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Rose Harbor und der Traum von Glueck

Rose Harbor und der Traum von Glueck

Titel: Rose Harbor und der Traum von Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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Zeit hat. Seit mein Vater gestorben ist, übernimmt sie ein Ehrenamt nach dem anderen und ist dauernd unterwegs. Unsere Mütter waren zusammen in der Elternvertretung, weißt du noch? «
    Abby konnte sich zwar nicht daran erinnern, bekam aber keine Gelegenheit, irgendwelche Zweifel anzumelden. Patty ließ sie einfach nicht zu Wort kommen.
    » Es gibt nicht viel, was wir lieber tun « , wechselte Patty plötzlich das Thema.
    » Als was? «
    » Als uns gelegentlich zum Lunch zu treffen. Wir brauchen nur einen Anlass, und du bist schließlich einer. Ach Abby, alle werden sich so freuen, dich zu sehen. «
    Daran zweifelte Abby ein wenig. Dachte Patty eigentlich nicht an Angela, mit der die anderen genauso befreundet gewesen waren wie mit ihr? Sie konnte nicht glauben, dass niemand mehr deshalb Groll oder Bitterkeit empfand. Beruhigend war allerdings, dass ihre Mutter dabei sein würde. Vermutlich stellte ihr da niemand unangenehme Fragen. Zwar war sie eigentlich inzwischen zu alt, um sich hinter ihrer Mutter zu verstecken, doch Linda Kincaid hatte sich nach dem Unfall immer schützend vor ihre Tochter gestellt, und dieses Wissen verlieh Abby nach wie vor ein gewisses Gefühl der Sicherheit.
    » Vor ungefähr sechs Monaten, bei unserem letzten Treffen, haben wir unsere Mütter schon einmal eingeladen und uns köstlich amüsiert. Alle, die Alten wie die Jungen. «
    Abby biss sich auf die Lippe. Ihre Mutter würde das Wiedersehen mit alten Bekannten sicherlich genießen. Ihr war es schwergefallen, hier alles zurückzulassen. Vielleicht schaffte sie selbst es ja ebenfalls, die Tragödie wenigstens vorübergehend zu verdrängen.

10
    D ie Wut, die Josh gerade eben noch erfasst hatte, erschien ihm jetzt hohl und sinnlos. Er saß an einem Fenstertisch des Pot Belly Deli und schaute hinaus auf die Harbor Street. Er war nach anfänglichem Zögern dankbar, dass Michelle ein Gespräch vorgeschlagen hatte.
    » Möchtest du jetzt darüber reden? « , fragte sie.
    Er blickte auf und sah, dass Michelle auf eine Antwort wartete. » Im Moment gibt es anscheinend nichts, was ich tun könnte. Es ist, wie es ist. «
    Er würde die Stadt verlassen und nach Richards Tod zurückkommen, um das Haus zu verkaufen. So sah es aus.
    » Du bist wütend und hast alles Recht der Welt, dich aufzuregen. Trotzdem glaube ich, dass noch etwas zu retten ist. «
    » Man sollte die Sache nicht dramatisieren, denke ich. « Er bemühte sich, gelassen zu wirken. » Ich bin über die ganzen Verletzungen hinweg, und wenn Richard mit mir keinen Frieden schließen will, nun ja … «
    » Okay « , erwiderte sie langsam, fast zögernd. » Ich denke nur, es gäbe eine Chance zumindest für einen bescheidenen Frieden. Es tut immer weh, wenn jemand stirbt und man im Bösen auseinandergegangen isr. Man wird dann vielleicht ein Leben lang bedauern, sich nicht mehr um eine Aussöhnung bemüht zu haben. Selbst wenn der Betreffende einem übel mitgespielt hat. «
    » Ich glaube nicht, dass es dazu kommen wird « , entgegnete er so heftig, dass sich einige Leute umdrehten und in ihre Richtung starrten. Augenblicklich bereute er seinen Ausbruch. Warum nur brachte ihn alles, was mit Richard zusammenhing, dermaßen auf die Palme? Vielleicht wäre es wirklich für alle Beteiligten das Beste, wenn er so schnell wie möglich wieder aus Cedar Cove verschwand.
    » Du willst, dass ich Richard verzeihe « , stellte er fest.
    » Zu gegebener Zeit und falls es dir möglich ist, ja. Zumindest solltest du lernen, dich von deiner Wut und seiner Macht über dich zu befreien. «
    » Verzeihen « war ein großes Wort. Er hätte sie gern in dem Glauben gelassen, edelmütig genug zu sein, um über alles hinwegzusehen, was sein Stiefvater ihm angetan hatte. Allerdings war er sich nicht sicher, ob er wirklich bereits so weit war oder jemals an diesen Punkt kommen würde. Er hoffte es.
    Sie sah ihn eine Weile eindringlich an, als wolle sie noch etwas hinzufügen.
    » Was ist? « , erkundigte er sich.
    Sie hob nur fragend die Brauen.
    » Du willst mir etwas sagen, kannst dich aber nicht entscheiden, ob du es tun sollst oder nicht. Spuck es einfach aus. «
    » Ich weiß nicht, ob das jetzt der geeignete Zeitpunkt ist. «
    Sie legte die Speisekarte beiseite, beugte sich leicht vor und presste den Oberkörper gegen die Tischkante.
    » Warum nicht? «
    » Ich mache mir Sorgen um dich « , gestand sie endlich.
    » Wirklich? Weshalb denn? «
    Ihre Bemerkung amüsierte ihn.
    Sie zögerte erneut. » Ich

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