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Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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sich zufrieden in ihre Decken.
    „ Akzeptabel nach welchem Maßstab? Alle anderen mochten Maggies Essen. Du sprichst von Schande – aber die Schande war unsere Undankbarkeit und deine Verachtung. Es war falsch von mir, Maggie zu bitten, dir zu vergeben, weil du immer noch schwach bist. Dein Körper ist krank, aber dein Verstand ist klar. Und deine Zunge ist scharf wie ein Schwert.“
    Ma schnaubte. „Wer hat hier eine scharfe Zunge? Den ganzen Tag kommandiert sie mich herum, zerrt und zieht und redet auf mich ein, so wie man eine Brezel verdreht – das macht sie mit mir. Erst so herum, dann anders herum.“
    Voller Zorn umklammerte er das Fußende ihres Bettes. „Es ist alles nur zu deinem Besten. Maggie kümmert sich um dich und sorgt für dich und du beschwerst dich nur. Du hast Schande über mich und dich gebracht, indem du sie beschimpft und erniedrigt hast. Von jetzt an dulde ich keinen Hass mehr in diesem Haus und auch keinen Streit.“ Er holte tief Luft, dann sagte er langsam und deutlich: „So etwas wird nicht mehr passieren.“
    Todd ging nach draußen, fest entschlossen, die Sache mit Maggie in Ordnung zu bringen. Aber sie war nicht im Garten. Er ging in die Scheune. Etwas fiel ihm von oben auf den Kopf und dann wurde alles schwarz.

Kapitel 16
    Maggie erstarrte, als sie sein Gebrüll hörte. Sie hatte nicht gewusst, dass Todd dort unten war. Vorsichtig lugte sie über den Rand des Heubodens und sah Todds Arme wie eine Windmühle in der Luft herumwirbeln. Er versuchte sich von den Quilts zu befreien, die sie von oben heruntergeworfen hatte. Er legte den Kopf in den Nacken und sah zu ihr hoch. Er sah aus wie ein wild gewordener Bulle kurz vor dem Angriff.
    „Ich würde mich ja entschuldigen, Todd, aber ich habe keine Manieren.“ Sobald die Worte aus ihrem Mund waren, zog sie ihren Kopf abrupt zurück. Es wäre falsch zu lachen. Aber genau das tat sie und versuchte erst gar nicht, ihr Lachen zu unterdrücken. Entweder sie lachte jetzt oder sie würde gleich in Tränen ausbrechen und Todd Valmer sollte sie auf keinen Fall weinen sehen. Sie hatte die Tränen im Haus gerade noch unterdrücken können und allein das war schon ein Wunder. Doch jetzt hatte sie Zeit gehabt, das Ganze noch einmal zu durchdenken. Statt verletzt zu sein, war sie jetzt nur noch wütend und spürte eine große Widerstandskraft. Onkel Bo war ein guter Lehrer gewesen.
    „Es hat gut geschmeckt, Margaret.“ Todds tiefe Stimme drang durch ihr Gelächter. „Ich werde jederzeit wieder Murmeltier essen, und Ma auch.“
    Todd erwartete, dass sie die Leiter herunterkam. Maggie konnte hören, dass er sich danebenstellte und wartete. Aber da hatte er sich geschnitten. Mit ausgestreckten Armen als Hilfe balancierte sie fast einen ganzen Balken entlang. Als der Balken schmaler wurde, setzte sie sich rittlings darauf und schob sich langsam vorwärts. Dann biss sie sich auf die Lippen.
    „Margaret, komm schon herunter.“ Der sanfte schmeichelnde Ton seiner Stimme weckte Erinnerungen, die sie sofort wieder unterdrückte.
    Adam schnaubte unter ihr. So, wie er sich bewegte, hatte er sie schon gerochen, und das gab ihr neuen Mut. Maggie umklammerte den Balken und zog ein Bein darüber. Dabei verlor sie fast den Halt und ihr Körper schwang wie ein wildes Pendel hin und her. Vorsichtig versuchte sie mit den Zehen Adams Rücken zu erreichen, aber sie konnte es nicht. Obwohl sie keine Höhenangst hatte, wollte Maggie trotzdem nicht nach unten sehen. Sie reckte den Hals und versuchte, die unterste Stufe der Leiter zu erkennen.
    Schlurfende Geräusche unter ihr gaben ihr neue Hoffnung. Selbst wenn sie einen Meter fallen musste, konnte Adam ihr Gewicht gut abfangen. Verzweiflung stieg in ihr auf, als sie den Kopf senkte, denn Adam war keinen Zentimeter näher gekommen. Wenn ich ihn einmal wirklich brauche, lässt er mich im Stich. „Komm!“, flüsterte sie dem Pferd zu.
    Er sah zu ihr hoch und schüttelte seine Mähne. In diesem Moment sah Maggie den Strick um seinen Hals. Er war an einen Pfosten gebunden, sodass er sie nicht erreichen konnte.
    Ihre einzige Hoffnung war es nun, dass sie sich seitwärts hangeln und in einen Heuhaufen fallen lassen konnte. Egal, was es kostete – sie würde alles tun, um aus dieser Scheune zu kommen und wieder allein zu sein.
    Todd redete weiter, aber sie konnte nicht verstehen, was er sagte. Das machte auch nichts, denn er hatte schon genug gesagt.
    Ihre ganze Aufmerksamkeit galt nun der Aufgabe, sich langsam an

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