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Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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geben.“
    „ Vermutungen und Geflüster? Welche Art von Freunden haben wir deiner Meinung nach?“ Maggies leise Stimme zitterte. „Todds aufrichtige Brüder in Christus haben sich in seiner Abwesenheit um die Farm und seine Tiere gekümmert! Einer hat deine Sachen hierhergebracht und ausgepackt, während du Hunderte von Meilen entfernt im Krankenbett gelegen hast. Drei von ihnen haben alles fallen gelassen und uns mitten in der Nacht geholfen, als wir am Bahnhof ankamen. Und liebevolle Schwestern haben wir auch!“ Leidenschaft und Schmerz schwangen in Maggies Stimme. „Seit Jahren sehne ich mich nach guten Freundinnen. Meine liebe Linette hat sich um die Hennen gekümmert, uns Abendessen gekocht und mir bei allen Arbeiten in und um das Haus geholfen, als wären wir schon unser ganzes Leben lang Freundinnen.“
    Maggie atmete tief ein und schüttelte den Kopf. „Solche Nachbarn würden niemals Lügen verbreiten und tratschen. Die Liebe denkt von anderen nur das Beste und die Leute hier haben uns genau mit dieser göttlichen Liebe und ihrer Freundschaft von Anfang an überschüttet. Du machst dir Sorgen, was sie denken könnten? Tief in meinem Herzen weiß ich, dass sie glauben, dass Gott uns reich gesegnet hat.“
    Ma konnte Maggie nicht in die Augen sehen. Schließlich stammelte sie: „Das sind aber nicht alle eure Nachbarn – sicher gibt es auch welche, die weniger ehrenvoll sind.“
    Todd stand zu seiner Frau und war stolz auf sie. Sie war absolut schockiert über Mas gemeine Andeutungen, das konnte er sehen. Trotzdem hatte sie wie eine Löwin alle ihre Freunde verteidigt. Hier und jetzt würde er dieser Einmischung in ihre Ehe ein Ende bereiten. „Wir leben nach dem, was Gott von uns möchte, was richtig, gut und rein ist – und nicht nach dem, was andere vielleicht über uns denken könnten.“ Langsam ließ er seinen Arm von Maggies Schultern auf ihre Taille rutschen und drückte sie dicht an sich. Dann knurrte er: „Unser Privatleben geht niemanden etwas an – das gilt auch für dich, Ma. Ich lasse es nicht zu, dass unser Ehebett von dir beschmutzt wird.“
    Seine süße Braut hatte Besseres verdient. Er zog Maggie vor die Tür, um ihr das zu sagen. Zweimal machte er den Mund auf, doch zweimal fehlten ihm die Worte. Die Gefühle, die sich in ihren tränengefüllten Augen widerspiegelten, machten ihm das Herz schwer. Deshalb zog er sie einfach in seine Arme. Er spürte ihr rasendes Herz und hörte ihr unterdrücktes Schluchzen. Er drückte sie an sich, als wollte er sie nie mehr loslassen. Dann hob er behutsam ihr Gesicht und überschüttete sie mit Küssen.
    Maggie begann, seine Küsse zu erwidern. Das erfüllte ihn mit unbändiger Freude.
    Er hielt inne und sah sie an. Ihre Wangen überzog ein zartes Rot und ihre Augen glänzten. Wunderschön. Sie war wunderschön! Und sie war seine Frau. Nichts und niemand würde zwischen sie kommen. Abrupt machte er sich von ihr los. „Ich muss arbeiten“, sagte er nur und ging davon. Hätte er dort noch einen Augenblick länger gestanden, er hätte sie einfach auf seine Arme genommen und auf den Heuboden getragen.
    Maggie schaute ihrem Mann hinterher. Normalerweise waren seine Schritte leicht und entspannt, doch jetzt stampfte er wütend davon. Sie wusste, dass die Worte seiner Mutter der Grund für seinen Ärger waren. Das war der einzige Hoffnungsschimmer, der ihr die schlimme Situation etwas erträglicher machte.
    Herr, dein Wort sagt, dass die Liebe das Böse nicht zurechnet. Doch mittlerweile ist es mehr als deutlich, dass meine Schwiegermutter gegen mich ist und keine Gelegenheit auslässt, um mich zu kritisieren oder mir schlimme Dinge vorzuwerfen. Was soll ich nur tun?
    Aber Todd hatte sie verteidigt. Oder vielleicht doch nicht? Als sie die Unterhaltung in Gedanken noch einmal durchging, fiel Maggie auf, dass er Mas Worte zwar hinterfragt hatte. Doch er hatte nicht gesagt, dass er an ihre Unschuld glaubte. Er hatte nur gesagt, dass es keinen etwas anging!
    Und da stand sie nun – mit hochroten Wangen und offener Frisur. Todd hatte mit ihren Haaren gespielt und sie geküsst – so zärtlich, dass sie gerne daran zurückdachte. Aber dann war er plötzlich gegangen und sie stand hier, mitten am Tag, wie ein leichtes Mädchen. Was muss Todd nur von mir denken? Da erinnerte sie sich wieder: Die Liebe denkt nur das Beste vom anderen.
    Aber Todd liebt mich nicht.
    Mit zitternden Händen hob Maggie ihren Haarkamm aus dem Staub vor ihren Füßen auf. Dann

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