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Rose Harbor und der Traum von Glueck

Rose Harbor und der Traum von Glueck

Titel: Rose Harbor und der Traum von Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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paar frisch gebackene Blaubeermuffins mitgebracht. Die Beeren stammen von meinen eigenen Büschen. Ich musste letzten Sommer immer wieder die Rehe vertreiben, habe aber genug übrig behalten, um sie einzufrieren. « Sie nahm ihr Halstuch ab, stopfte es in ihre Tasche und zog dann den Mantel aus. » Meinem Mann und mir gehört das Thyme and Tide auf dem Cranberry Point. «
    » Herzlich willkommen « , sagte ich.
    » Ich wollte eigentlich anrufen, statt so einfach hereinzuschneien. Doch da ich sowieso in diese Richtung musste, dachte ich, ich probiere es einfach. Mein Mann ist nämlich beim Zahnarzt gleich um die Ecke. Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen? «
    » Ganz und gar nicht. Ihr Timing ist sogar perfekt, denn ich wollte gerade eine kleine Pause einlegen. « Ich führte Peggy in die Küche und setzte Teewasser auf. » Bislang improvisiere ich noch ein bisschen. «
    Im Grunde hatte ich mich vollständig auf meinen Instinkt verlassen – insofern kam Peggy wie gerufen. Mit ihrer Erfahrung konnte sie mir bestimmt ein paar nützliche geschäftliche Tipps und Hinweise geben, die ich dringend brauchte. Manchmal zweifelte ich nämlich, ob meine Qualitäten als Gastgeberin, die ich übrigens meiner Mutter verdankte, mich allein befähigen würden, eine Pension erfolgreich zu betreiben.
    Ich schenkte den Tee ein und brachte eine Platte für die Muffins. Bei dieser Gelegenheit merkte ich plötzlich, wie hungrig ich war. Meinen beiden Gästen hatte ich ein fürstliches Frühstück serviert, selbst jedoch nicht die Zeit gefunden, mehr als ein Glas Orangensaft zu mir zu nehmen. Allerdings pflegte ich selten groß zu frühstücken – meist reichte mir ein Latte macchiato oder ein Saft. Jetzt aber knurrte mein Magen vernehmlich.
    Peggy blies in ihre Tasse, um den dampfenden Tee abzukühlen – die Ellbogen hatte sie lässig auf die Tischplatte gestützt.
    » Haben Sie sich bereits eingelebt? « , wollte sie wissen.
    » Bislang scheint alles glattzulaufen, soweit man das nach ein paar Tagen beurteilen kann. «
    » Gut. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn ich Ihnen ein paar Vorschläge unterbreite? «
    » Natürlich nicht. Ich bin für jeden Rat dankbar. «
    Ich lehnte mich mit meinem Tee im Stuhl zurück, genoss den Geschmack von Ingwer und Minze und griff nach einem Blaubeermuffin.
    » Haben Sie sich schon Ihre Lizenz von der Lebensmittelkontrolle besorgt? « , fragte Peggy.
    Nein, hatte ich nicht, wie ich beschämt einräumen musste. » Das habe ich mir für einen der nächsten Tage vorgenommen « , fügte ich schnell hinzu.
    » Je eher, desto besser « , drängte Peggy. » Es nimmt weniger Zeit in Anspruch, als Sie denken, und vieles lässt sich online erledigen. «
    Das waren gute Neuigkeiten. Ich hatte diese Angelegenheit ständig vor mir hergeschoben, weil sie mir aufwendig vorkam. Umso besser, wenn dem nicht so war.
    Ich sah Peggy an, dass sie noch eine Reihe weiterer Ratschläge in petto hatte.
    » Entschuldigen Sie mich einen Moment, ich hole bloß etwas zu schreiben, damit ich mir Notizen machen kann. «
    » Natürlich. «
    Ich sprang auf und lief in mein Büro, um einen kleinen gelben Block und einen Kugelschreiber zu holen.
    Als ich zurückkam, hatte Peggy sich ebenfalls von den Muffins genommen. Ich biss in meinen eigenen und fand ihn einfach köstlich.
    » Wie ich hörte, sind Sie neu hier in der Gegend? «
    » In Cedar Cove ja, nicht am Pudget Sound. «
    » Das wird sich als hilfreich für Sie erweisen. «
    » So? «
    » Es ist wichtig, Cedar Cove richtig einzuschätzen. Bob und ich sind hier aufgewachsen und glaubten diese Stadt zu kennen, obwohl wir einige Jahre fort waren. Dann stellten wir fest, dass wir uns zumindest teilweise getäuscht hatten. Sie müssen den Ort mit den Augen Ihrer Gäste betrachten. «
    Ich leckte mir Krümel von den Fingerspitzen. Der Muffin war in der Mitte noch warm.
    » Ich bin nicht sicher, dass ich verstehe, was Sie meinen. Mit den Augen meiner Gäste? «
    » Nehmen Sie sich die Zeit, die Geschäfte und die Sehenswürdigkeiten der Gegend kennenzulernen. Besuchen Sie die Handelskammer, oder, besser noch, werden Sie Mitglied. Halten Sie Verbindung zum hiesigen Tourismuszentrum. Sehen Sie sich die Restaurants an, probieren Sie sie aus und legen Sie Mappen mit ihren Speisekarten an. Dann haben Sie eine Auswahl zur Verfügung, wenn man von Ihnen eine Empfehlung wünscht. Bob und ich haben kleine Karten anfertigen lassen, mit deren Hilfe man sich in der Stadt orientieren kann.

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