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Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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weitere in Salzwasser eingelegt.“ Sie kuschelte sich an ihn und fügte hinzu: „Es hat Spaß gemacht, mit Hope zu kochen. Wir haben ein paar Rezepte ausgetauscht.“

    Am nächsten Morgen stocherte Todd in seiner Schüssel und warf Maggie einen argwöhnischen Blick zu. „Ist das Maisgrütze?“
    „ Ja. Da wir jetzt eine Milchkuh haben, können wir bereits morgen Butter essen.“
    „Hmm .“ Die Grütze erschien ihm sicher genug. Sie schmeckte auch ganz gut – aber das hatte das Murmeltier auch. Maggie hatte seinen Gästen Ungeziefer vorgesetzt. Gott segne Jakob und Phineas, das waren wirklich gute Freunde! Sie hatten nichts Verletzendes zu Maggie gesagt und auch das Essen nicht gleich wieder ausgespuckt, als sie he-rausfanden, was es war.
    Todd hatte erst gedacht, es wäre ein Witz. Doch Hope Stauffers Wesen war so ehrlich, dass sie dabei niemals mitgemacht hätte. Sie hatte sogar zusammen mit seiner Frau gekocht, sodass wirklich alle davon gegessen hatten. Die ganze Nacht war er von Albträumen geplagt worden, was seine Frau wohl als Nächstes kochen würde.
    „ Ich habe extra für Ma Pflaumenbrot gebacken.“
    Normalerweise hätte Todd gelacht. Ma hasste Pflaumenbrot genauso sehr wie er – aber jetzt war nicht die richtige Zeit, darüber zu reden. Gestern Abend konnte er nicht die richtigen Worte finden, um Maggie ihren Fehltritt zu erklären. Aber er musste es ihr sagen.
    Ma sah immer noch etwas schwach aus. Nach dem Frühstück bat sie ihn, sie zurück ins Bett zu legen. Dabei flüsterte sie ihm zu: „Wir wechseln uns mit dem Fragen immer ab. Mein neues Motto ist: ‚Erst fragen, dann essen.‘“
    „ Wie wäre es mit: ‚Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß‘?“
    „ Das ist beim Essen anders“, schoss Ma zurück.
    Maggies Schatten fiel über das Bett. „Gibt es ein Problem?“
    Todd verzog nur das Gesicht, aber Ma fing sofort an: „Was ist nur in dich gefahren? Wie konntest du nur so etwas Ekelhaftes wie Igel kochen?“
    „ Das habe ich gar nicht. Es gibt keine Igel in Amerika. Allerdings gibt es hier Stachelschweine. Das habe ich noch nie gekocht, aber ich habe schon gehört, dass es sehr gut schmecken soll. Vielleicht kann ich irgendwo eins besorgen. Oder vielleicht sogar ein Gürteltier.“
    Sofort wehrte Todd entschieden ab. „Der Panzer von Gürteltieren ist zu schwer zu entfernen, und Stachelschweine haben schreckliche Stacheln.“
    „Keine Arbeit ist mir zu schwer für meine Familie“, sagte Maggie mit einer beschwichtigenden Handbewegung. „Mach dir über die Arbeit keine Gedanken. Ein Tier ist genauso leicht zuzubereiten wie jedes andere.“
    „ Aber“, hustete Ma, „nicht alle sind auch leicht zu essen.“
    „ Ma.“ Sanft streichelte Maggie ihr über die Wange. „Ich schneide das Fleisch wirklich gerne für dich klein. Ich bin sogar stolz auf deinen guten Appetit.“
    „ Ich habe meinen Appetit plötzlich verloren.“
    „ Wir haben noch ein paar Tage Zeit, um dich wieder auf den Damm zu bringen. Hast du schon vergessen – am Sonntag sind wir bei Pfarrer Bradle und seiner Frau eingeladen!“
    „ Bis zum Sonntagnachmittag werde ich halb verhungert sein.“ Ma warf Maggie einen finsteren Blick zu. „Mrs Bradle kocht wenigstens richtiges Essen. Aber du hast gestern Abend Schande über uns alle gebracht.“
    „ Schande!“ Maggie sah genauso überrascht und verletzt aus, wie sie sich anhörte. „Du hast selbst gesagt, dass das Essen gut schmeckt – sogar genauso gut wie dein eigenes Rezept!“
    „ Leute essen keine Nagetiere.“ Todd versuchte gleichzeitig beruhigend und bestimmt zu klingen.
    „ Eichhörnchen! Eichhörnchen kann man gut essen und das sind auch Nagetiere. Gott gibt uns im Überfluss – Beutelratten, Biber, Froschbeine ... Warum sollte man so gutes Fleisch nicht essen?“
    „ All das will ich auf keinen Fall essen“, verkündete Ma entschlossen.
    „ Warum hast du dann ein Rezept dafür? Wir danken Gott für unser täglich Brot –“
    Todd stürzte sich auf diese Worte wie auf einen Rettungsring. „Brot hört sich gut an!“
    Ma verteidigte sich heftig: „Ich dachte, wir würden Huhn essen. Es hat genauso geschmeckt.“
    „ Warum regst du dich dann so auf? Wenn du den Unterschied nicht schmeckst, ist es doch in Ordnung! Unsere Nachbarn wussten jedenfalls, was sie essen.“
    „Es geht um gute Manieren. So etwas kocht man einfach nicht“, erklärte Todd.
    „Ach was!“ Maggies Verwirrung wurde zur Frustration. Aufgebracht rief sie aus:

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