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Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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dass Adam und die Stute der Stauffers gemeinsame Zeit auf der Pferdekoppel verbringen sollten. Jakob tauschte seine zweite Milchkuh bei Maggie gegen verschiedenes Werkzeug. Maggie würde das Kalb der Milchkuh an die Stauffers zurückgeben, wenn es Zeit war, es zu mästen. Dafür würden Todd und sie aber die Hälfte des Fleischs bekommen. Jakob runzelte die Stirn. „Das ist nicht fair. Dann schulden wir euch immer noch etwas.“
    „ Quatsch! Immer ohne Milch und Butter zu kochen ist ganz schön schwer.“ Maggie strahlte sie an. „Ich werde von heute an viel bessere Laune haben, deshalb schuldet euch Todd vielleicht sogar seinen Verstand.“
    Mit zusammengebissenen Zähnen lachte Todd aus Höflichkeit mit. Er hatte es bisher nicht geschafft, eines der grundlegenden Dinge zu beschaffen – eine Milchkuh. Doch der Tauschhandel seiner Frau hatte ihnen gerade eine Kuh beschert und zusätzlich noch für Fleisch auf dem Tisch gesorgt. Es war eine Sache, wenn sie ihr Essen im Gemüsegarten anpflanzte. Aber eine ganz andere Sache war es, wenn sie durch Maggies Handelei wie Bettler dastanden.
    „ Ich fahre mit euch zurück und hole die Kuh und ihr Kalb.“
    Seine Frau schaute ihn stirnrunzelnd an. „Todd Valmer, damit machst du alles kaputt.“
    Maggie hakte sich bei Hope unter. „Wir laden die Stauffers zum Abendessen ein. Jakob kann nach Hause fahren und seine Schwester, ihren Mann Phineas und die kleine Emmy-Lou holen, während Hope und ich zusammen kochen.“
    „ Ich glaube nicht, dass wir überhaupt noch eine störrische Kuh brauchen. Meine Frau gibt hier genug Befehle, um –“
    „ Hört nicht auf ihn“, unterbrach ihn Maggie, völlig beschämt von dem, was er da gerade gesagt hatte. Sicher hatte er es nicht so gemeint, wie es geklungen hatte.
    Hopes Lachen erfüllte die Luft. „Erst gestern hat Jakob mir gesagt, dass ich nicht mehr ,gut im Futter‘ bin! Das haben wir nun davon, dass wir Farmer geheiratet haben – sie reden über uns wie über ihr Vieh.“
    Es dauerte nicht lange, bis alle von der Stauffer-Farm zusammen mit der Kuh und dem Kalb zurückkamen. Hope zeigte Maggie, wie man Brötchen in einem Schmortopf neben dem offenen Feuer backte. Maggie bereitete Kaffee und einen Bohnen-Mais-Eintopf auf dem Feuer zu. Als das vor sich hin kochte, redeten und kicherten sie zusammen in der Hütte, während sie das Fleisch panierten und brieten. Beine, Brust und Keulen türmten sich auf Maggies größter Servierplatte. Begeistert sah sich Maggie um. Sie hatte sich ein gutes Essen ausgedacht und nun hatten sie zum ersten Mal eine ganze Familie beim Abendessen zu Gast.
    „ Schau mal!“ Todd brachte noch eine Platte für den ausziehbaren Klapptisch. „Jetzt können wir alle zusammen essen.“
    „Warum sollten wir das auch nicht tun?“, fragte Maggie, als sie ihm half, die Platte einzulegen.
    „ Der Tisch wäre zu voll.“
    Hope stellte sich neben Maggie und flüsterte: „Bei den deutschen Farmern essen die Männer in der Erntezeit zuerst, wenn es zu viele Leute am Tisch sind. Danach bekommen die Frauen.“
    Diesen Gedanken fand Maggie schrecklich. Zu Hause in Carvers Holler räumte ein Mann den Platz für eine Frau. Die Männer würden niemals so etwas Unhöfliches tun und zuerst essen. Sie murmelte: „So wie die deutschen Männer essen? Da ist es ja ein Wunder, dass die Frauen überhaupt noch genug Kraft haben, den Tisch zu decken und zu kochen!“
    Emmy-Lou stellte die Blumen, die sie mitgebracht hatte, in ein Einmachglas voller Wasser, und Annie legte ihren kleinen Sohn in Mas Arme, damit sie den Tisch decken konnte. Todd ließ die Tür offen und stellte noch einen Stuhl quer über die Türschwelle, sodass sie alle zusammen am Tisch sitzen konnten. Mit freudestrahlenden Augen verkündete Maggie: „Ich habe richtig Angst, die Augen beim Tischgebet zu schließen, denn wenn ich sie wieder aufmache, ist bestimmt alles und jeder verschwunden!“
    „ Nicht alle“, sagte Ma, „aber der größte Teil des Essens würde sicher fehlen.“
    Ma? Ma hatte einen Sinn für Humor? Maggie versuchte, sie nicht erstaunt anzustarren. Sobald das Gebet gesprochen war, kam Leben in die Tischgesellschaft.
    Emmy-Lou, die auf dem Schoß ihrer Mutter saß, atmete genüsslich und tief den leckeren Duft ein. „Kann ich einen Flügel haben?“
    „ Hier. Du bekommst ein Bein.“ Hope legte das Fleisch auf ihren Teller und gab ihn dann weiter.
    Ma entschied: „Du kannst mir einen Flügel geben.“
    „ Ein Bein ist viel leichter

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