Rose Harbor und der Traum von Glueck
«
» Eine ausgezeichnete Idee. «
Ich griff nach meinem Kugelschreiber und machte mir eine Notiz.
» Finden Sie so viel wie möglich über die lokalen Veranstaltungen heraus « , riet Peggy. » Wir haben festgestellt, dass die Konzerte in der Bucht letzten Sommer bei unseren Gästen auf großen Anklang gestoßen sind. Sie finden jeden Donnerstagabend um sechs Uhr statt. Die verschiedensten Bands und Orchester treten auf – finanziert wird das Ganze durch Spenden der hiesigen Geschäftsleute. Eine sehr interessante Sache. Die Leute bringen sich sogar Campingstühle mit, weil die Sitzplätze so schnell weg sind. Und viele Familien kommen sogar mit Picknickkörben. «
» Das klingt nach viel Spaß. «
» Den hat man auch – außerdem ist es eine gute Gelegenheit, seine Nachbarn kennenzulernen. Wir neigen alle dazu, zu viel zu arbeiten und uns abzukapseln. Weil Bob und ich draußen auf dem Point leben, haben wir keine direkten Nachbarn, und das fehlt mir manchmal sehr. «
Also war meine zentrale Lage ein Pluspunkt.
» Ich hatte bislang leider noch keine Gelegenheit, Bekanntschaften zu machen. «
» Das kommt noch « , versicherte Peggy mir. » Sandy und John waren in der Stadt sehr beliebt. Ich bin sicher, sie haben überall für Sie die Werbetrommel gerührt. Die Leute sind bestimmt neugierig auf sie. «
Sie schwieg einen Moment, bevor sie sich plötzlich wie elektrisiert aufrichtete. » Warum veranstalten Sie nicht einen Tag der offenen Tür? Das sollten Sie wirklich tun, denn auf diese Weise macht man sich bekannt. «
» Na ja, das hört sich zwar gut an, aber sind nicht andere Dinge vordringlicher? «
» Mag sein. Sagen Sie mir, wenn ich Ihnen bei irgendetwas behilflich sein kann. «
Mein Kopf schwirrte vor Ideen und Dingen, die ich erledigen wollte.
» Tja, erst einmal muss ich Geschäftspapiere, Karten, Prospekte und so weiter mit dem neuen Namen bestellen und die Telefon- und Interneteinträge ändern lassen. Die amtliche Änderung habe ich bereits erledigt – das war ein Klacks: Ich habe mich für Rose Harbor Inn entschieden. «
» Rose Harbor Inn « , wiederholte Peggy mit einem leichten Stirnrunzeln.
» Gefällt es Ihnen nicht? «
Peggy stellte ihre Teetasse auf die Untertasse und schaute mich nachdenklich an. » Das ist es nicht – ich finde den Namen sehr schön, nur gibt es hier keine Rosenbüsche. «
» Ich weiß. Rose ist mein Nachname, doch die Anlage eines Rosengartens steht ganz oben auf meiner Prioritätenliste. Mit einer Pergola und einer Bank, wo die Gäste es sich gemütlich machen können. Einige meiner Lieblingsrosen sind die ganz alten Arten … Die will ich hier anpflanzen, denn ihr Duft ist einfach überwältigend … «
Ich wusste, dass ich mich verzettelte, ihr viel mehr erzählte als nötig, aber ich konnte mich einfach nicht bremsen.
» Sie werden vor allem ein schönes neues Schild brauchen, und das könnte teuer werden – darüber müssen Sie sich im Klaren sein. «
Ich seufzte, denn das hatte ich bereits festgestellt, als ich erste Erkundigungen einzog. Der Preis war furchterregend gewesen.
» Haben Sie erwogen, einen Hausmeisterdienst in Anspruch zu nehmen? « , fragte Peggy weiter.
» Noch nicht … «
Ich wusste, dass ich früher oder später einen brauchen würde, doch auch das hatte ich vorerst vertagt.
» Ich kann Ihnen den Namen eines zuverlässigen Mannes geben. Bob macht vieles bei uns selbst, deshalb benötigen wir Mark nur gelegentlich. Er ist ein Allroundtalent, was Handwerkerarbeiten angeht. Selbst Tischlern und Schreinern ist kein Problem für ihn, und schätzungsweise könnte er Ihnen auch ein tolles Schild anfertigen. «
Erneut kritzelte ich eine Notiz auf meinen Block.
» Sein Name ist Mark Taylor. Er wird Ihnen gefallen, obwohl … « Sie zögerte.
» Obwohl? « , bohrte ich nach.
» Er kann manchmal ein bisschen schwierig sein. Aber glauben Sie mir, er bellt nur und beißt nicht. Er ist vor ein paar Jahren hergezogen, ohne dass jemand Näheres über ihn weiß. Sehr kommunikativ ist er also nicht – seine Arbeit hingegen ist exzellent, und seine Preise sind moderat. «
Na und, dachte ich. Schließlich brauchte ich einen geschickten, zuverlässigen Handwerker und nicht einen geistreichen. amüsanten Plauderer, der mir die Zeit vertrieb.
» Ich habe seine Nummer in meinem Handy gespeichert. «
Peggy wühlte in ihrer Handtasche herum, bis sie ihr Telefon fand. Sie drückte ein paar Tasten und gab mir dann die Nummer. Ich würde Mark
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