Rosarote Träume in Blau 1 -Spätes erwachen- (Junge Liebe) (German Edition)
besprechen, auch wegen dem Haus und so.“
Frank wusste nicht, was er davon halten sollte, es klang alles nicht unmöglich, aber warum war er dann so kleinlaut und verunsichert? Er hätte das ja gleich sagen können. Er wollte das jetzt aber auch nicht weiter ausdiskutieren. „Du, ich bin jetzt gleich da, ich muss erst mal Schluss machen, wir können ja später dann noch mal reden.“
„Ja ok, dann bis später und guten Dienst.“
„Danke, dir dann auch.“ Damit war das Gespräch beendet. Jetzt war er sich sicher, irgendetwas stimmte wirklich nicht mit dem, das war doch jetzt alles mehr als komisch. Er hätte ja gleich sagen können, sorry, hab mich mit meiner Mutter verquatscht. Aber ihm war das sicher erst später so eingefallen, als er den Chat ins Spiel gebracht hatte. Er war sich natürlich darüber klar, Benny würde jetzt nachschauen, wann er das letzte Mal online war, aber das war ihm egal. Der Trick hatte ja seinen Zweck mehr als erfüllt.
Inzwischen fuhr er nun wirklich auf den Parkplatz des Präsidiums und dachte schmerzlich daran, was heute wieder alles auf ihn zukam. Zu den Fällen auf seinem Schreibtisch kam jetzt auch noch der Fall Benny dazu. Und er ahnte schon, der würde vielleicht am schwersten zu lösen sein. Was hatte er sich immer gesagt! „Such dir wieder einen, aber keinen aus diesem blöden Chat.“
Während er dann im Büro seinen Computer hochfuhr, Martina hatte ihm schon einen Kaffee hingestellt, kramte er sein Handy aus der Tasche und antwortete auf Bennys SMS.
„hi benny, ich will nun auch deine sms noch beantworten. wie gestern schon gesagt, überlege dir bitte, was du wirklich willst. ich mag dich sehr, aber ich werde nicht mit mir spielen lassen. ich will nur, dass du das gleich schon mal weißt. lg, frank.“ Er war sich sicher, jetzt weiß der Kleine, wie die Aktien stehen, jetzt hat er was zum nachdenken.
Danach widmete er sich seinen Akten und sprach mit seinem Kollegen Tobias, der endlich aus dem Urlaub zurück war, die von ihm zu bearbeitenden Fälle kurz durch. Im Grunde kannte er die Fakten, die hatte er ja schon vor seinem Urlaub in den Händen. Frank brachte ihn deshalb nur auf den aktuellen Ermittlungsstand. Dem schloss sich die Besprechung mit dem Kollegen an, der den Einsatz am Tatort „Boris“ geleitet hatte. Am Ende entschieden sie, den Zeugen, der Boris gefunden hatte, noch einmal vorzuladen. Denn auch der Kollege fand, dass man ihm noch einige Fragen stellen sollte. Er würde das erledigen. Die Analyse der Kippe, die Frank gefunden hatte, war inzwischen auch da. Die musste also tatsächlich schon einige Tage dort gelegen haben. Die DNA passte zu Boris. Frank ritt dann auch nicht weiter darauf herum, dass da schlampig gearbeitet worden war. Die Tatsache war dem Kollegen auch so peinlich genug, er schlich geknickt davon.
Als nächstes gab er den Namen von Pascals neuer Chefin in den Computer ein. Er erfuhr, sie hatte eine Ausbildung bei einer renommierten Sicherheitsfirma in Berlin absolviert und in zwei Fällen sogar schon mit der Polizei zusammengearbeitet. Die schien also tatsächlich sauber zu sein.
Er übergab Martina dann die Zeichnung, die Pascal ihm gestern gegeben hatte und bat sie, diese zu scannen und dann im Haus gleich umzuverteilen, vielleicht konnte jemand mit dem Gesicht etwas anfangen.
Die dritte Aktion galt jetzt den drei Orten auf dem Zettel, der ebenfalls von Pascal stammte. Er stellte fest, diese drei Orte lagen in einem Dreieck um Rathenow, also um die dreißig Kilometer von Brandenburg entfernt. Steckelsdorfer See, Wolzensee, Mögeliner Lurch. Das könnte ja bedeuten, der Dealer würde in Rathenow sitzen. Das würde die Kollegen sicher interessieren, oder sollte er das lieber mal noch für sich behalten? Eigentlich hatte er Pascal ja auf eigene Faust angeheuert. Da müsste er erst nochmal mit ihm reden. Vor allem darüber, wie der Kontakt da zustande gekommen war. Ihm war im Moment auch schleierhaft, warum man sich an solch unterschiedlichen und dezentralen Orten traf. Entweder es ging da um größere Mengen, oder der Dealer war übervorsichtig und hatte keinerlei Vertrauen in seine Kunden. Aber das hatte im Moment keine Priorität, das war ein Nebenschauplatz und eigentlich auch gar nicht seine Angelegenheit. Zumal es hier keinerlei Verbindung zu seinen aktuellen Fällen gab.
Inzwischen war es Mittag geworden. Er ging mit Martina und Tobias zur Kantine. Heute gab es Königsberger
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