ihm das in etwa auch so mit. Doch der Hesse war ja nicht dumm, der meinte, man müsse die Kerle schon auch mal auf die Probe stellen. Wenn der auf alle Avancen gleich anspringt, dann kannst du die Finger von dem lassen. Das empfand Benny in dem Moment auch als schlagkräftiges Argument und schrieb ihm den Nicknamen von Frank.
Jetzt brummte Benny aber wirklich langsam der Kopf, jetzt musste er eine Pause machen und loggte sich, nachdem er den Hessen verabschiedet hatte, einfach aus.
Er wusste jetzt, dass er nun überhaupt nichts mehr wusste. Aber eins wusste er doch, er musste sich jetzt dringend bei Frank melden, der würde sicher schon lange warten.
Gestern hatte ihm das Herz noch bis zum Hals geschlagen, als er vor ihm stand und jetzt wusste er nicht genau, was er wollte. Eigentlich müsste er froh sein, so einen Typ zu bekommen und dazu kam ja noch, Frank will ihn sogar mit Haut und Haaren. Aber langsam wurde ihm auch bewusst, woher seine Angst eigentlich kam. Er war ja bisher im Grunde eigentlich total frei, konnte tun und lassen, was er wollte. Aber wirklich frei fühlte er sich andererseits auch nicht wirklich. Er hatte viele schöne Jahre vergeudet, weil er nicht aus seinem Schneckenhaus rausgekommen war, richtig frei sein, war ja was anderes. Jetzt traute er sich so langsam mal hinterm Baum vor und soll sich gleich in eine feste Beziehung begeben, also wäre er ja wieder nicht wirklich frei. Maximal zu Hause geoutet. Frank hatte schon völlig recht, er musste sich definitiv entscheiden, was er denn nun eigentlich wollte. Wenn er ganz ehrlich zu sich selber war, dann wollte er schon Frank. Aber er wollte in gewisser Weise unabhängig bleiben, seine Kontakte zu den Chattern pflegen und nicht auf die Dinge verzichten, die ihn in seinen Augen zur schwulen Gemeinschaft dazugehören ließen. Auch wenn er bisher nur virtuell dabei war. Aber vielleicht würde Frank ihm das ja dann alles verbieten. Er wusste nicht, ob er sich trauen würde, mit ihm darüber zu sprechen. Sicherlich wäre das auch kein Thema für das erste Wochenende …
Er griff zum Handy und wählte Franks Nummer, er musste jetzt unbedingt mit ihm reden, denn er wollte ihn auf keinen Fall verlieren. Er ließ es lange klingeln, aber Frank nahm nicht ab. Völlig entnervt legte er irgendwann wieder auf. Vielleicht ist er ja im Bad oder unter der Dusche, versuchte er sich zu beruhigen. Wenige Minuten später versuchte er es erneut, das Ergebnis was das gleiche, Frank nahm nicht ab. Er zitterte am ganzen Körper. Wenn er wirklich im Bad wäre, dann sähe er ja, dass er angerufen hatte. Zur Sicherheit schickte er noch eine SMS. „lieber frank, sorry dass ich mich erst jetzt melde, es hat etwas länger gedauert und jetzt kann ich dich nicht erreichen. vielleicht schläfst du ja auch schon. hdgdl, benny.“
Um sich etwas abzulenken schaltete er den Fernseher ein, konnte sich aber auf nichts konzentrieren. Seine Gedanken schwirrten um Frank, er wusste nicht, was er jetzt machen sollte. Vielleicht war dem das Telefonat am späten Nachmittag auf den Magen geschlagen. Er hatte sich ja dummerweise auch von einer Sekunde auf die andere mit einer eventuell viel zu billigen Ausrede davongestohlen. Hatte Frank vielleicht etwas gemerkt? Oder hatte er ihn mit dem Sitgesvorschlag in die Flucht geschlagen? Natürlich wusste er mehr über diesen Ort, als er gegenüber Frank vorgegeben hatte. Seine Chatfreunde hatten so vieles berichtet und ihm auch Fotos zukommen lassen. Das hatte sein Interesse mehr als geweckt. Natürlich waren die anderen alle Singles oder lebten in einer offenen Partnerschaft und haben sich dort versucht auszutoben. Das wusste er natürlich. Aber mal bisschen umschauen und dabei auch gleich mal noch den eigenen Marktwert mit abzuchecken, das hätte ihm schon gefallen. Die hätten ihn dort sicherlich ganz schön angeschmachtet.
Inzwischen zeigte die Uhr schon auf 23 Uhr, er konnte jetzt unmöglich noch mal bei Frank anrufen. Auf die SMS hatte er ja bisher auch nicht geantwortet. Um aber nicht gänzlich zu verzweifeln, loggte er sich erst mal wieder in den Chat ein. Frank
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